31.12.2013 Syphilis bei Jugendlichen (Schottland)

Bei jungen Leuten in einer Region von Schottland hat es einen Ausbruch von Syphilis gegeben. Die nationale Gesundheitsbehörde hat eine starke Zunahme der Fälle hetero-sexuell übertragener Syphilis bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren beobachtet. Verglichen mit den 3-4 Fällen in diesem Zeitraum sind es nun 20 Fälle. Die infizierten Personen übertragen die Infektionskrankheit bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit auf ihre Partner und dies könnte sehr gefährlich werden. Die Gesundheitsbehörden versuchen nun auf der einen Seite herauszufinden, wo die Quelle für diese Zunahme der Fälle zu finden ist und auf der anderen Seite werden mehr Untersuchungen angeboten. Die jungen Leute werden aufgefordert sich testen zu lassen, damit der Ausbruch eingedämmt werden kann. Über den Sommer 2013 hat es wenige Fälle gegeben, welche etwas ungewöhnlich waren, aber zu Beginn des Herbstes haben die Fälle enorm zugenommen. Wenn Syphilis nicht behandelt wird, kann es zu permanenten Hirn-, Nerven- oder Herzschädigungen kommen. Syphilis-Symptome wie z.B. Geschwüre verschwinden wieder, die Infektion aber bleibt. Je länger jemand unbehandelt bleibt, desto schlimmer können die Konsequenzen der Infektion sein. Mit einem einfachen Bluttest kann Syphilis nachgewiesen werden und wenn dieser positive ist, wird normalerweise eine Antibiotika-Behandlung gestartet. [ProMed]
30.11.2013 Mögliche Verbreitung von vCJD in Grossbritannien

Gemäss der Meinung eines führenden Experten für die Variante der Jakob-Creutzfeld Krankheit (vCJD) haben es die nationalen Gesundheitsbehörden von Grossbritannien verpasst, eine effektive Sterilisationsmethode für chirurgische Instrumente einzuführen, weil diese nicht in das etablierte Waschverfahren für chirurgische Instrumente passte. das . Dies könnte bedeuten, dass Hunderte von Patienten mit potentiell mit kontaminierten Instrumenten operiert worden sind. Der Experte hatte mit verschiedenen Forschungsgruppen zusammengearbeitet und hatte eine neue Methode für das Waschen von chirurgischen Instrumenten entwickelt. Diese ist ein kombiniertes Verfahren von mit Enzymen und Detergenzien speziell für metallische Oberflächen. Im Moment werden in Grossbritannien Hunderte von Patienten angeschrieben mit der Information, dass sie möglicherweise mit kontaminierten Instrumenten operiert worden sind und nun gewisse Vorsichtsmassnahmen angebracht sind. So dürfen diese Patienten kein Blut spenden und wenn sie wieder operiert werden müssen, haben sie die Pflicht dem Spital zu melden, dass sie möglicherweise bei einer früheren Operation mit vCJD kontaminiert worden sind. Von den 177 in Grossbritannien an vJCD gestorbenen Patienten hatten 3 kontaminiertes Blut erhalten und beim Rest der Personen geht man davon aus, dass sich die Leute über Rindfleisch, welches vCJD-Erreger enthielt, angesteckt haben. Die letzten Schätzungen lassen vermuten, dass jeder zweitausendste Brite ein Träger von vJCD-Erregern sein könnte. Weil dieser Erreger in vielen Geweben nachgewiesen werden kann (Milz, Mandeln, Blinddarm etc.) fürchten die Gesundheitsbehörden eine Weiterverbreitung via Operationen oder Blutspenden. [ProMed]
31.10.2013 Tularämie zum ersten Mal seit langem wieder in den Niederlanden gemeldet

