30.12.2010 - Anthrax-Ausbruch vorüber (UK)

Der Anthraxausbruch inEngland, welcher zum Tode von 13 Drogenabhängigen führte, wurde offiziell als beendet erklärt. Das kontaminierte Heroin könnte aber jederzeit wieder auf dem Markt erscheinen. Der 1. Fall einer Anthraxvergiftung geschah im Dezember 2009 und wurde von 47 weiteren Fällen über 7 Monate gefolgt. Seit Juli 2010 wurden jedoch keine weiteren Fälle von Anthraxinfektionen bei Drogenabhängigen mehr beobachtet. Deshalb wurde der Ausbruch als beendet erklärt. Gemäss Spezialisten gibt es keinen Weg, das Heroin so zu präparieren, dass es keine Gefahr mehr darstellt. Die Drogenabhängigen sollen, wenn sich an der Einstichstelle eine Rötung oder eine Schwellung ergibt oder wenn sich Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder schweres Kopfweh ergeben, sofort in medizinische Hilfe begeben. Dies, weil eine frühzeitige Antibiotikabehandlung das Leben retten kann. Wegen einer Pilzinfektion in afghanischen Porduktionstätten und grossen Beschlagnahmungen von Heroin durch die Polizei haben sich Probleme mit dem Nachschub der Drogen geben. Das kontaminierte Heroin könnte also gelagert werden bis Gras übe die Sache gewachsen ist und dann bei einer weiteren Austrocknung des Marktes wieder bei den Konsumenen auftauchen. Ähnliche Mengen von Heroin sind von Afghanistan nach Russland gegangen ohne dort aber zu gleichn Anthraxfällen zu führen. [ProMed]
23.12.2010 - Froschpopulationen erholen sich

Froschpopulationen in Australien und Amerika scheinen sich von einer Pilzkrankheit zu erholen. Diese Pilzinfektion hat weltweit die Froschpouplationen sehr stark dezimiert. Zwischen 1990 und 1998 sind in Australien die Froschpopulationen wegen dieser Pilzerkrankung fast verschwunden, nun zeigen aber kürzlich veröffentlichte Studien, dass sich die Populationen zu erholen scheinen. „Barred river“ Fösche, der “tusked” Frosch und verschiedene Baumfroschspezies sind in die Gebiete zurückgekehrt, wo sie schon fast ausgestorben waren. Gemäss australischen Forschern haben gewisse Populationen sogar schon fast die Grösse erreicht, welche sie vor der Pilzepidemie hatten.. Es gibt auch Anzeichen, dass sich die amerikanischen Froschpopulationen erholen. Nach Daten amerikanischer Wissenschafter kehren nun auch Froscharten zurück, welche schon fast als ausgestorben gegolten haben. Die grosse Frage ist nun, wie die Frösche die Pilzkrankheit überwinden können. Amerikanische Forscher haben unabhängig voneinander herausgefunden, dass die zurückgekehrten Frösche mit einer unterschwelligen Infektion mit dem Pilzes leben. Gemäss den Wissenschaftern ist es möglich, dass der Pilz in den Gebieten, wo die Frösche zurückkehren nicht mehr so aggressiv ist. [ProMed]
16.12.2010 - Infektion durch rohes Fleisch

In der thailändischen Provinz Phetchabun hat es seit Beginn dieses Jahres 23 Fälle von Infektionen mit Streptococcus suis gegeben, 5 davon mit Todesfolge. Kürzlich wurden 3 weitere Fälle aus einer anderen Provinz bekannt, nach dem dort 'Larb' und 'Lu Mu' (Fleischsalat mit rohem Schweinefleisch und rohem Schweineblut) gegessen worden war. Alle Personen wurden von Verwandten ins Spital gebracht und haben sich dort von der Infektion erholt. Diese Krankheit mit Streptococcus suis Bakterien taucht meistens in den nördlichen Regionen von Thailand auf, weil die Leute dort mehr 'Larb' und 'Lu Mu' konsumieren. Symptome einer Infektion sind hohes Fieber und ein eineseitiger oder beidseitiger Hörsturz. Weitere Symptome sind Kopfweh und Erbrechen. Bei schweren Infektionen kann es sogar zum Tod kommen. Die Gesundheitsbehörden fordern die Leute auf, dass sie sich nicht mit rohem Fleisch ernähren und speziell 'Larb' und 'Lu Mu' vermeiden sollen. Gemäss dem jährlichen Epidemienüberwachungsbericht von 2009 hat es letztes Jahr 159 Fälle mit Streptococcus suis Infektionen gegeben. Die Infektionsrate war 0.25 Fälle pro 100 000 Einwohner. Das Verhältnis von infizierten Männer zu Frauen war 3 zu 1. Die höchste Anzahl Fälle gab es im Mai 2009 mit 22 Fällen. [ProMed]
09.12.2010 - Polioviren in Abwasser (Indien)

Polioviren wurden dieses Jahr in Dehlis Abwässern entdeckt, was die Gefahr einer möglichen Ausbreitung birgt. Indische Quellen sprechen davon, dass diese Virenkontaminationen während eines Programmes zur Untersuchung von Abwasser entdeckt wurde, welche zwischen April und Juni dieses Jahres im Ostteil der Stadt Dehli durchgeführt wurde. Die Proben wurden zur weiteren Untersuchung an die Weltgesundheitsorganisation verschickt. Dehli gehört wegen der Zuwanderung von Personen zu den Hochrisikostädten für die Prävelenz von Polio. Die Gesundheitsbehörden, dass nun auch ein neues Überwachungsprogramm initiiert wurde, welche das Vorkommen von Wildtyppolioviren in der Umwelt untersuchen soll. Polio wird über die fäkal-orale Route übertragen und kann so durch Fäkalien ins Abwassergelangen. So sind die indischen Gesundheitsbehörden auch in Abwesenheit von Infektionsfällen alarmiert. Nachdem man in Dehli zwischen April und Juni 2010 auch Wildtyppolioviren in zwei Hauptabwasser gefunden hat, wurde die Überwachung intensiviert. Diese Jahr wurden in Dehli noch keine Polioinfektionsfälle gemeldet, hingegen im 2009 hat es 4 Fälle gegeben. Die Gesundheitsbehörden betonen, dass jeden Tag mehr als 100’000 Personen in die Stadt zuwandern und dass die meisten das Poliovirus in sich tragen. [ProMed]
02.12.2010 - Virus zum 1. Mal nicht in Saudi Arabien

In der Dezemberausgabe der Zeitschrift „Emerging Infectious Diseases“ wurden die ersten Infektionsfälle mit Alkhurma hämorrhagischem Fieber ausserhalb Saudi Arabiens bekanntgegeben. Die Forscher berichten von 2 Personen, welche in Ägypten einen Kamelmarkt zu verschiedenen Zeitpunkten besuchten und nach ihrer Rückkehr nach Italien die Symptome dieser Infektionskrankheit entwickelten. Dieses Virus, welches als sehr gefährlich angesehen wird, infiziert Kamele und Schafe. Die meisten Infektionsfälle mit Alkhurmaviren beim Menschen kommen bei Metzgern vor, welche durch ihre Arbeit ein höheres Risiko haben sich mit dem Keim durch kontaminiertes Blut anzustecken. Die Menschen können jedoch auch durch den Biss einer infizierten Zecke oder durch Trinken unpasteurisierter Milch infiziert werden. Ungefähr 25% der infizierten Personen sterben an der Infektion. Das Virus wurde in der Mitte der 90er Jahre entdeckt und nach der Stadt, wo der erste Mensch an der Krankheit starb, benannt. Bis heute hat es 40 Infektionsfälle gegeben, jedoch bisher keinen Fall ausserhalb Saudi Arabiens. Der erste Patient, es handelt sich um einen 64 jährigen Mann, wurde im April 2010 von einem Tier, das wie eine Zecke aussah, in den Fuss gebissen. Zwei Tage nach dem Biss bekam der Mann hohes Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein und andere Symptome. Die ersten Untersuchungen zeigten, dass es sich nicht um Dengue- oder um West Nil Fieber-Erreger handelte. Nachdem aber der Verdacht aufkam, dass es sich um Flaviviren handeln könnte, fanden Wissenschafter heraus, dass das genetische Material den Alkhumaviren sehr ähnlich war. Ein paar Wochen später konnten diese Viren auch im Blut des Patienten nachgewiesen werden. Der andere Patient besuchte die Region in Ägypten rund einen Monat später. [ProMed; Carletti F. et al., Emerg Infect Dis. 2010; 16(12) and Alzahrani AG, et al. Emerg Infect Dis. 2010, 16(12)]
25.11.2010 - "Flughafen-Malaria" im Elsass

Am 12. November wurde den regionalen Gesundheitsbehörden im Elsass ein Fall von Malaria gemeldet. Der Patient war einen Monat vorher von einer Mücke gestochen worden, welche aus einem Paket aus Kamerun entwichen war. Die ersten klinischen Symptome tauchten 14 Tage nach dem Mückenstich auf und die Person wurde in einem Spital in Strassburg aufgenommen, wo dann die Malariadiagnose gemacht wurde. Der Infizierte ist in der Zwischenzeit wieder wohlauf. Er wohnt im Bezirk Neudorf bei Strassburg in der Nähe des Flugplatzes Polygon. Offensichtlich entwichen noch andere Mücken und stachen andere Personen in der Nähe seines Wohnsitzes. Diese wurden nun aufgefordert sich unter folgenden 3 symptomatischen Umständen für eine Malariauntersuchung zu melden: Schüttelfrost, Kopfweh, Erbrechen, schnell ansteigendes mit Übelkeit kombiniertes hohes Fieber (40°C) und übermässiges Schwitzen gefolgt von einem schnellen Heruntergehen der Temperatur und Ermüdung. Personen mit unerklärbarem Fieber, speziell wenn sie in der Nähe des Flugplatzes Polygon wohnen, müssen ihre Diagnose mit einem Malaria-spezifischen Test überprüfen. Dieser Fall wird als sogenannte “Flughafen”-Malaria bezeichnet: dies bedeutet dass sich die Mücke in einem Malaria-verseuchten Land infiziert hat und dann mit einem Flugzeug in ein anderes Land gereist ist, wo sie dann entwichen ist und eine sich in der Nähe aufhaltende Person mit einem Stich infiziert haben könnte. [ProMed]
18.11.2010 - Legionellose in Spanien