Tularämie ist eine Zoonose, welche durch Francisella tularensis (Bakterien) hervorgerufen wird und ist nun zum ersten Mal seit langer Zeit in den Niederlanden gemeldet worden. Es handelt sich um ein gram-negatives, unbewegliches Stäbchen, welches keine Sporen bilden kann und sich nur unter aeroben Bedingungen (Notwendigkeit von Sauerstoff) vermehren kann. Die optimale Wachstumstemperatur liegt bei 37°C. In der Natur kommen diese Bakterien in Hasen und Kaninchen vor, jedoch auch in Nagern wie Maulwürfen und in Bibern. Viele andere Säugetiere und gewisse Vogelarten können auch mit diesen Bakterien infiziert sein. Bei den Haustieren scheint es so , dass Katzen Träger der Tularämiebakterien sein können. Es gibt zwei Typen von Tularämiebakterien (A und B), welche sich bei der Kultivierung, in der Epidemiologie und in der Virulenz gegenüber gewissen Wirten unterscheiden. Tularämie kommt grösstenteils nur auf der nördlichen Halbkugel vor und ist in den Tropen und der südlichen Halbkugel nicht vorhanden. F. tularensis (Typ A) ist vor allem bei Hasen in Nordamerika zu finden, wobei bei diesen Tieren vor allem Zecken und Mücken die Überträger der Bakterien sind. Dieser Stamm ist für den Menschen und für Hauskaninchen hoch virulent. F. tularensis (Typ B) kommt vor allem in Wassernagern wie den Bibern vor. Die Symptome der Krankheit sind Fieber, Depressionen und eine Sepsis. Bei Menschen gibt es auch manchmal Geschwüre oder Abszesse am Infektionsort und Schwellungen der Lymphknoten. Es ist wichtig zu wissen, dass ein hohes Risiko besteht, wenn Menschen mit diesem Organismus in Kontakt kommen. Gemäss der OIE sind in den letzten 6 Monaten in 6 europäischen Ländern Tularämiefälle gemeldet worden (Tschechien, Dänemark, Schweden, Frankreich, Deutschland und Schweiz). Zusätzlich gibt es diese Bakterien in abgegrenzten Gebieten in Spanien und in den USA. In 82 Ländern wurden Tularämiefälle bisher nicht entdeckt. Obwohl Tularämie in den Niederlanden zum letzten Mal 1953 gemeldet wurde, ist es nicht erstaunlich, dass dieser infizierte Hase gefunden wurde, da das land ja von Ländern umgeben ist, wo die Bakterien endemisch sind. [ProMed]
30.09.2013 Legionellen-Infektion beim Gärtnern (Schottland)

Die schottischen Gesundheitsbehörden untersuchen 4 Fälle einer Infektion mit Legionella-Bakterien und zwar im Zusammenhang mit Gartenarbeiten. Zwei Patienten befinden sich immer noch auf der Intensivstation im Spital, die zwei anderen konnten das Spital schon verlassen. Alle 4 Personen sind passionierte Gärtner und sind zwischen 62 und 84 Jahre alt. Dieser Stamm von Legionellen taucht nur selten auf, d.h. er wurde noch nie in Wassersystemen wie z. B. Kühltürmen gefunden. Die Gesundheitsbehörden arbeiten mit Experten daran, die Quelle der Legionellen-Infektion zu lokalisieren; so wurden Proben von Kompost für den Nachweis der Keime eingeschickt. Der gemeinsame Nenner bei allen 4 infizierten Personen ist ihre Passion zum gärtnern und alle hatten verschiedene Kompostprodukte gekauft bevor sie sich infizierten. Gärtnern ist zwar ein gesundes Hobby, aber es gibt Risiken, welcher man sich bewusst sein muss. Diese Risiken können jedoch minimiert werden, wenn man sich an gewisse Vorsichtsmassnahmen hält. Die Symptome dieses Stammes von Legionella-Bakterien sind u. a. Kopfweh, Durchfall und ein trockener Husten, der dann zu einer Lungenentzündung führen kann. Die meisten infizierten Personen erholen sich nach einer Behandlung mit Antibiotika, diejenigen, welche schon an einer Krankheit leiden, sind jedoch gefährdet. Es ist nicht klar, wie sich die 4 Personen durch den Komposts infiziert haben, die Experten glauben jedoch, dass das Einatmen von kleinen Staubpartikeln oder Tröpfchen von kontaminiertem Wasser der auslösende Faktor sein könnte. Die Infektion verbreitet sich jedoch nicht vom Mensch-zu-Mensch. Alle Personen, welche mit Pflanzenerden, Mulchen, Komposten und desgleichen arbeiten, sollten die Säcke jeweils mit Vorsicht öffnen, Handschuhe tragen und Türen oder Fenster offen lassen, wenn sie die Pflanzen eintopfen. Zudem ist es empfehlenswert, wenn man eine Staubmaske trägt (speziell in geschlossenen Räumen), die Hände nach der Arbeit wäscht, nachdem man mit Kompost gearbeitet hat und auch bevor man raucht. Derselbe Keim hatte 2012 einen Schotten getötet und 5 andere krank gemacht. [ProMed]