Gemäss einem Bericht der Madrider Gesundheitsbehörden ist eine weitere Person an der Legionärskrankheit gestorben. Dies ist nun der fünfte Todesfall dieses Ausbruches, welcher bisher 46 Personen betroffen hat. Die Madrider Gesundheitsbehörden haben acht weitere Wasserkühlungen wegen zu hoher Legionellen-Kontamination geschlossen, was die Anzahl geschlossener Anlagen auf 12 bringt. Von den 46 betroffenen Personen dieses Legionellenausbruches wurden 30 aus dem Spital entlassen, 7 Personen befinden sich immer noch im Spital und 4 Personen mussten gar nicht ins Spital eingeliefert werden. Die Gesundheitsbehörden hatten von Beginn des Ausbruches an verfügt, dass alle untersuchten Wasseraufbereitungsanlagen (179 Analagen) gereinigt und Proben daraus entnommen wurden. Bisher wurden 736 Inspektionen von Anlagen durchgeführt. Die Untersuchung der entdeckten Kulturen zeigte, dass 122 negativ für Legionellen und 31 positiv für Legionella pneumophila Serotyp 1 waren. Legionellose ist eine Infektionskrankheit, welche durch ein gram-negatives Legionella Bakterium hervorgerufen wird; meistens handelt es sich dabei um Legionella pneumophila. Die Legionärkrankheit ist die akute Lungenform der Infektion und wird durch Einatmen einer infektiösen Dosis von Legionellen ausgelöst. Wassertemperaturen zwischen 25-40°C sind ideale Bedingungen für die Vermehrung der Bakterien in den Röhren und den Wasserspeichern. Die Zerstäubung der Bakterien geschieht dann mittels warmen Wassers in Duschen, Brunnen und Kühlsystemen. [ProMed]
11.11.2010 - Seltene Leberinfektionen in England

Eine seltene Leberinfektion mit Hepatitis E hat in Cornwall (England) 3 Personen getötet und mindestens 55 andere Personen in England infiziert. Hepatitis E Infektionen kommen normalerweise nur bei schlechten hygienischen Bedingungen vor und in England waren es vorwiegend Fälle, wo sich die Leute im Ausland angesteckt hatten. Diese Kriterien treffen für die nun vorkommenden Fälle nicht mehr zu: diese Patienten hatten keinen Auslandaufenthalt gemacht und waren älter als die Altersgruppe von Personen, welche normalerweise von diesen Viren infiziert werden. Die Fälle in England betrafen vor allem Männer der mittleren und höheren Altersgruppe. Patienten, welche heute in England wegen Leberproblemen ins Spital kommen, werden nun auch auf Hepatitis E untersucht. Es ist bekannt, dass Hepatitis E in Schweinen vorkommt und dass der Verzehr von zu wenig gekochtem Schweinefleisch die Ursache von Hepatitis E sein kann. In den letzten 7 Jahren hat es in Cornwall 3 Todesopfer wegen Hepatitis E gegeben und über die letzten 11 Jahre ca. 60 Hepatitis E infizierte Personen. Bei den meisten Leuten verläuft die Infektion ohne Symptome. Wenn das Immunsystem jedoch geschwächt ist oder wenn sonst schon eine Leberschädigung vorliegt, dann müssen intensivere Abklärungen gemacht werden. Gegen diese Viren gibt es keinen Impfstoff. Im 2008 erkrankten 4 Personen auf einer Kreuzfahrt an Hepatitis E, weil sie infizierte Muscheln gegessen hatten. [ProMed]
04.11.2010 - Masern in Frankreich

Weit weg von einer Reduktion der Maserninfektionen, hat es in Frankreich seit 2008 mehr als 5000 neue Maserninfektion gegeben. Seit 2005 haben es die französischen Behörden nicht vorausgesehen, dass Masern in Frankreich auf dem Vormarsch ist und schon bald wieder den Status einer meldungspflichtigen Krankheit erreichen wird. Seit 2005 gibt es in Frankreich ein Masernausrottungsprogramm. Das Ziel dieses Programms war, dass 95% aller 2-jährigen Kinder geimpft sind und dass sich die jährliche Inzidenz von Masern auf unter 0.1 Fälle pro 100 000 Einwohner reduzieren würde. Das Gegenteil ist der Fall: seit Begin 2010 haben sich die Fälle von Maserninfektionen drastisch erhöht mit 3000 Fällen zwischen Januar und August mit einer Spitze im April. In diesen 8 Monaten mussten sich 34% dieser infizierten Personen in Spitalpflege begeben. Die hohe Zahl von Spitalaufenthalten kommt zustande, weil von den Spitälern mehr Meldungen gemacht werden und von der erhöhten Anzahl von infizierten Kindern, welche weniger als 1 Jahr alt sind. Bei unter 1-jährigen Kindern sind Komplikationen durch Masern häufiger und auch schwerer. Seit die Epidemie begann sind 4 Patienten an den Komplikationen, ausgelöst durch Masern, gestorben. Die Verbreitung von Masern betrifft alle Städtischen französischen Regionen, wo die Inzidenzrate auf bis zu 15 Fälle Pro 100‘000 Einwohner hochgeschnellt ist. Diese hohe Infektionsrate ist ein Resultat einer inadequaten Impfung. [ProMed]
28.10.2010 - Virus "springt" von Affen zu Forscherin

Gemäss einem kürzlich publizierten Forschungsbericht, hat es in einem amerikanischen Forschungslabor einen Ausbruch mit einem neuartigen Affenvirus gegeben, welcher mehr als ein Drittel der Affen getötet und eine Forscherin krank gemacht hat. Obwohl diese Viren normalerweise nicht Menschen infizieren und natürlich erforscht werden müssen, sehen die Forscher keinen Anlass Alarm zu schlagen. Es gibt weder Hinweise, dass das Affenvirus neben der infizierten Forscherin auf andere Menschen übertragen wird, noch, dass es von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann. Die Forscherin hatte einen Krankheitsausbruch bei Affen im “California National Primate Research Center” in Davis untersucht. Für die Affen war dieses Virus hochansteckend und tödlich: von den 55 Affen im Center hatten 23 ernsthafte Erkrankungen des oberen Atmungstraktes, welche schliesslich in eine Lungen- und Leberentzündung überging. Breitbandantibiotika halfen bei den Affen nicht, was darauf hindeutet, dass die Lungenentzündung auf die Viren zurückzuführen war und es sich nicht um eine sekundäre bakterielle Lungenentzündung handelte. Die Forscher fanden dann heraus, dass es sich um Adenoviren handelt. Dies ist eine Gruppe von Viren, welche bei Menschen von relativ harmlosen Erkrankungen wie normale Erkältungen bis zu schweren Lungen- und Leberentzündungen hervorrufen können. Dieser neue Stamm ist hingegen vorher noch nie aufgetreten und identifiziert worden. Obwohl die Forscherin zur gleichen Zeit wie die Affen an einer ernsthaften Lungenentzündung erkrankte, musste sie nicht ins Spital und erholte sich nach 4 Wochen vollständig. [ProMed]
21.10.2010 - Früchtekompott mit E. coli (Kanada)

Früchtekompott ist der wahrscheinlichste Grund für einen Ausbruch von E coli Infektionen letzten August in Winnipeg, Kanada. Gemäss einem Report der lokalen Gesundheitsbehörden waren 40 Personen vom Ausbruch von E. coli O157:H7 betroffen. 37 dieser Patienten konnten mit dem Besuch eines Pavillons an einer Ausstellung oder mit einer sekundären Weiterverbreitung der Infektion in Zusammenhang gebracht werden. 5 infizierte Personen mussten im Spital bleiben, wobei eine Person auf die Intensivstation kam und 17 Personen meldeten sich bei einem Notfallcenter. Beim Ausbruch gab es einen Fall von hämolytischem urämischen Syndrom. Untersuchungen wurden initiiert, welche zeigen sollten, welche Lebensmittel die Quelle der Infektion gewesen waren. Die Analyse der Untersuchungsresultate weist darauf hin, dass es sich bei der wahrscheinlichsten Kontaminationsquelle um ein Früchtekompott gehandelt haben musste. Dies unter anderem, weil das Kompott als Beilage zu vegetarischen und nicht-vegetarischen Gerichten beigegeben wurde. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Kreuzkontamination des Kompottes ausgehend von rohem oder zu wenig gekochten Rindsgehacktem. Dieses Fleisch ist als Quelle bei solchen Ausbrüchen bekannt und es wurde zur gleichen Zeit wie das Kompott in der Küche verarbeitet. Interviews mit dem Küchenpersonal zeigten, dass die meisten Lebensmittel in einem Dampfkochtopf gekocht wurden. Das Kompott hingegen wurde in einer anderen Pfanne hergestellt. [ProMed]
14.10.2010 - Legionärskrankheit in Wales (UK)

Ein Ausbruch der Legionärskrankheit in Wales, bei welchem 2 Menschen gestorben und 22 infiziert worden sind, wurde nun offiziell als beendet erklärt. Ein 85-jähriger Mann und eine 49-jährige Frau sind gestorben und ihr Tod wurde mit dem Ausbruch in Verbindung gebracht. Seit dem 10. September 2010 hat es in der Gegend keine neuen Erkrankungen mehr gegeben. Mikrobiologische und epidemiologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Quelle der 22 Infektionsfälle nicht einem einzigen Ursprung zugeordnet werden kann. Der Ausbruch war beschränkt auf einen 12 km langen Korridor entlang einer Strasse, welche zwei Städte miteinander verbindet. Personen wurden diesem Ausbruch zugeordnet, wenn sie innerhalb dieses Korridors leben oder jemanden dort zwei Wochen vor dem Ausbruch der Krankheit besucht haben. Alle 22 infizierten Personen mussten sich ins Spital begeben und sich behandeln lassen. Die Gesundheitsbehörden inspizierten entlang der Strasse alle Kühlaggregate und Verdampfungsgeräte (total 28). Bei 4 industriellen Standorten wurde das Areal geschlossen. Aber es konnte nichts nachgewiesen werden, so dass die Standorte wieder zugänglich gemacht wurden. Zudem besuchten die Behörden mehr als 100 weitere Arbeitsplätze. So konnten zwei kleine Infektionsclusters mit 6 Personen identifiziert werden. Jedoch zeigte auch heir die Analyse, dass die Keime bei diesen Clustern genetisch unterschiedlich sind, was auf eine unterschiedliche Infektionsquelle hindeutet. [ProMed]
07.10.2010 - Pest in den USA

Die Gesundheitsbehörden von Oregon (USA) teilten mit, dass das erste Mal seit 15 Jahren wieder eine Frau mit Beulenpest infiziert worden ist. Eine Infektion mit Pesterregern kann mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Die Gesundheitsbehörden sind nun daran die Quelle der Infektion herauszufinden. Die typischen Zeichen dieser am weitesten verbreiteten Form von menschlicher Pest ist eine geschwollene, weiche Lymphdrüse und Schmerzen. Beulenpest wird dann vermutet, wenn eine Person eine geschwollene Lymphdrüse bekommt, Fieber, Schüttelfrost, Kopfweh hat und extrem erschöpft ist und wenn die Person möglicherweise mit infizierten Nagern, Hasen oder Flöhen in Kontakt gekommen ist. Nach einer Infektion geht es zwischen 2-6 Tage bis die infizierte Person erkrankt. Wenn eine Beulenpest nicht behandelt wird, wandern die Pestbakterien in den Blutstrom, wo sie sich vermehren und schnell im ganzen Körper verteilen. Das führt dann zu schweren Symptomen und ist oft tödlich. Wenn Pestbakterien in die Lunge kommen, kann es zu einer Lungenpest kommen. Dies ist eine schwere Erkrankung der Atemwege und führt zu Symptomen wie hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten und Atemschwierigkeiten. Manchmal findet man dann bei infizierten Personen Blut im Sputum. Unbehandelte Pest kann oft schnell zum Tod führen: So sind in den USA 14% aller Pestfälle tödlich. [ProMed]
30.09.2010 - Anthrax bei Drogenanhängigen (UK)

Ein andauernder Anthrax(Milzbrand)-Ausbruch bei britischen Drogenabhängigen könnte bei dieser Personengruppe möglicherweise endemisch werden. Mit Anthrax-kontaminiertes Heroin hat in Grossbritannien über die letzten 9 Monate 16 Menschen getötet (13 in Schottland und 3 in England). Dieser Ausbruch ist seit Jahrzehnten der grösste und der erste jemals festgestellte Ausbruch von Milzbrand unter Drogenabhängigen. Da immer noch neue Fälle dazukommen (der letzte Ende August 2010) ist die Frage aufgetaucht, ob dieser Keim bei den britischen Drogenabhängigen endemisch werden könnte und natürlich auch, wie die Anthrax-Bakterien überhaupt ins Heroin gekommen sind. Seit Dezember 2009 wurde bei 47 Schotten eine Milzbrand-Infektion bestätigt und die Gesundheitsbehörden untersuchen Hunderte von weiteren verdächtigen Fällen. Mindestens 2 Fälle von Infektionen in Deutschland stehen in einem direkten Zusammenhang mit dem britischen Ausbruch. Vorher hatte es nur im Jahr 2000 einen einzigen Fall von Milzbrand-Infektion bei einem norwegischen Drogenabhängigen gegeben. Die Übertragungswege und die Symptome unterschieden sich von den drei existierenden Formen von Anthrax-Infektionen (Hautanthrax, Lungenanthrax und Darmanthrax). Der vorliegende Anthrax-Ausbruch hat nun dazu geführt, dass man von einer vierten, neuen Form der Infektion spricht. [ProMed]
23.09.2010 - Salmonellose in England

Gemäss der englischen Gesundheitsbehörde (Health Protection Agency [HPA]) haben Enteneier und Entenprodukte dazu geführt, dass es einen Salmonelloseausbruch gegeben hat bei dem 2 Personen ins Spital eingeliefert werden mussten und eine weitere Person gestorben ist. Der Ausbruch wurde hervorgerufen durch Salmonella enterica Serotyp Typhimurium DT8, ein Stamm, welcher oft in Enten vorkommt. Gemäss der HPA wurden 2010 in England und in Nordirland 63 Fälle von Salmonelleninfektion gemeldet, verglichen mit 47 Fällen im 2009 und 34 im 2008. Die Nachforschungen der HPA zeigten klar, dass diese Infektionen mit dem Verzehr von Entenprodukten, vor allem von Enteneiern, in Zusammenhang stand. Eine Pressesprecherin des HPA erklärte, dass es über die Sommermonate einen Anstieg von Salmonelleninfektionen gegeben hat, mit den meisten Fällen im Südosten und Nordwesten des Landes. Sie fügte hinzu, dass die Infektionsfälle im Zusammenhang mit kommerziellen Entenpopulationen stehen und nicht mit den Enten in der Wildbahn. Die Lebensmittelbehörde hat eine Information herausgegeben, wo die Konsumenten und die Lebensmittelhersteller an Hygienemassnahmen bei der Zubereitung von Enteneiern erinnert werden. Gelegentlich sind Enteneier mit Salmonellen kontaminiert (aussen an der Schale und seltener im Innern). Enteneier sollten deshalb solange gekocht werden bis das Eiweiss und das Eigelb vollkommen steif sind. [ProMed]
16.09.2010 - Poliomyelitis in Afrika

In Angola und in der demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) gibt es immer noch Ausbrüche mit dem Wildtyp Poliovirus Typ 1. In Angola hat der Ausbruch, der im April 2007 begann, nun wieder Polio-freie Gebiete re-infiziert und hat sich auch in die DR Kongo ausgebreitet. Wenn man die Erfolge in Nigeria (99% Reduktion der Fälle in 2010 verglichen mit der gleichen Vorjahresperiode), in Westafrika (keine Fälle seit May 2010) und im Horn von Afrika (keine Fälle seit 12 Monaten) betrachtet, stellt Zentralafrika nun das grösste Risiko für das afrikanische Polio-Ausrottungsprogramm dar. Der Ausbruch in Angola ist im Moment der einzige Polio-Infektionsherd, welcher sich geographisch weiter ausbreitet. In Angola und in der DR Kongo waren 2010 die Gegenmassnahmen nicht angepasst, um eine weitere Übertragung der Polioviren zu unterbinden. Eine unabhängige Stelle, welche die Impfaktivitäten in den Ländern überwacht, zeigt auf, dass bis zu 25% der Kinder in Schlüsselgebieten in Angola nicht geimpft werden. Die vorliegenden Ausbrüche zeigen, dass man in beiden Ländern die Impfrate erhöhen und die Überwachung intensivieren muss. Gemäss den Angaben der WHO sollen Reisende, welche sich in eines dieser Länder begeben, über einen vollständigen Impfschutz verfügen. [ProMed]
09.09.2010 - Wieder BSE in den Niederlanden

Gemäss der Niederländischen Regierung wurde eine 10 jährige Kuh positiv für bovine spongiforme Enzephalitis [BSE = „Rinderwahn"], getestet. Dies hat es seit Mai 2008 nicht mehr gegeben. Die Regierungsbehörden sagten, dass die BSE-positive Kuh in einem Schlachthaus entdeckt wurde. Ein Regierungssprecher betonte, dass das Fleisch der positiven Kuh aus der Lebensmittelkette entfernt worden ist, nachdem ein erster Test positiv war und ein zweiter Test das erste Resultat bestätigte. In den Niederlanden werden alle geschlachteten Kühe auf BSE untersucht und das Fleisch wird zurückbehalten, bis die Resultate der Tests bekannt sind. Der Rinderwahn ist deswegen sehr Ernst zu nehmen, weil der Verdacht besteht, dass Menschen bei Konsum von BSE-positiven Kühen ebenfalls erkranken können. In den Niederlanden sind 3 Personen an der sogenannten Variante von Creutzfeldt-Jakob [vCJD] gestorben. Der letzte Todesfall von vCJD ereignete sich im Januar letzten Jahres. Im 2009 wurden in den Niederlanden 405 000 geschlachtete Kühe auf BSE gestestet – alle mit negativem Resultat. [ProMed]
02.09.2010 - Bovine Tuberkulose in Frankreich

Auf einem Bauernhof in Ariege im Süden Frankreichs wurde bovine Tuberkulose entdeckt. Als Vorsichtsmassnahme wurde der ganze Bestand des Bauernhofes, nämlich alle 83 Tiere, getötet. 12 weitere Bauernhöfe stehen unter Überwachung. Die Behörden haben die Bauern der Region über die Krankheit und die zu treffenden Vorsichtsmassnahmen informiert. Der Verdacht auf bovine Tuberkulose datiert schon auf April dieses Jahres zurück, als ein Tier bei einer Routineinspektion im Schlachthof einschlägige Läsionen aufwies. Dennoch brauchte es einige Wochen bis die Behörden definitiv sagen konnten, dass es sich um bovine Tuberkulose handelt. Der Präfekt der Region sagte den betroffenen Bauern jede mögliche Hilfe zu. Zudem betonte er, in seiner Funktion als regionaler Vertreter der Fleischindustrie, dass für die Bevölkerung keine Gefahr besteht. In Frankreich gibt es pro Jahr ca. 30 Fälle von boviner Tuberkulose, in Grossbritannien ist die Krankheit jedoch allgegenwärtig. Dort sind Tausende von Bauernhöfen in England und Wales betroffen und jedes Jahr werden Tausende von Tieren notgeschlachtet. [ProMed]
26.08.2010 - West Nil Virus (Griechenland)

Die Anzahl der Leute, welche durch das sogenannte "West Nil Virus" (WNV) im Norden von Griechenland gestorben sind, ist auf 8 angewachsen. Insgesamt sind nun 92 Fälle gemeldet, wo Personen eine WNV-Infektion durch den Biss einer Tigermücke, welche die Krankheit überträgt, bekommen haben. Dies ist die neueste Zwischenbilanz der griechischen Gesundheitsbehörden, welche Anfangs August veröffentlicht worden ist. Von den 92 Fällen wurden bis heute 44 aus dem Spital entlassen, 37 befinden sich immer noch in Behandlung im Spital (8 Personen auf der Intensivabteilung), 3 mussten gar nicht ins Spital und 8 Personen sind bis heute gestorben. In mehr als der Hälfte der Fälle wurde das zentrale Nervensystem der Patienten (meistens ältere Leute) in Mitleidenschaft gezogen. West Nil Viren können eine Hirnhautentzündung hervorrufen. In den von WNV betroffenen griechischen Regionen dürfen keine Blutspenden und Bluttransfusionen mehr gemacht werden. Die griechischen Gesundheitsbehörden haben zudem ein befristetes Verbot für Blutspenden von Personen, welche sich im Norden von Griechenland aufgehalten haben, ausgesprochen. Die Anzahl der Fälle nimmt in Griechenland langsam zu und wird erst zurückgehen wenn kaltes Wetter aufkommt. Die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist in Griechenland endemisch und kann WNV übertragen. [ProMed]
17.08.2010 - Virale Hirnhautentzündung (Alberta, Ca)