30.08.2013 West Nil Virus in Europa

Das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (European Centre for Disease Prevention and Control [ECDC]) hat gemeldet, dass es in der Europäischen Union bis Mitte August 2013 12 neue Fälle von Infektionen beim Menschen mit West Nil Fieber gegeben hat. West Nil Fieber wird von Mücken übertragen, welche mit West Nil Virus infiziert sind. Die neuen Fälle wurden in folgenden Ländern gemeldet: 9 in Griechenland (mit 4 Fällen in Attiki, 2 in Kavala, 2 in Xanthi und einer in Thessaloniki). Ungarn meldete seinen 1. Fall 2013 im Bezirk Pest und Rumänien seinen 1. Fall im Bezirk Galati. Im Bezirk Pest hatte es schon im 2012 Fälle von West Nil Fieber und im Bezirk Galati im 2012 und 2011 Fälle von Infektionen gegeben. Österreich meldete seinen ersten Fall von West Nil Fieber, jedoch ist dieser Fall noch in Abklärung. Bis Mitte August waren ausserhalb der EU 44 neue Fälle gemeldet worden, die sich wie folgt aufteilen: 26 Fälle in Russland, wobei davon 10 Fälle in Bezirken vorgekommen sind, wo es schon vorher Infektionsfälle gegeben hat (Saratov oblast mit 4, Astrakhan oblast mit 3 und Volgograd oblast mit 3 Fällen). Neue Fälle in Gebieten, die vorher nicht betroffen waren sind: 8 Fälle in Samarskaya oblast, 4 in Rostovskaya oblast, 2 in Lipetskaya oblast, 1 in Voronezhskaya oblast und einer in der Republik Adygeya. In Serbien wurden 10 neue Fälle gemeldet mit 7 in Belgrad und je ein Fall im Bezirk Sremski, im Bezirk Podunavski und im Bezirk Macva. Israel meldete 8 neue Fälle, wobei 4 Fälle im Zentraldistrikt und je 2 in Haifa und in Tel Aviv gemeldet wurden. Die West Nil Fieber Karte der ECDC zeigt die geografische Verteilung der menschlichen Infektionsfälle in Europa. Diese Informationen sollen den Behörden, welche für die Sicherheit von Blutprodukten verantwortlich sind, helfen, die notwendigen Schritte zu treffen, um eine weitere Verbreitung des West Nil Virus zu verhindern. 2013 war bisher ein recht aktives Jahr für die Übertragung des Virus. In den verbleibenden 2-3 Monaten, d.h. so lange für West Nil Fiber Übertragung Hochsaison hat, wird in den betroffenen Ländern mit weiteren Fällen zu rechnen sein. Die Gesundheitsbehörden sollten also in diesen Gebieten ihre Bürger warnen, dass diese alles tun, um nicht von Mücken gestochen zu werden. Eine HealthMap / ProMED-mail Karte, welche die Fälle in Europa aufzeigt, kann unter http://healthmap.org/r/1-q1 eingsehen werden. [ProMed]
31.07.2013 Vergiftung mit Botulinumtoxin durch Pesto-Sauce (Italien)

Dutzende Italiener und Italienerinnen mussten sich ins Spital begeben nachdem sie Pesto-Sauce konsumiert hatten, welche mit Bakterien kontaminiert waren. Über 50 Personen, welche eine im Glas vorgefertigte Pesto-Sauce eines lokalen Produzenten konsumiert hatten, mussten sich mit Symptomen wie Erbrechen, Durchfall und hohes Fieber ins Spital begeben. Untersuchungen der Pesto-Sauce zeigten, dass sie mit Clostridium botulinum Bakterien kontaminiert war. Diese Bakterien bilden ein Gift, das, wenn es gegessen wird, eine lebensbedrohende Lebensmittelvergiftung hervorrufen kann. Die betroffenen Opfer sind fast ausschliesslich aus der Gegend von Genua, dem Geburtsort der berühmten Sauce. Sechs der Opfer, inklusive 2 Kinder, mussten über Nacht zur Beobachtung im Spital bleiben, wo weitere Untersuchungen vorgenommen wurden. Der lokale Produzent, der für den