Die Gesundheitsbehörden von Alberta (Kanada) rufen ihre Bewohner zu guter Hygiene auf, nachdem es einen Ausbruch von viraler Hirnhautentzündung gegeben hat. Die Symptome beginnen wie eine Sommererkältung mit trockenem Husten und Fieber. Seit dem 20 April dieses Jahres haben sich aber 90 dieser „Erkältungen“ als virale Hirnhautentzündungen herausgestellt. Die bestätigten Fälle betreffen Personen, welche zwischen 10 und 30 Jahre alt sind und welche Freizeitaktivitäten in grossen Gruppen betreiben. So stehen viele Fälle in Zusammenhang mit Sportanlässen oder Freizeitaktivitäten. Die Bürger von Alberta werden aufgerufen keine Wasserflaschen oder Softdrinks mit anderen Personen zu teilen, die Hände gut zu waschen und die Oberflächen von Geräten in Sportzentren, sowie auch die Oberflächen zu Hause sauber zu halten. Die Mehrheit der Fälle von viraler Hirnhautentzündung ist nicht tödlich und auch von den 90 registrierten Fällen in Alberta ist bisher niemand gestorben. Virale Hirnhautentzündung kann Symptome wie Fieber, trockener Husten, Kopfweh, Gliederschmerzen, Schwächeanfälle, Müdigkeit und Ausschläge hervorrufen und dauert in der Regel 7-10 Tage. Es handelt sich um eine Entzündung der Membranen, welche das Hirn und die Rückenmarknerven überziehen. Die Erreger sind meistens Enteroviren. Diese Viren können an Oberflächen überleben und können von diesen Gegenständen dann übertragen werden. Sie können aber auch durch husten oder niesen direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. [ProMed]
12.08.2010 - Katze mit Pest (Montana, USA)

Die Tierärzte im White and White Tierspital in Montana haben in diesem Jahr die erste (Haus)Katze mit Pest diagnostiziert. In den letzten Jahren hat es im Sommer in Montana zahllose Fälle von Infektionen mit Pest und Tularämie in Katzen gegeben. Die Bestätigung einer Pestinfektion wird entweder durch Kultivierung der Pestbakterien oder durch den Nachweis einer erhöhten Zahl Antikörper (im Vergleich einer Blutprobe bei Ausbruch der Krankheit bis zur einer Blutprobe nach Heilung, d.h. 3-4 Wochen nachher) erbracht. Die Diagnose der Pesterkrankung der Katze wurde von einem unabhängigen Labor in Colorado bestätigt. In der Zwischenzeit ist die Katze wieder voll genesen. Hauskatzen, welche in ländlichen Gegenden von Montana Nager jagen, sind den Erregern von Pest und Tularämie fast sicher ausgesetzt. Symptome zeigen sich bei den katzen mit geschwollenen Lymphknoten und hohes Fieber. Der Pesterreger, Yersinia pestis, kann dann auf den Menschen via Flöhe oder direkten Kontakt mit den infizierten Tieren übertragen werden. Jeder Nager kann Wirt von einer oder mehreren Arten von Flöhen sein und ist somit, vorausgesetzt die Flöhe sind infiziert, dann Träger der Pesterreger. Im Allgemeinen springen diese Flöhe nicht auf andere Tiere ausser wenn der natürliche Wirt nicht vorhanden ist. [ProMed]
05.08.2010 - Afrikanische Schweinepest in Italien

Nachdem man in Santa Giusta (Oristano, Sardinien) einen Ausbruch von Afrikanische Schweinepest entdeckt hat, wurden 278 Schweine getötet und verbrannt. Nach ersten Abklärungen könnte es sich um einen einzelnen Ausbruch handeln. Es könnten jedoch auch schwere Zeiten vor den 250 einheimischen sardinischen Bauern liegen. Die Schweinezuchten, welche in der kontrollierten Überwachungszone liegen, d.h. die 10 Bauernhöfe innerhalb der 3 km umfassenden Zone, dürfen nämlich in den nächsten 1.5 Monaten weder Schweine schlachten noch irgendwie transportieren. Dieses Vorgehen ist eine der Hauptstützen, der von den Behörden verordneten Massnahmen, um schwere Verluste bei den Schweinen zu vermeiden: Afrikanische Schweinpest verursacht nämlich bis zu 80% Todesfälle unter den Schweinen. In diesem Sinne ist somit die ganze Schweinefleischindustrie Sardiniens gefährdet und da es keine Impfung gegen die Afrikanische Schweinepest gibt, bleibt die Isolation die einzig mögliche Massnahme. Die Infektionskrankheit erreichte Sardinien 1978, wahrscheinlich durch das Verfüttern von kontaminiertem Küchenabfall. Später verbreitete sich das Virus in andere Teile des Landes, vor allem ins Zentrum von Sardinien. Die Krankheit wurde in Sardinien aus verschiedenen Gründen endemisch: 1) weil es bei den Bauernhöfen keine Zäune oder sonstige natürliche Barrieren gibt, können sich die Schweine frei bewegen, 2) weil die Schweine traditionellerweise in grossen Herden grasen und 3) weil es eine grosse Wildschweinpopulation gibt, welche das Virus verbreiten kann, da es bei Wildscheinen zu keinem Krankheitsausbruch kommt. [ProMed]
29.07.2010 - Alarmierende Antibiotikaresistenz

In Schweden müssen alle Personen, welche sich mit vancomycin-resistenten Keimen infiziert haben, den staatlichen Gesundheitsbehörden gemeldet werden. So hat man nun festgestellt, dass die Anzahl der Infektionsfälle mit diesen Keimen zwischen 2007 und 2008 dramatisch angestiegen ist. So wurden in den 20 Monaten vom 1. Juli 2007 bis zum 28. Februar 2009 insgesamt 760 Fälle gemeldet; dies verglichen mit 194 gemeldeten Fällen zwischen 2000 und 2006. Dieser Anstieg kann vor allem auf den Vormarsch von vancomycin-resistenten Enterokokken zurückgeführt werden. Die Verbreitung von Enterokokken begann 2007 in einer Anzahl von Spitälern in Stockholm und 2008 in verschiedenen Altersheimen in zwei weiteren schwedischen Regionen. Die Mehrzahl der Fälle (97%) wurde durch Infektionen in Schweden selber ausgelöst, wobei der vorherrschende Keim Enterococcus faecium vanB war. Mit Gegenmassnahmen wie dem Optimieren von Reinigungsprozessen, der Schulung des Personals und der Aufklärung der Patienten und der Besucher über Hygienemassnahmen konnte man zwar die Ausbreitung dieser Keime verringern, doch Infektion kamen immer noch vor. Da man in den Spitälern keine Änderungen der Abläufe oder der Organisation, sowie auch bei der Antibiotika-Behandlung der Patienten gemacht hatte, ist die Ausbreitung nicht so zu erklären. Die Gründe für die Verbreitung dieser Keime liegen also immer noch im Dunkeln. [T Soderblom, O Aspevall, M Erntell, G Hedin, et al., ProMed]
22.07.2010 - Tularämie in den USA

Eine Katze in Pueblo West wurde positiv für Tularämie getestet. Dies ist eine potentiell sehr gefährliche Infektionskrankheit, welche auch auf den Menschen übertragen werden kann. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten handelte es sich um eine Katze, welche sich sowohl im Haus wie auch ausser Haus bewegte. Der Katzenbesitzer wird nun entsprechend medizinisch untersucht. Tularämie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, welche vor allem Tiere wie Nager, Hasen und Präriehunde befällt. Die Gesundheitsbehörden betonen, dass die Krankheit über verschiedene Wege auf den Menschen übertragen werden kann: so z. B. durch infizierte Zecken (oder andere Insekten), über das Bearbeiten von Kadavern, das trinken von kontaminiertem Wasser oder auch durch das Einatmen von Bakterien. Tularämie kann tödlich enden, wenn die Infektionskrankheit nicht mit den richtigen Antibiotika behandelt wird. Die Gesundheitsbehörden empfehlen deshalb Haustiere nicht herumstreichen zu lassen, sie nicht von toten Tieren fressen zu lassen und die Gesundheit der Tiere im Auge zu behalten. [ProMed]
15.07.2010 - Tollwut immer näher an Schweizer Grenze

Gemäss dem Bundesamt für Veterinärwesen bereitet sich die Schweiz wegen den Tollwutfällen in Norditalien auf das Schlimmste vor. Obwohl die Fälle sich noch 100 km von der Schweizergrenze entfernt ereignen, behalten die Behörden die Situation genau im Auge. Die Schweiz ist seit 1998 frei von tödlichen Tollwutviren. Zum ersten Mal seit diesem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, dass die Tollwut über die Fuchspopulation wieder in die Schweiz eingeführt wird. In Italien sind die Tollwutfälle in einem alarmierenden Masse gestiegen: von 9 Fällen im 2008 auf 69 Fälle im 2009 und 199 Fälle in der ersten Hälfte von 2010. Meistens waren die betroffenen Tiere Füchse, aber es hat auch Fälle bei Hunden, Katzen, Hirschen und anderen Säugetieren gegeben. Man geht davon aus, dass die tollwütigen Füchse das Virus aus den Ostblockländern, wo Tollwut endemisch ist, nach Italien eingeschleppt haben. Die Schweiz hat den Kampf gegen Tollwut schon lange gefochten. In den 60er und 70er Jahren wurden Hühnerköpfe mit dem Impfstoff versetzt und diese Köder dann an Orten, wo das Tollwutrisiko hoch war, hinterlegt. Heutzutage wird ein käuflicher Köder verwendet. Der Köder ist braun, sieht aus wie ein Snackstengel und hat Fischgeschmack, um den Geruch des Impfstoffes zu überdecken. Diese Methode ist Standard für Regionen, wo es für die Tierärzte nicht möglich ist, die Tiere direkt zu impfen. [ProMed]
08.07.2010 - Giardiose in Neuseeland

Giardiosefälle sind in den letzten drei Monaten in Neuseeland um 50% gestiegen. Am meisten Sorgen bereitet der Parasit (Giardia lamblia) den Gesundheitsbehörden in Wellington, wo es einen lokalen Ausbruch gegeben hat. Gegenüber der den Monaten Oktober bis Dezember sind die Fälle von 375 auf 550 angestiegen. In der ersten Juni-Woche hatte es in Wellington 8 bestätigte Fälle. Der Parasit kann in Menschen wie in Tieren im Darm überleben und wird mit den Ausscheidungen übertragen. Im Normalfall wird eine Infektion durch das Immunsystem nach wenigen Wochen spontan eliminiert. Die Übertragung erfolgt über kontaminiertes Oberflächenwasser, in dem Zysten je nach Temperatur bis zu 4 Monate überleben können. Die Giardiose ist weltweit (in über 140 Ländern) verbreitet. In endemischen Gebieten liegt die Prävalenz bei über 5%. Epidemien können durch Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel ausgelöst werden. Symptome sind Durchfall, Darmkrämpfe und Übelkeit. Massnahmen zur Verhinderung der Weiterverbreitung sind gutes Händewaschen vor und nach der Zubereitung von Lebensmitteln sowie abkochen von Regenwasser und Flüssen für mindestens eine Minute. [ProMed]
01.07.2010 - Tödlicher Keuchhusten

Keuchhusten ist in Kalifornien nun eine Epidemie geworden und ist auf dem Weg einen 50 Jahre alten Rekord an Infektionsfällen zu brechen. Bis zum 15 Juni dieses Jahres wurden bereits 910 Fälle von Keuchhusten gemeldet und dabei sind 5 Babies (alle weniger als drei Monate alt) an dieser hochansteckenden Infektionskrankheit gestorben. Dieser sprunghafte Anstieg von Keuchhusten ist ein 4-facher Anstieg gegenüber der gleichen Periode 2009, wo 219 Infektionsfälle gemeldet wurden. Die Gesundheitsbehörden befürchten, dass mit den schon 1510 bestätigten oder verdächtigen Fällen der Rekord von 1958 mit 3847 Infektionsfällen (1200 bis Mitte Jahr) gebrochen werden könnte. Gemäss den Centers for Disease Control and Prevention sind in den ganzen USA in den ersten 23 Wochen dieses Jahres 4656 Keuchhustenfälle gemeldet worden, dies im Vergleich mit 6017 Fällen in der gleichen Periode im 2009. Die Gesundheitsbehörden betonen, dass Keuchhusten zyklisch auftritt mit Spitzen alle 2-5 Jahre. Ein typischer Keuchhustenfall beginnt mit Husten und einer laufenden Nase für 1-2 Wochen. Dann folgen Wochen oder sogar Monate mit wiederkehrenden Hustenanfällen. Fieber hingegen ist selten. Ungeimpfte Babies sind besonders gefährdet. Ingesamt werden 3 Impfungen gegen Keuchhusten im Alter von2-6 Monaten verabreicht, wobei jedoch weder die Impfung noch eine durchgemachte Krankheit eine lebenslange Immunität vermittelt. [ProMed]
24.06.2010 - Leishmaniose im Vormarsch in Spanien

Zwischen 20 und 80 Personen erkranken in Spanien jedes Jahr an Leishmaniose, einer schweren Infektionskrankheit. Es handelt sich um eine Krankheit, welche von Tieren (vorwiegend Hunden) auf den Menschen übertragen werden kann. Die Symptome sind Fieber, sowie geschwollene Leber und Milz; bis 5% der Patienten sterben an den Folgen einer Infektion. Experten erklären, dass es sich um eine “vergessene Krankheit” handelt, obwohl die Sandmücke, welche die Infektion über die Hunde auf den Menschen überträgt in Spanien endemisch ist und jedes Jahr 5% der Hundepopulation mit Leishmanien infiziert werden. Für Personen mit Immunschwäche (AIDS, Krebs oder Unterernährung) sind die Leishmanien besonders gefährlich. Es gibt zwei Formen der Infektion: die viscerale gefährlichere Form und die weniger gefährliche Hautform, welche sich in Geschwüren offenbart, welche oft fälschlicherweise als Psoriasis diagnostiziert werden. Die Regionen Andalusien, Palma di Mallorca, Valencia und Katalonien sind die Gebiete, welche am meisten betroffen sind. In den letzten Jahren sind jedoch nicht nur Gegenden mit diesem typischen Mediterreanen Klima betroffen: im Baskenland, in Galizien und in Madrid ist der Anteil der infizierten Hunde in den letzten 15 Jahren um 50% gestiegen [ProMed]
17.06.2010 - Legionellenausbruch in Spanien

In Alcoy (Alicante, Spanien) gibt es im Moment einen Ausbruch der Legionärskrankheit mit 4 bestätigten Fällen. Zwei der Patienten sind im Spital und erholen sich gut. Die lokalen Gesundheitsbehörden haben mitgeteilt, dass alle 4 Fälle aus dem gleichen Gebiet stammen und wahrscheinlich verknüpft sind. Damit erhöht sich die Zahl der Ausbrüche von Legionärskrankheit in Spanien seit 1999 auf 16. Bei diesen Ausbrüchen sind 300 Personen infiziert worden und es hat 11 Todesfälle gegeben. Die regionalen Gesundheitsbehörden vermeiden den Ausdruck „Ausbruch“, welcher per Definition nur gebraucht werden darf, wenn es mehr als drei Fälle gibt und wenn zudem die Verbindung zwischen den einzelnen Fällen bekannt ist. Gemäss den bekanntgewordenen Informationen sind die letzten 2 Ausbrüche mit einer Asphaltiermaschiene verknüpft. Die Legionärskrankheit ist eine akute Lungenkrankheit, welche durch Legionellen (Bakterien), meistens Legionella pneumophila hervorgerufen wird. Der Übertragungsweg ist über die Luft, nämlich dann, wenn eine empfängliche Person eine genügend grosse Anzahl der Bakterien einatmet. Die Risikofaktoren für eine Infektion mit Legionellen sind: Alter über 50, Zigaretten rauchen, Diabetes, chronisch Herz- oder Lungenbeschwerden und ein unterdrücktes Immunsystem. Meistens handelt es sich bei der Quelle der Legionellen um ein kontaminiertes Wassersystem, wo sich die Bakterien primär in der Heisswasseraufbereitung oder in Kühlsystemen aufhalten. [ProMed]
10.06.2010 - Resistente Grippeviren

Forscher haben anfangs Juni Resultate publiziert nach denen 2 zusätzliche Mutationen die saisonalen Grippeviren in eine Form bringen könnten, welche dann gegen 3 von 4 Grippe-Medikamenten resistent sein könnten. Diese Studie kann nun mithelfen, dass die Wissenschafter bei den Grippeviren spezifisch nach diesen Mutationen suchen können, auch im Hinblick auf die herrschende Pandemie mit H1N1. Es gibt nur 4 Grippe-Medikamente auf dem Markt, wobei 2 von diesen, nämlich die Adamantine, praktisch gegen alle zirkulierenden Grippeviren nutzlos geworden sind, weil die Viren eine Resistenz entwickelt haben. Tamiflu Tabletten, bekannt unter dem Namen Oseltamivir, sind im Moment das Medikament der Wahl. Ein Inhalationsmedikament (Relenza) ist ein weiteres Medikament, welches ähnlich wie Oseltamivir wirkt. Beide Medikamente helfen mit die Grippesymptome zu verringern und verhindern somit, dass die am meisten gefährdeten Patienten ins Spital müssen oder auch eine schwere Grippeerkrankung überleben können. Jedoch wurden die normal zirkulierenden H1N1 Grippeviren schon vor 2 Jahren resistent gegen Tamiflu. Die Ärzte waren damals erstaunt, weil die Mutation die Viren zwar resistent machte aber gleichzeitig die Infektiosität und die Verbreitung des Virus schwächten. Die saisonale Grippe tötet weltweit jedes Jahr zwischen 250 000 und 500 000 Leute. Momentan wird die Schweinegrippe H1N1 mit Tamiflu behandelt: das kann sich jedoch jederzeit ändern! [ProMed; www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/sci;328/5983/1272]
03.06.2010 - H1N1 ist immer noch da

3. Juni 2010: Gemäss einer unabhängigen Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Höhepunkt der sogenannten Schweinegrippepandemie in vielen Ländern überschritten. Die WHO Expertengruppe bestehend aus 15 unabhängigen Experten betont jedoch, dass die Überwachung der Pandemie sowie auch die Beibehaltung der getroffenen Massnahmen kritisch bleibt, um die Pandemie zu kontrollieren. Auf Anraten der Expertengruppe bleibt die Pandemie somit weiterhin auf WHO Pandemiestufe 6, wo sie seit Juni letzten Jahres ist. Beim nächsten Treffen der Expertengruppe wird man sehen, ob man mit dieser Pandemiestufe weiterfahren will oder ob man die Pandemie für beendet erklären soll. Die WHO Experten halten das H1N1 Virus gefährlich für schwangere Frauen, Kinder und Personen mit Atemwegserkrankungen und raten diesen Gruppen an sich weiterhin impfen zu lassen. In der Vergangenheit war die WHO angeklagt worden, die Gefahren des H1N1-Ausbruches überbewertet zu haben, da die Symptome bei den meisten Erkrankten milde waren. Laboruntersuchungen haben bis jetzt 18‘000 Todesfälle durch H1N1 bestätigt, die genaue Anzahl dürfte jedoch viel höher sein. Es wird mindestens ein Jahr nach der Pandemie brauchen, um die wirklichen Zahlen zu ermitteln. Das H1N1 Virus wütet im Moment in Teilen der Karibik und in Südostasien. [ProMed]
27.05.2010 - Tödliche Listeriose (USA)

Staatliche und lokale Gesundheitsbehörden untersuchen in Texas den Ausbruch einer Infektion, die über Lebensmittel übertragen wird und an der 7 Personen erkrankt sind. Zwei Patienten sind an den Folgen der Infektionskrankheit gestorben. Alle hatten eine bakterielle Infektion mit Listeria monocytogenes Bakterien. Diese sind ein normaler Bestandteil der Umwelt und somit auch von Gemüse und Tieren. Manche Ausbrüche mit Listerien können auf Lebensmittel wie kontaminierten Weichkäse oder Fleisch zurückgeführt werden. Die genetische Analyse der Listerien zeigte, dass alle Patienten mit dem gleichen Stamm infiziert waren, was auf eine gemeinsame Infektionsquelle hinweist. Aber wegen der geringen Anzahl von Infizierten und der grossen Distanzen zwischen den Patienten (2 der Patienten lebten über 450 km voneinander entfernt), könnte es schwierig werden die gemeinsame Infektionsquelle zu identifizieren. Für die meisten gesunden Menschen stellen die Listerien keine Gefahr dar, manchmal haben diese Personen Grippe-ähnliche Symptome. Hingegen ältere Leute und schwangere Frauen, deren Immunsystem geschwächt ist, haben ein grosses Risiko: bis 20% der Infizierten können sterben. Die Centers für Disease Control and Prevention (CDC) schätzen, dass in den USA jedes Jahr 2500 Personen eine schwere Listeriose durchmachen und von diesen Leuten rund 500 sterben. Symptome einer Listeriose sind: Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und Übelkeit. Wenn die Infektion auf das Nervensystem übergreift kommen noch Kopfweh, Konfusion, Schwindel und Verkrampfungen dazu. [ProMed]
20.05.2010 - Hantaviren in Deutschland