Ausbruch verantwortlich ist, kultiviert Basilikum (Hauptbestandteil der Sauce) schon fast 200 Jahre lang, hat aber erst kürzlich angefangen die Sauce in vorgefertigten Gläsern zu verkaufen. Die Firma hatte die Gesundheitsbehörden Mitte Juli über die Kontamination informiert und hatte die Sauce vom Markt genommen. Die Firma betonte, dass bei der Produktion alle Massnahmen getroffen worden seien, um die Konsumenten zu schützen, so würden z.B. jährlich 25’000 Euros für Laboruntersuchungen ausgegeben, um eben solche Ausbrüche zu vermeiden. Der Name Pesto kommt vom italienischen Wort "pestello" (das Pistill, der Stössel), der früher gebraucht wurde, um Basilikum, Knoblauch und Käse zu vermörsern und so die Sauce herzustellen. Die früheste Erwähnung findet die Pesto-Sauce in einem Kochbuch von1865." [ProMed]
30.06.2013 Tollwutfall in Spanien

In Zentralspanien hat ein mit Tollwut infizierter Pitbull 4 Kinder und eine erwachsene Person attackiert. Dies ist seit fast 40 Jahren der erste Fall von Tollwut auf der iberischen Halbinsel. Die Gesundheitsbehörden der Provinz Castile-La Mancha haben den Ausnahmezustand erklärt und als Massnahme die obligatorische Impfung aller Hunde und Katzen innerhalb eines 29 km Radius um den Tollwutfall herum angeordnet. Der Besitzer des Pitbulls wurde verhaftet und in mehreren Fällen der Grobfahrlässigkeit angeklagt und sowie wegen fehlender Bewilligung, um einen solchen Hund halten zu dürfen. Es ist davon auszugehen, dass dieser Hundebesitzer die veterinär-medizinischen Bescheinigungen manipuliert hatte, damit er den Hund aus Marokko nach Spanien einführen konnte. Der Pitbull hatte vier Kinder im Alter von 2, 6, 12 und 17 Jahren in Arges in der Nähe von Toledo im Juni 2013 gebissen. Nach den Vorfällen wurde der Hund sofort eingeschläfert und nach Test als mit Tollwut infiziert bestätigt. Bis auf das 2-jährige Kind konnten alle gebissenen Personen das Spital verlassen, nachdem sie eine Tollwutimpfung bekommen hatten. Das 2-jährige Kind musste noch im Spital bleiben, weil der Hund ihm ins Gesicht gebissen hatte. Die regionalen Behörden verfügten, dass alle Hunde, Katzen und Frettchen in der Gefahrenzone innerhalb von 14 Tagen geimpft werden müssen. In den 56 Dörfern handelt es sich somit um rund 60’000 Hunde. Mindestens 7 Hunde wurden wegen Tollwutverdachts in Quarantäne verbracht, wo sie für 30 Tage verbleiben müssen. 1975 wurde Spanien als Tollwutfrei deklariert, nachdem man die Seuche dort ausgerottet hatte. Es gab jedoch zwischendurch immer wieder einzelne Fälle, welche aus Nordafrika her eingeschleppt worden waren. Der betroffene Pitbull wurde kam zwar in Spanien auf die Welt, verbrachte aber 4 Monate seines Lebens in Marokko, bevor er zwischen dem 11. Mai und dem 10. Juni wieder nach Spanien zurückgebracht wurde. [ProMed]
31.05.2013 Zikavirusinfektion nach Ferien in Thailand

Eine Zikavirusinfektion (ZIKV) wurde in einer 45-jährigen Kanadierin entdeckt, welche im Süden von Thailand Ferien gemacht hatte. ZIKV ist eine Infektion mit Flaviviren, welche 1954 in Thailand zum ersten Mal beschrieben worden sind. Die Patientin reiste mit Familienmitgliedern im Januar 2013 nach Bangkok und verbrachte dort eine Woche ohne Mückenstiche zu bemerken. Dann reiste sie anfangs Februar weiter nach Phuket, wo sie herumreiste und einige Zeit an verschiedenen Stränden verbrachte, wo sie dann viele Mückenstiche bemerkte, da man ihr im Hotel gesagt hatte, dass es Mückensaison sei. Nach ihrer Rückkehr nach Bangkok wechselte sie in ein Hotel, welches sich in der Nähe eines Flusses befand und registrierte dort ständig neue Mückenstiche auf der Haut. Interessanterweise bekam sie dann eine Entzündung am Bein, welche