Die bayrischen Gesundheitsbehörden haben bestätigt, dass es seit Anfang 2010 schon 38 Hantavirusinfektionen gegeben hat. Die Zahl ist schon höher als alle Fälle im letzten Jahr, wo insgesamt 21 Fälle gemeldet worden waren. Des weiteren wurde bekannt gegeben, dass das Robert Koch Institut landesweit im 2010 bis heute 213 registriert hat. Die Verbreitung von Hantaviren ist vor allem mit der Verbreitung der Rötelmaus verknüpft, welche in Bayern als der Hauptüberträger für Hantaviren (in Bayern: Puumala Viren) angesehen wird. Die Rötelmäuse haben den letzten Winter sehr gut überlebt, weil sie genügend Futter (Buchensamen) hatten. Wie viele der Rötelmäuse jedoch den Virus in sich tragen ist nicht unklar. Die Übertragung auf den Menschen geschieht meistens durch Inhalation. Die Hauptinfektionsquelle sind Urin und Kot, in welchen die Viren bei infizierten Mäusen ausgeschieden werden. Sogar bei Gartenarbeiten oder beim Putzen eines Gartenhauses oder des Kellers besteht das Risiko des Einatmens von infiziertem Staub. Experten empfehlen daher bei solchen Aktivitäten das Tragen einer Maske. Die Sypmtome der Infektionskrankheit gleichen der einer Grippe mit Fieber, Glieder- und Rückenschmerzen. [ProMed]
13.05.2010 - Sindbisviren in Deutschland

Eine molekulare Studie, welche im 2009 in Süddeutschland 16 057 gefangene Mücken untersucht hat, zeigt, dass Sindbisviren (SINV) in diesen vorkommen. Eine Analyse der Herkunft der deutschen SINV deutet auf eine Verwandtschaft mit den schwedischen SINV hin, welche für die Ockelbo Krankheit in Menschen verantwortlich sind. Diese erste molekulare Untersuchung der Situation der SINV in Deutschland indentifizierte das Vorhandensein der SINV in drei Mückenarten: Culex torrentium, Culex pipiens und Anopheles maculipennis sensu lato. Die enge Verwandtschaft der deutschen und schwedischen SINV deutet darauf hin, dass Zugvögel Wirte sein könnten, welche die Viren in kurzer Zeit über weite Strecken verbreiten können. Weitere Studien in Gebieten mit Mücken, welche in hoher Zahl infiziert sind, sollen nun zeigen, in wie weit für den Menschen ein Risiko besteht durch SINV infiziert zu werden. [Hanna Jost, Alexandra Bialonski, Volker Storch, Stephan Gunther, Norbert Becker, and Jonas Schmidt-Chanasit. 2010. Isolation and Phylogenetic Analysis of Sindbis Viruses from Mosquitoes in Germany. J Clin Microbiol 48(5): 1900-1903]
06.05.2010 - Gefährliche Bakterien (AUS)

In den Northern Territories in Australien haben gefährliche Bodenbakterien das Leben von 10 Personen gefordert. Melioidose hervorgerufen durch Burkholderia pseudomallei Bakterien ist gewöhnlich ein Problem während der Regenzeit, welche ungefähr von November bis im April dauert. Ungefähr 20-30 Personen infizieren sich in dieser Zeit mit den Bakterien mit 2-4 Todesfällen. In dieser Regenzeit hat es jedoch eine starke Zunahme dieser Zahlen gegeben: so gibt es 72 Fälle, was mehr als einer Verdreifachung entspricht und es hat 10 Todesfälle gegeben. Alle verstorbenen Personen waren über 30 Jahre alt und hat schon vor dieser Infektion gesundheitliche Probleme wie Diabetes, Lungen- sowie Alkoholprobleme. Die Bakterien leben in den Tropen im Boden und können von den Leuten inhaliert werden oder werden durch offene Wunden in der Haut direkt aufgenommen. Melioidose können alle Altergruppen von Menschen bekommen, wobei es vor allem die 40-50 Jährigen sind, welche infiziert werden. Zudem trifft es mehr Männer als Frauen. Die typischen Symptome sind Lungenentzündung mti hohem Fieber, schwere Muskel- und Brustschmerzen, sowie grosse, eitrige Ausscheidungen der Atemwege, welche z. T. blutig sind. [ProMed]
29.04.2010 - Masernausbruch In Spanien

Das spanische Gesundheitsministerium hat einen Masernausbruch im Gebiet der Stadt Jumilla (Murcia) gemeldet, wo seit Ende Februar 2010 65 Personen erkrankt sind. Die meisten dieser Patienten (mit 4 Ausnahmen) sind aus Bulgarien und Rumänien und haben Defizite in ihrem Impfstatus. Der erste kleine Ausbruch geschah Ende Februar in einer rumänischen Familie, deren Kinder nicht geimpft waren. Dieser Ausbruch konnte gestoppt werden, weil die Erkrankten bis zur Genesung sofort durch medizinisches Personal isoliert worden waren. Der zweite, signifikantere Ausbruch hatte seinen Ursprung in Jumilla und bis heute sind 65 Personen erkrankt. Auch hier ist die überwiegende Zahl der Patienten bulgarischen Ursprungs, mit Ausnahme einer Krankenschwester und drei weiteren Erwachsenen. Die Infektionsfälle werden von den lokalen Behörden sehr Ernst genommen, weil die Masern in dieser Gegend in den letzten Jahren ausgerottet schienen: es hatte im 2001 nur einen einzigen (isolierten) Fall eines nordafrikanischen Bürgers in Andalusien gegeben. Auch in diesem Fall konnte der Ausbruch vor einer weiteren Verbreitung gestoppt werden. Die Symptome der Infektion sind: Fieber, Husten und das Auftauchen eines rötlichen Hautausschlages über die Brust und die Arme. Eine Masernerkrankung kann Komplikationen haben, z.B. für immunsuprimierte Personen. [ProMed]
22.04.2010 - Noroviren durch Austern (New Orleans)

Ein Bericht der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bestätigt, dass in Louisiana (USA) ein neues Norovirus aufgetaucht ist. Dieses Virus hat duzende von Personen krank gemacht und hat dazu geführt, dass vorübergehend einzelne Anbaugebiete von Austern geschlossen werden mussten. Weil es sich um einen neuen Stamm von Norviren handelt sind nur wenige Personen immun gegen den Stamm und es hat deshalb einige Ausbrüche gegeben. Mehrere Austern-Anbaugebiete wurden geschlossen, dann aber Mitte April wieder geöffnet nachdem Untersuchungen gezeigt hatten, dass sie kein Risiko darstellen. Die Schliessung kam zustande, da man die Norovirusausbrüche in Zusammenhang mit diesen Anbaugebieten gebracht hatte. Ausbrüche mit Noroviren sind nicht ungewöhnlich, die Viren werden von Mensch zu Mensch übertragen und die infizierten Personen erholen sich in 1-2 Tagen vollständig. Noroviren werden auch durch kontaminierte Lebensmittel, durch Berührung von infizierten Objekten und dann durch Berührung mit dem Mund übertragen. Die Tips, wie man eine Infektion vermeiden kann sind u.a.: a) Häufiges Händewaschen, speziell nach dem Toilettenbesuch, b) sorgfältiges Waschen von Gemüse und Früchten, sowie vollständiges Durchkochen von Austern vor dem Essen und c) gründliches reinigen und desinfizieren von kontaminierten Oberflächen mit einem chlorhaltigen Reinigungsmittel, sofort, wenn jemand erkrankt ist und erbrochen hat. Noroviren sind eine Gruppe von verwandten einzelsträngigen, unbehüllten RNA-Viren, welche beim Menschen eine Gastroenteritis hervorrufen. Es scheint so, dass eine Immunität nur gegen einen Stamm aufgebaut werden kann und nur für wenige Monate wirksam ist. Wenn man nun die Variabilität dieser Viren in Betracht zieht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich immer wieder neu infizieren kann, recht hoch. [ProMed]
15.04.2010 - Toxische E. coli in Kindertagesstätte

Eine Infektion mit E. coli O157:H7 kommt hauptsächlich vor, wenn man ungekochte Lebensmittel isst, kontaminiertes Wasser und kontaminierte Milch trinkt und wenn man mit Rindern arbeitet. Gemäss den Gesundheitsbehörden ist in einer staatlichen Kindertagesstätte in Vancouver, (Washington, USA) ein Kind gestorben und drei weitere erholen sich von der Infektion mit diesem potentiell tödlichen Keim. Der 4 Jahre alte Junge, welcher gestorben ist, wurde am 19. März 2010 ins Spital eingeliefert und es wurde nachgewiesen, dass es sich mit E. coli O157:H7 Bakterien infiziert hatte. Nicht viel später wurden drei weitere Kinder ins Spital eingeliefert, wurden aber nach einer Behandlung gegen die Infektion wieder entlassen. In der Folge wurden gemäss den Gesundheitsbehörden 22 weitere Kinder und 4 Erwachsene auf den keim hin untersucht. Von diesen Personen waren 6 auch mit den Bakterien infiziert, wurden aber nicht ins Spital gebracht, weil sie keine Symptome einer Infektion zeigten. Die Gesundheitsbehörden sind zuversichtlich, dass sich der Keim nicht weiter verbreiten wird. Gleichzeitig untersuchen sie jedoch den Grund für den Ausbruch im Detail. Obwohl der Grund für die Infektion noch nicht gefunden wurde, sind sich die Behörden sicher, dass der Keim nicht über die Nahrung oder das Wasser übertragen wurde. Sie denken, dass der Ausbruch mit unhygienischen Bedingungen zu tun hat: in den staatlichen Tagesstätten wurden die Hände nach der Toilettenbenutzung oder nach dem Windeln wechseln nicht richtig gewaschen. [ProMed]
08.04.2010 - Hepatitis C durch Arzt? (AUS)

In Melbourne (Australien) untersucht die Polizei im Moment den Fall eines Arztes, der verdächtigt wird, im 2009, als er in einer privaten Klinik, gearbeitet hat, 12 Patienten mit Hepatitis C angesteckt zu haben. Es wird erwartet, dass die lokalen Gesundheitsbehörden am 9. April 2010 bekanntgeben, dass dem Arzt die Lizenz entzogen worden ist, nachdem sie realisiert hatten, dass einige seiner weiblichen Patienten mit dem gleichen Virusstamm wie der Arzt selber infiziert waren. Eine Zeitung schrieb, dass die Gesundheitsbehörden die mögliche Verbindung der Infektion zum Arzt herausgefunden hatten nachdem sie das Blut der Patienten untersucht hatten. In den meisten Fällen wird Hepatitis C in Australien durch gemeinsames benutzen einer Injektionsnadel verbreitet. Die Infektion kann sich jedoch auch über Nadelstiche in Gesundheitspraxen verbreiten. Personen, welche in Australien eine Bluttransfusion bekommen sind im Bezug auf Hepatitis C jedoch einem kleinen Risiko ausgesetzt, weil seit Februar 1990 alles gespendete Blut auf die Anwesenheit von Hepatitis C Viren getestet wird. Die lokalen Gesundheitsbehörden vermelden jedoch einen starken Anstieg von Hepatitis C Infektionen: so sind im 2. Quartal 2009 662 neue Fälle registriert worden, was 25% mehr Fälle sind, als in der gleichen Zeitperiode im 2008. Ungefähr 70% der infizierten Personen entwickeln eine chronische Hepatitis C Infektion und von diesen 70% bekommen etwa 1/5 eine Leberzhirrose (= Vernarbung der Leber) was wiederum zu einem Leberkrebs führen kann. [ProMed]
01.04.2010 - Tollwut in Moskau

Die Ausbreitung von Tollwut in Moskau ruft höchste Bedenken hervor: im 2009 hat es 257 Tollwutfälle gegeben, mehr als 10 Mal soviel wie im Durchschnitt der letzten Jahre. Die Bundesbehörden für Tiergesundheit fassen noch nie dagewesene Massnahmen ins Auge, um die Epidemie einzudämmen. wie z.B. das Verbot Haustiere aufs Land mitzunehmen, Tierausstellungen durchzuführen und Massenimpfungen von Wild- und Haustieren. Die Veterinäre betonen, dass die Situation nur während des 2. Weltkrieges, mit ungefähr 2000 Fällen pro Jahr, schlimmer gewesen sei. Zu dieser Zeit konnte die Epidemie nur mit Massentötungen von streunenden Hunden in den Griff bekommen werden. Die Massnahmen waren damals so effektiv, dass sich nur wenige Leute an die Tollwut erinnern konnten. Dieser Zustand dauerte bis Ende der 60er Jahre. Von dieseM Zeitpunkt an gab es pro Jahr 2 bis ein paar Duzend Tollwutfälle bis die Zahl nun auf Hunderte von Fällen stieg. Die Epidemie wütet am schlimmsten im Westen von Moskau, wo natürliche Bedingungen das Verbleiben der Tollwut fördern. Die Behörden sagen, dass jedes Wochenende ungefähr 30 000 Haustiere aufs Land mitgenommen werden, wo sie einem erhöhten Risiko einer Infektion ausgesetzt sind und dann die Infektion zurück nach Moskau bringen können. [ProMed]
25.03.2010 - Student mit West Nile Virus infiziert

Im Mai 2009 wurde ein südafrikanischer Tierarztstudent positiv für West Nil Virus (WNV) diagnostiziert, nachdem er eine Nekropsie bei einem 4 Monate alten Pony durchgeführt hatte. Sechs Tage nach der Nekropsie, bekam der Student Fieber, Unwohlsein, Muskelschmerzen, ein steifes Genick und starkes Kopfweh und zwei Tage später entwickelte er einen Hautausschlag. Alle diese Symptome dauerten 10 Tage an. Genetische Analysen zeigten, dass der Student wie auch das tote Pony mit einem WNV Typ 2 infiziert waren – eine gefährliche Form des Virus, welche 2008 in Pferden in Südafrika aufgetaucht war. WNV ist eine Flavivirus, welches durch Mücken übertragen wird und auch vor allem in Vögeln und Mücken vorkommt. Menschen und Pferde sind gelegentlich Zwischen-, bzw. Endwirte für dieses Virus. Ein infiziertes Pferd stellt in der Regel keine Gefahr für den Menschen dar, weil das Virus in sehr geringen Mengen vorkommt, Mengen, welche zu klein sind, um Mücken zu infizieren. Der Student benutzte jedoch eine Knochensäge und war derjenige, welcher das Gehirn des Pferdes herausoperierte und war so Tröpfchen von Gewebe ausgesetzt. Die Tierärzte schützten sich nicht speziell, trugen jedoch Handschuhe. Dies weil das Risiko in Afrika für diese Infektionskrankheit nicht besonders gross erschien. Tierärzte sollten deshalb immer Schutzbrillen, Handschuhe und Masken tragen, wenn sie eine Nekropsie an Tieren durchführen, welche an einer Hirnentzündung gestorben sind. [ProMed]
18.03.2010 - Listeriose in Kanada

Dieses Jahr ist in Ontario (Kanada) die Zahl der Listeriosefälle angestiegen und zwei Personen sind an der Infektion gestorben. Im Durchschnitt ereignen sich in Ontario 40 Listeriosefälle pro Jahr, bzw. 8 Fälle zwischen Jahresbeginn und März. Dieses Jahr hat es bis März aber schon 14 Fälle gegeben von denen man bis jetzt 10 untersucht hat. 7 Personen wurden, neben den 2 Todesfällen ins Spital überführt. Mindestens 2 der untersuchten, nicht tödlichen Fälle wurden mit einer Schinken- , bzw. einer Salamifabrik in Toronto in Verbindung gebracht. Die kanadische Lebensmittelbehörde warnt die Konsumenten, dass ein Produkt dieser Fabrik mit Listeria monocytogenes Bakterien kontaminiert sein könnte. Lebensmittel, welche mit diesen Bakterien kontaminiert sind müssen nicht verdorben aussehen. Symptome einer Listeriose sind hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, steifes Genick und Brechreiz. Listeriose ist in den meisten Fällen eine milde, sich selbst limitierende Infektionskrankheit. Aber schwangere Frauen, ältere Leute oder Personen mit schwachem Immunsystem sind stärker gefährdet, dass die Infektion einen schweren Verlauf nimmt. Bei diesen Personen kann die Infektion nämlich zu einer Blutvergiftung oder zu einer Hirnentzündung führen. Im 2009 sind in Kanada 22 Personen an Listeriose gestorben. [ProMed]
11.03.2010 - Hämorrhagisches Fieber in Europa?

Während den letzten 10 Jahren ist in verschiedenen Ländern des Balkans, der Türkei und den südwestlichen Regionen von Russland und der Ukraine das Crimean-Congo hämorrhagische Fieber (CCHF) erneut oder zum ersten Mal mit schwerwiegenden Folgen aufgetaucht. Die Gründe für dieses (Wieder)auftauchen sind der Klimawechsel wie auch menschliche Faktoren, wie die geänderte Landnutzung, landwirtschaftliche Praxis oder Jagdgewohnheiten, sowie die Mobilität der Tiere: dies sind alles Gründe, welche die Dynamik der Wirt-Zecken-Beziehung beeinflussen. Damit man in Europa dieser Gefahr begegnen und präventiv Gegenmassnahmen ergreifen kann, müssen die endemischen Gebiete des CCHF erfasst und eine Risikoabschätzung diesbezüglich gemacht werden. Des Weiteren muss man die Gebiete identifizieren, in welchen sich die Infektionskrankheiten ausbreiten könnte und dort die Überwachung des Menschen, der Zeckenpopulation und der Tiere verstärken. CCHF ist eine akute, hoch-ansteckende Zoonose, welche durch Zecken der Gattung Hyalomma oder auch durch direkten Kontakt mit Zecken-kontaminiertem Blut auf den Menschen übertragen werden kann. Im Menschen erzeugt CCHF Symptome wie plötzlich einsetzendes, hohes Fieber, Unwohlsein, schweres Kopfweh und Störungen des Gastrointestinaltraktes. In fortgeschrittener Phase der Infektion kann es dann zu Hämorrhagien kommen, welche in 10-50% der Fälle zum Tod führen. Die Krankheit ist endemisch in Teilen von Afrika, Asien, dem Mittleren Osten und Osteuropa. [ProMed]
04.03.2010 - Weitere Q-Fieber-Ausbrüche in NL

Die Meldungen über Q-Fieber in den Niederlanden, welche in früheren Jahren im Schnitt bei 17 humanen Infektionsfällen lagen, haben sich auf 168 Fälle im 2007, 1000 Fälle im 2008 und über 2000 Fälle im 2009 erhöht. Am meisten betroffen sind die landwirtschaftlich intensiv genutzten südlichen Provinzen von Noord Brabant, aber es gibt auch Infektionsfälle in den benachbarten Gebieten. Insgesamt sind Tiere von 73 Ziegenfarmen und 2 Schaffarmen infiziert. Die spezielle Ausbreitung von Q-Fieber in den Niederlanden lässt sich durch die Nähe von intensive genutzten Tierfarmen und hochbevölkerten Gebieten erklären. Die niederländischen Behörden haben verschiedene Massnahmen eingeführt, um die Ausbrüche einzudämmen, so z.B. obligatorische Impfungen von kleinen Wiederkäuern. Zuerst wurden diese Impfungen nur in den betroffenen Gebieten durchgeführt, sind aber in der Zwischenzeit auf alle Farmen mit mehr als 50 Tieren und auch auf Zoos im ganzen Land ausgedehnt worden. Zusätzlich wurde ein Zuchtverbot ausgesprochen und die Milch der Tiere auf den betroffenen Farmen wird alle 14 Tage auf Q-Fieber-Erreger untersucht. Im Dezember 2009 hatten die Behörden die Schlachtung aller trächtigen Ziegen angeordnet, ungeachtet, ob diese geimpft waren oder nicht. Die nicht trächtigen Tiere wurden zwar verschont, aber mit einem Lebenslangen Zuchtverbot belegt. [ProMed]
25.02.2010 - Hantaviren in Deutschland

Ein gefährliches Hantavirus verbreitet sich im Moment in Deutschland in Baden-Württemberg. Seit Beginn dieses Jahres sind rund um Stuttgart schon 85 Infektionsfälle gemeldet worden. Diese Zahl ist ungewöhnlich hoch für die momentane Saison und viel höher als im Rekordjahr 2007 mit 41 Fällen in der gleichen Zeitperiode. Es könnte bedeuten, dass in den kommenden Monaten die Infektionsrate sehr hoch sein wird. Der Anstieg der Infektionsfälle hatte im Dezember 2009 begonnen. Gemäss den Gesundheitsbehörden manifestiert sich eine Hantavirusinfektion normalerweise mit einer Form von Grippe mit einem plötzlichen einsetzen von hohem Fieber. Des Weiteren haben die infizierten Personen Kopf- und Bauchweh und der Körper schmerzt. Die Krankheit dauert ungefähr 3 Wochen und mehr als die Hälfte der infizierten Personen müssen ins Spital gebracht werden, wo einige von Ihnen dann Nierenprobleme entwickeln. Ein Impfstoff existiert nicht. Hantaviren kommen in wildlebenden Nagern vor, welche das Virus mit ihrem Urin und Faeces ausscheiden. Menschen werden normalerweise durch Staub infiziert, welcher mit Urin und Faeces von infizierten Nagern kontaminiert ist. Eine Erdmaus, Myodes glareolus, welche sich hauptsächlich von Buchensamen ernährt ist das Hauptreservoir von Hantaviren in Deutschland. Die hohe Anzahl Infektionsfälle kann wahrscheinlich auf die grosse Population dieser Erdmaus zurückgeführt werden. [ProMed]
18.02.2010 - Gastroenteritisausbruch wegen Salat