sie mit einer Cortisonsalbe behandelte, weil es sie juckte. Auf ihrem Rückflug nach Kanada fühlte sie sich rastlos, unwohl, mit starken Kopfschmerzen, bekam Schüttelfrost und einen schmerzenden Rücken, neben den entzündeten und juckenden Mückenstichen. Drei Tage nach ihrer Rückkehr nach Alberta, hatte sie Fieber, fühlte sich unwohl und extrem erschöpft und beobachtete Blasen in ihrem Mund. Nach einer kurzen Erholung von ihren Symptomen bekam sie schwere Rückenschmerzen und suchte deswegen medizinische Hilfe auf. Die Ärzte untersuchten sie in Bezug auf verschiedene Virusinfektionen, darunter auch Denguefieber, Malaria und Masern, entliessen sie aber wieder nach Hause. Einige der Serumproben, welche man ihr über 30 Tage abgenommen hatte, waren positiv für Denguefieberviren. Jedoch gab es keine Serokonversion für Dengueviren, so dass die Untersuchung weiter geführt wurde. In diesen Untersuchungen suchte man mit molekularbiologischen Methoden nach Flaviviren, welche dann schliesslich zu der Diagnose ZIKV Infektion führte. Die Patientin erholte sich innerhalb von drei Wochen nach dem Auftreten der ersten Symptome ohne grosse Komplikationen. Keiner der Familienmitglieder beklagte sich über ähnliche Symptome, obwohl auch diese in Thailand durch Mücken gestochen worden waren. Dies ist ein weiteres Beispiel wie Viren in unseren schnellebigen Zeit mit dem Flugzeug über die halbe Welt transportiert werden und zeigt, dass die Ärzte sich diesen Umstand immer wieder vor Augen halten müssen, wenn es sich um Infektionskrankheiten handelt. [ProMed]
29.04.2013 Tollwut bei Organtransplantation (USA)

Es sind etwa 200 Spitalangestellte, Verwandte und andere Personen, welche in Maryland mit dem gestorbenen Organempfänger Kontakt gehabt hatten. Bei weniger als 2 Dutzend Personen wurde sogar eine Tollwutimpfung als Vorsichtsmassnahme empfohlen. In Florida wurden ca. 90 Personen als potentiell gefährdet identifiziert und bei drei Personen wurde eine Tollwutimpfung angeboten. Die potentiell exponierten Leute hatten entweder den verstorbenen Patienten betreut oder waren direkt mit dem transplantierten Organ in Kontakt gekommen. Auch die Gesundheitsbehörden aus Georgia und North Carolina sind in die epidemiologischen Untersuchungen mit einbezogen. Die Ärzte hatten den 20-jährigen Organspender im 2011 nicht auf Tollwut untersucht. Damals waren das Herz, die Leber und die Nieren in Empfänger aus Florida, Illinois und Georgia transplantiert worden. Die anderen Organempfänger wurden, obwohl keiner irgendwelche Tollwutsymptome zeigte, sofort nach dem Tod des Patienten gegen Tollwut geimpft. Ein Tollwutexperte bestätigte, dass diese Organempfänger gute Überlebenschancen hätten, da sie eben keine Tollwutsymptom gezeigt hatten. Die Gesundheitsbehörden informierten, dass sich das Tollwutvirus über den Speichel der infizierten Person und die Schleimhäute verbreiten kann, dass aber Mensch-zu-Mensch Übertragungen selten seien. Die staatlichen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta liessen verlauten, dass es in den USA erst einen Fall gegeben hatte, wo Tollwut durch ein Biss von Mensch-zu-Mensch weitergegeben worden ist. Die Experten des CDC versuchen jedoch immer noch herauszufinden, wie der Organspender sich mit einem Waschbären-Tollwutvirus infizieren konnte. Transplantationsrichtlinien, welche 2012 publiziert worden sind, schreiben vor, dass extreme Vorsicht geboten ist, wenn Organspender mit Enzephalitis mit einem viralen Erreger vermutet wird. Dennoch ist die Übertragung von Tollwut durch Organe sehr selten: es sind weltweit nur zwei weitere Fälle dokumentiert (ein Fall in Deutschland und einer 2004 in den USA, bei dem alle 4 Organempfänger in der Folge gestorben sind). [ProMed]
19.03.2013 Tödliche Spitalbakterien (USA)

Eine Familie von sehr gefährlichen Bakterien, welche nicht behandelbar sind und für die infizierten Personen oft tödlich enden, verbreiten sich in den Spitälern in den USA und die Ärzte befürchten, dass es schon sehr bald zu spät sein könnte, ihre Verbreitung zu stoppen. Die Keime stellen eine dreifache Bedrohung dar: 1) sie sind resistent gegenüber fast allen Antibiotika, 2) sie töten die Hälfte der infizierten Personen mit schweren Infektionen und 3) sie können ihre Antibiotikaresistenzen an andere Keime weitergeben. Bis zum heutigen Tag findet man diese speziellen Bakterien, sogenannte carbapenem-resistente Enterobacteriaceen (CRE), nur in Spitälern und Altersheimen aber nicht in der Bevölkerung. Die Gesundheitsbehörden schlagen jedoch Alarm, denn wenn die Ausbreitung nicht gestoppt werden kann, können möglicherweise ganz normale Infektionen unbehandelbar werden. Im 2001 waren nur 1.2% der normalen Bakterien der Familie der Enterobacteriaceae resistent gegen Carbapenem-Antibiotika, die heute noch am wirkungsvollsten antibakteriellen Wirkstoffe. Zehn Jahre später ist diese Zahl auf 4.2% gestiegen und in der ersten Hälfte 2012 hat es in den USA fast 200 Spitäler gegeben, wo mindestens eine Infektion mit diesen gefährlichen Keimen aufgetreten ist. Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, müssen die Ärzte zu anderen Behandlungsmöglichkeiten greifen, wie z.B. das Herausschneiden des infizierten Gewebes. Die grösste Bedrohung geht jedoch von der Eigenschaft der Keime aus, dass diese ihre Resistenzen weitergeben können. Obwohl die Resistenzweitergabe nicht so einfach vonstatten geht, könnten dann normale Keime wie E. coli plötzlich gegen Antibiotika resistent werden. Für die Spitäler existiert ein Programm, das „Nachweisen und Schützen“ heisst: Spitäler müssen herausfinden, welche ihrer Patienten mit diesen Keimen infiziert sind, inklusive der infizierten Personen, welche aus anderen Spitälern überwiesen wurden. Das Gesundheitspersonal muss Vorsichtsmassnahmen treffen, wie Handschuhe und Überkittel tragen, um einer weiteren Verbreitung Einhalt zu gebieten. Das geht so weit, dass die Spitäler für die infizierten Patienten eigene Räume, Maschinen und Spiezialpersonal zur Verfügung stellen müssen. Zudem müssen invasive Apparaturen, wie z. B. Katheter, so schnell wie möglich wieder entfernt werden, weil diese die Bakterien in den Körper hinein transferieren können. Als letztes müssen die Ärzte beim Verschreiben von Antibiotika viel vorsichtiger vorgehen, da heute ungefähr die Hälfte aller Rezepte für Antibiotika falsch oder unangebracht sind. Es gibt auch wenig Hoffnung, dass in den nächsten Jahren ein neues Antibiotikum auf den Markt kommt, welches diese Keime wirksam bekämpfen könnte, da bei den Herstellern kein solches Medikament in der Pipeline ist. [ProMed]
28.02.2013 Ebola in Bangladesh

Zum ersten Mal haben Wissenschafter Hinweise gefunden, dass afrikanische Ebolaviren in asiatischen Fruchtfeldermäusen vorkommen. Dies könnte bedeuten, dass diese Viren viel verbreiteter vorkommen, als man bisher gedacht hat. Dies bedeutet nicht zwingend, dass Ausbrüche von hämorrhagischem Fieber nun gehäufter vorkommen, aber die Möglichkeit besteht. Die Forscher gehen davon aus, dass die Fledermäuse von den Behältern, in denen Dattelpalmensaft gesammelt wird, trinken. Diese Hypothese wird unterstützt, weil man in Bangladesh tödliche Ausbrüche von Nipahviren beobachtet hat. Die Nipahviren sind zwar nicht verwandt mit den Ebolaviren, aber dort hat man den gleichen Sammelbehältern die Schuld für die Ausbrüche gegeben, da diese