In Dänemark hat es bis Mitte Januar 2010 mindestens 11 Ausbrüche (mit 260 Erkrankungsfällen) von Gastroenteritis gegeben, welche miteinander verknüpft sind. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Infektionen einerseits durch verschiedene Norovirenstämme und andrerseits durch enterotoxische E. coli verursacht wurden. Ein Salat (Lollo Bionda), der in Frankreich produziert wird, ist gemäss den Untersuchungen die Ursache. Insgesamt wurden durch die 11 Infektionsausbrüche 480 Personen potentiell den Erregern ausgesetzt und 260 davon bekamen dann Gastroenteritis. Durchwegs bei allen Ausbrüchen waren Personengruppen wie Firmenangestellte, Kursteilnehmer etc., welche das Mittagessen von einer Cateringfirma geliefert bekommen hatten, betroffen. Aufgrund der Tatsache, dass bei allen Mittagessen der gleiche Salat des gleichen Verteilerunternehmens beteiligt war, wurden alle Salatlieferungen dieses Herstellers, welche nach dem 1. Januar 2010 gekauft worden waren, vom dänischen Markt entfernt. Wie der Salat kontaminiert wurde ist bislang noch nicht bekannt. Man wird dies jedoch noch abklären, um in Zukunft solche Kontaminationen zu vermeiden. Der letzte grosse Ausbruch, welcher mit dem vorliegenden zu vergleichen ist, fand in Dänemark 2006 statt. Die Infektionsquelle war auch damals ein importiertes Frischprodukt. [ProMed]
11.02.2010 - Schlechte Malaria-Medikamente in Afrika

Gemäss einer amerikanischen Studie (publiziert am 8. Februar) sind in 3 afrikanischen Staaten die effektivsten Medikamente im Kampf gegen Malaria von schlechter Qualität, so in Senegal die Hälfte aller untersuchten Malariamedikamente. Man fürchtet, dass sich deswegen Resistenzen bilden und so das letzte Malariamedikament wirkungslos machen könnten. Immerhin sterben jährlich Millionen von Menschen an Malaria. Zwischen 16 und 40% der artemisinin-basierten Medikamente in Senegal, Madagaskar und Uganda sind bei Qualitätstest durchgefallen: sie enthielten Verunreinigungen oder der Wirkstoff war in ungenügender Menge vorhanden. Artemisinin enthaltende Medikamente sind die einzige Behandlung gegen Malaria, welche man sich in diesen Ländern leisten kann. Andere Mittel haben ihre Wirkung wegen Resistenzen, die sich bei ungenügendem Wirkstoffgehalt bilden können, schon verloren. Eine Resistenz kann sich ausbilden, wenn nicht alle Parasiten im Patienten durch den Wirkstoff getötet werden. Sollten sich nun Resistenzen gegen die artemisinin-basierten Medikamente bilden, gibt es kein gutes Alternativmedikament mehr und könnte so zum Tod von unzähligen Menschen führen. [ProMed]
04.02.2010 - Heroin kontaminiert mit Anthrax

Untersuchungen der „Health Protection Agency” (HPA), des deutschen Robert Koch Institutes (RKI) und des Friedrich-Loeffler Institutes (FLI) haben gezeigt, dass das Anthrax-Isolat eines deutschen Heroinabhängigen, der Mitte Dezember an Anthrax gestorben ist, mit einem Stamm aus schottischen Heroinabhängigen identisch ist. Dies deutet darauf hin, dass die Anthrax-Kontamination des Heroins in beiden Ländern aus der gleichen Heroinquelle stammen könnte. Das würde bedeuten, dass die Kontamination des Heroins vor der Verteilung in Deutschland und Schottland passiert sein müsste. Von den heute 18 bestätigten Fällen in Schottland hat die HPA bisher 14 dem gleichen Anthrax-Stamm zuweisen können und man geht davon aus, dass noch mehr Fälle mit diesem Stamm dazukommen. Bis heute hat es in Schottland 19 bestätigte Fälle gegeben, wobei an den aufgetretenen Anthrax-Infektionen 9 Personen gestorben sind. Ein weiterer Fall eines Londoner heroinabhängigen Patienten konnte durch die HPA ebenfalls dem gleichen Anthrax-Stamm zugeordnet werden. [ProMed]
28.01.2010 - Legionärskrankheit in Deutschland

In Ulm und Neu-Ulm (Deutschland) versuchen die Gesundheitsbehörden einen Ausbruch von Legionärskrankheit, in den Griff zu bekommen: bis zum 22. Januar 2010 hat man dort 65 Fälle von Legionärskranheit registriert. Obwohl man die Quelle der Infektionen noch nicht kennt geht man davon aus, dass es sich um ein Wasserkühlsystem handelt, von welchem die Legionellen die Leute infizieren. Am 5. Januar hatte das Ulmer Universitätsspital die lokalen Gesundheitsbehörden über eine Häufung von Lungenentzündungen, hervorgerufen durch Legionella pneumophila, informiert. Bis zum 22. Januar waren 65 Infektionsfälle identifiziert, wobei es zu 5 Todesfällen gekommen war. Mit wenigen Ausnahmen kamen alle Personen aus der Gegend von Ulm und Neu-Ulm. Bei 40 Fällen traten die ersten Symptome ab der letzten Woche Dezember auf. Untersuchungen sind nun initiiert worden, um die potentielle Infektionsquelle zu identifizieren, in dem die Behörden Umwelt- und Wasserproben aus den Wohnungen der infizierten Personen aus den beiden Gegenden Ulm und Neu-Ulm analysieren. Gemäss den Umfragen unter den Betroffenen gibt es bis jetzt keine gemeinsame Wasserquelle in öffentlichen Gebäuden, Hotels, Sporthallen oder ähnlichen Orten, wo die Leute sich infiziert haben könnten. Es handelt sich hier um den bislang grössten Ausbruch der Legionärskrankheit in Deutschland. [ProMed]
21.01.2010 - H1N1 Pandemie bleibt moderat

Gemäss Aussagen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bleiben die Effekte der Ausbrüche der H1N1 Grippepandemie von letztem Jahr moderat und sind eher mit den Pandemien von 1957 und 1968 zu vergleichen als mit der weit gefährlicheren Pandemie von 1918. In der nördlichen Hemisphäre scheint sich die Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt abzuschwächen, jedoch sind weitere Infektionsfälle bis zum Ende der Grippesaison im April zu erwarten. Es ist zu früh, um jetzt schon Voraussagen über die Ausbreitung in der südlichen Hemisphäre zu machen, wenn dort die Wintersaison beginnt und die Viren eine erhöhte Infektionsrate aufweisen. Die 1918 Grippepandemie, welche auch unter dem Namen “Spanische Grippe” bekannt ist, überschwemmte die Erde zum Ende des ersten Weltkrieges und kostete zwischen 40-50 Millionen Menschen das Leben. Gemässe offiziellen Angaben aus über 200 Ländern forderte die H1N1 Pandemie bis heute fast 14’000 Todesopfer, es wird aber noch mindestens 1-2 Jahre dauern, bis die definitive Anzahl Todesfälle bekannt sein wird. Die genaue Zahl der Todesopfer könnte gemäss den Experten der WHO beträchtlich höher sein als die Zahl der laborbestätigten Fälle. Zudem seien die Berichte über H1N1-Ausbrüche in Afrika sehr spärlich bei der WHO eingetroffen. Die WHO fordert die Bevölkerung jedoch weiter auf, sich zu impfen, da der Impfstoff sicher und effektiv sei. [ProMed]
14.01.2010 - Tollwut-Exposition durch Fuchs (USA)

Ein Fuchs, welcher in New Jersey 2 Personen gebissen hat und später von der Polizei getötet wurde, ist nun positiv für Tollwut getestet worden. Die Diagnose wurde von den Gesundheitsbehörden am 31. Dezember bestätigt, nachdem der Fuchs am 24. Dezember ein 9-jähriges Kind und am 25. Dezember einen Mann gebissen hatte. Schon nach dem ersten Vorfall suchte die Polizei nach dem Tier, konnte den Fuchs aber nicht finden. Nach dem zweiten Biss befand sich der Fuchs jedoch noch in der Umgebung und attackierte die Polizisten sofort, nachdem diese aus dem Auto ausgestiegen waren. Keiner der Bisse war lebensgefährlich, hätte man jedoch das Kind und den Mann nicht behandelt, hätte es fatale Folgen haben können. Es scheint, dass es sich um einen Einzelfall eines mit Tollwut infizierten Tieres handelt. In der Vergangenheit wurden meist Waschbären mit Tollwutgefahr in Verbindung gebracht, aber zum heutigen Zeitpunkt sind diese Fälle eher selten. Auch Eichhörnchen und Nager können mit dem Tollwutvirus infiziert sein. Das Virus befindet sich im Speichel der Tiere und kann so durch einen Biss oder über eine Kontamination einer offenen Wunde übertragen werden. Fledermäuse, Waschbären, Stinktiere, Murmeltiere, Füchse, Katzen und Hunde sind in den USA in 95% der Tollwutfälle involviert. Tollwütige Tiere fallen durch ein aggressives Verhalten auf. [ProMed]
07.01.2010 - Steigende Anzahl Fälle von Leptospirose

Eine steigende Anzahl von Irländern kommt mit einer potenziell tödlichen Infektionskrankheit in Kontakt, welche mit Tierkontakten und Wassersport verbunden ist. Die Fälle von Leptospirose sind 2008 auf 30 .gestiegen, verglichen mit 22 Fällen 2007. In diesen beiden Jahren hat die Krankheit einen älteren Patienten getötet und zu 17 Hospitalisationen geführt. 10 Personen haben sich auf einem Bauernhof infiziert und 9 Personen bei sportlichen Aktivitäten wie Kanu fahren, Schwimmen und Triathlon. Andere infizierten sich bei der Gartenarbeit, auf einer Sandbank eines Flusses oder in den Ferien in einem tropischen Land. In Irland wird Leptospirose meistens durch Ratten übertragen, eine milde Form auch über Rinder und Hunde. Leptospirose wird auf den Menschen über Kontakt mit Urin übertragen. Eine Infektion kann verschiedenste Symptome aufweisen, wie z.B. die Symptome einer schwachen Grippe. In einem schweren Verlauf der Krankheit können Multiorganversagen und interne Blutungen auftreten. Auslöser der Krankheit sind Bakterien mit dem Namen Leptospira. Diese werden mit dem Urin infizierter Tiere ausgeschieden und können so Wasserquellen kontaminieren. Wenn dieses kontaminierte Wasser beim Menschen mit den Augen, dem Mund, der Nase oder einer offenen Wunde in Kontakt kommt, kann es zu einer Infektion kommen. [ProMed]