mit Speichel, Kot und Urin von Fledermäusen kontaminiert gewesen sind. Die Personen, welche diesen Palmensaft sammeln, wurden nun ermutigt, ihre Behältnisse mit Bambus so abzudecken, dass die Fledermäuse keinen Zugang zum Saft haben. Fledermäuse schlafen in der Regel in Höhlen, welche es aber in Bangladesh nicht allzu viele gibt. So haben die Forscher ausserhalb von Ruinen Netzte aufgespannt, wo die Fledermäuse dann gefangen werden. Die Wissenschafter entfernen dann die gefangenen Fledermäuse und nehmen diesen Blut, Speichel, Urin und Kot, bevor sie sie wieder freilassen. Fünf dieser Fledermäuse hatten Antikörper gegen Ebolaviren, das Virus selbe konnte aber nicht isoliert werden. So konnte man keine genetischen Analysen machen, um zu sehen wie eng verwandt die Viren sind. Obwohl man in Afrika, Indien und China verwandte Arten von Fledermäusen findet, überlappen sich die Lebensgebiete der Fledermäuse nicht und zudem fliegen sie auch nicht so weit. So geht man davon aus, dass die Viren schon seit Tausenden von Jahren in den Vorgängern der heutigen Fledermäuse vorhanden sind. Ein verwandtes Virus, Ebola Reston, das die Menschen zwar infiziert, aber nicht krank macht, wurde auf den Philipinen in Fruchtfledermäusen gefunden und ein Ebola-ähnliches Virus in Fledermäusen in Spanien. Lange Zeit dachte man, dass Gorillas das Reservoir von Ebolaviren sind, weil viele Ausbrüche dann begannen, wenn sich Menschen mit Gorillafleisch ernährten. Heute glauben die Wissenschafter jedoch, dass die Fruchtfledermäuse das natürliche Reservoir der Ebolaviren sind und die Primaten sich an kontaminierten Früchten infiziert haben. [ProMed]
31.01.2013 Tödlicher Käse (Australien)

Drei (oder sogar noch weitere) Personen haben diese Woche in Australien Listeriose bekommen nachdem sie Weichkäse gegessen haben. Dies nachdem es in New South Wales (NSW) schon letzte Woche 7 Fälle von Listeriose gegeben hat. Insgesamt sind es nun 21 Fälle in ganz Australien. Zwei der infizierten Personen sind gestorben und eine schwangere Frau hat nach dem Verzehr des Weichkäses einen Abort gehabt. Alle 21 Personen hatten Weichkäseprodukte gegessen, welche aber in der Zwischenzeit alle aus dem Markt zurückgezogen wurden. Gemäss den Gesundheitsbehörden von NSW sind die Untersuchungen noch im Gange, welche den direkten Zusammenhang des Weichkäsekonsums mit dem Ausbruch belegen sollen. Schon im Dezember 2012 wurden Brie- und Camembertprodukte vom Markt genommen nachdem die ersten Listeriosefälle aufgetreten sind. Listeriose hat eine Inkubationszeit von 70 Tagen, was bedeutet, dass immer noch weitere Fälle hinzukommen könnten. Der Direktor der NSW-Gesundheitsbehörden sagte, dass die neuesten Fälle Personen über 65 Jahren betreffen und dass sich eine dieser Personen in Lebensgefahr befände. Diese Fälle beleuchteten die Notwendigkeit, dass alle Leute in ihren Kühlschrank schauten, ob sich Weichkäse der zurückgezogenen Marken darin befände und den Käse vernichteten, führte er weiter aus. Listerien sind Bakterien, welche verschiedenste Lebensmittel kontaminieren können, vor allem sind aber Brie- und Camembertprodukte betroffen. In gesunden Individuen können Listerien zu wenig bis keinen Symptomen führen. Dagegen sind alte, schwangere und immun-supprimierte Menschen, wie z.B. Krebspatienten, einem höheren Risiko ausgesetzt. Die frühen Symptome sind Fieber, Kopfweh und allgemeine Schmerzen. [ProMed]
01.01.2013 News-Seite (Aktualisierung 1 x pro Monat)
Wegen personellen und zeitlichen Engpässen können wir die News-Seite ab 2013 leider nur noch 1 x pro Monat aktualisieren.
Besten Dank für die Kenntnisnahme!
b-safe GmbH
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