31.12.2009 - Laborinfektion mit Q-Fieber (Australien)

Zwei Angestellte eines Pathologielabors in Australien haben sich mit Q-Fieber angesteckt. Dies nachdem die Biosicherheitsvorschriften nicht eingehalten wurden. Ein 33-jähriger Mann wurde infiziert, ist aber in der Zwischenzeit nach einer Behandlung wieder voll genesen. Eine 31-jährige Frau wurde ebenfalls infiziert und befindet sich in befriedigendem Zustand. Q-Fieber wird von infizierten Tieren öber die Luft auf den Menschen übertragen, jedoch sind Mensch-zu-Mensch-Übertragungen extrem selten und somit ist das Risiko für die Bevölkrung vernachässigbar. Ungefähr die Hälfte der infizierten Personen zeigen keine Symptome und bei der anderen Hälfte verläuft die Infektion milde. Hospitalisation und schwere Nebenwirkungen sind selten und die Inkubationszeit beträgt 2-4 Wochen. Die falsche Anwendung der Laborpotokolle passierte vor 5 Wochen und die Fehler wurden intensiv analysiert. Der Fehler passierte beim falschen Transport von Untersuchungsproben ins Labor. Zu diesem Zeitpunkt kann ein 100% Zusammenhang zwischen dem Fehler und der Infektion noch nicht definitiv gemacht werden. Jedoch können sich alle Mitarbeitenden auf Wunsch für Q-Fieber testen lassen. [ProMed]
24.12.2009 - Infektion durch Organspende

Eine extrem seltene Übertragung einer infekitionkrankheit über eine Organspende hat sich in den USA ereignet. Es handelt sich wahrscheinlich um weltweit den ersten solchen Fall einer Übertragung von Amöben von Mensch-zu-Mensch. Vier Leute in drei US-Sdtaaten bekamen die organe eines Patienten der im „University of Mississippi Medical Center“ im November 2009 starbe, nachdem er neurologische Probleme hatte. Organe werden routinemässig auf HIV, Hepatitis und andere, häufig vorkommende Infektionskrankheiten getestet, selten gibt es jedoch Übertragungen von Krankheiten. Zwei der organempfänger befinden sich in kritischem Zustand, aber die anderen haben bis jetzt keine Symptome gezeigt. Die“Centers for diesease control“ haben die Anwesenheit eines Organismus mit dem Namen Balamuthia mandrillaris in einem der Empfänger bestätigt. Balamuthia mandrillaris istz ein mikroskopisch kleiner Parasit, der sic him Boden befindet und beim Menschen, bei Pferden, bei Hunden, bei Schafen und bei nichtmenschlichen Primaten Hirnentzüdung hervorrufen kann. Wissenschafter gehen davon aus, dass sich die Leute durch einatmen mit diesem Parasiten infizieren; es scheint jedoch auch möglich zu sein eine Infektion direkt übers Blut oder einen Hautriss zu bekommen. Der parasit ist speziell für Organempfänger gefährlich, da diese Immunsupressiva bekommen, damit sie das transplantierte Organ nicht wieder abstossen. Seit 1990, als die Infektionskranhkeit entdeckt wurde, sind weltweit erst 150 Fälle beschrieben worden. [ProMed]
17.12.2009 - Q-Fieber breitet sich aus (NL)

Die niederländischen Behörden haben 5 weitere Bauernhöfe entdeckt, die mit Q-Fieber, einer hoch infektiösen Krankheit, kontaminiert sind. Die Behörden rechnen deshalb mit weiteren Ausbrüchen der Infektionskrankheit. Q-Fieber wird durch Bakterium verursacht und wird meistens durch Schafe und Ziegen auf den Menschen übertragen, im Speziellen, wenn die Tiere gebären. So sind in den Niederlanden die Fälle von 170 (2007) auf 2200 (2009) angestiegen. Insgesamt sind 60 Bauernhöfe betroffen und die Behörden wollen jetzt, zusätzlich zu den schön getöteten 35 000 Tieren, weitere 5000 Tiere schalchten. Die Tötungsaktion mit Hilfe einer Injektion soll am 21. Dezember beginnen. Beim Menschen löst Q-Fieber eine Grippe-ähnliche Krankheit aus, welche mit Antibiotika behandelt werden kann, welche aber in seltenen Fällen zum Tod führt. So sind in den Niederlanden dieses Jahr 6 Personen, welche schon durch andere Krankheiten geschwächt waren, an Q-Fieber gestorben. Die niederländischen Behörden haben nun die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Q-Fiebers verstärkt, jedoch wehren sich die Bauern gegen den Entscheid gesunde Tiere vorsorglich zu schlachten. [ProMed]
10.12.2009 - Mit Pesterreger infizierte Katze (USA)

Die Gesundheitsbehörden des Kern County in Kalifornien haben bestätigt, dass sie in einer Hauskatze Yersinia pestis (Erreger der Pest) gefunden haben. Die Untersuchungsergebnisse einer Zweiten Katze aus demselben Haushalt werden nächstens erwartet. Beide Fälle werden durch die lokalen Gesundheitsbehörden untersucht. Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es jedoch keine Anzeichen für eine Infektion bei Personen. Den Leuten, welche mit den Katzen möglicherweise Kontakt hatten, wird empfohlen präventiv Antibiotika zu nehmen. Eine der Katzen hat gut auf die Antibiotika angesprochen während die andere Katze gestorben ist. Im Südwesten der USA ist das pesterregende Bakterium Y. pestis endemisch, d.h. verbreitet. In diesen Gebieten werden jedes Jahr unzählige Säugetiere identifiziert, welche dieses Bakterium in sich tragen und die typischen Symptome zeigen. Unter den Haustieren sind die Katzen für eine Infektion am meisten empfänglich und können somit auch eine Gefahr für die Übertragung des Bakteriums auf den Menschen in sich tragen. Wegen dieser möglichen Gefahr der Übertragung warden verdächtig erscheinende Katzen in ein Tierspital gebracht und dort isoliert. Wenn der Nachweis für Pesterreger positiv ist, müssen die lokalen Gesundheitsbehörden sofort informiert werden. [ProMed]
03.12.2009 - Salmonellose in Grossbritannien

Die englischen Lebensmittel- und die Gesundheitsbehörden (Health Protection Agency (HPA)) untersuchen im Moment den diesjährigen Anstieg der Salmonellosefälle in England und Wales. Dies betrifft vor allem die Infektionsfälle mit Salmonella enterica serotyp Enteritidis phage type (PT) 14b. Infektionsfälle mit diesem Erreger sind seit Mitte August 2009 drastisch angestiegen. Festgestellt wurde der Anstieg, weil die HPA die Infektionsfälle mit Salmonellen überwachen. Im 2009 hat es total 443 Fälle mit S. Enteritidis PT14b gegeben. Im Vergleich dazu wurden 2008 nur 137 Fälle registriert. Man hat 14 Cluster von Fällen in Wales und England entdeckt, welche jetzt prioritär untersucht werden, um einen gemeinsamen Ursprung der Infektionen zu finden. Obwohl es noch keine gesicherten Daten gibt, scheint alles auf Eier, welche von ausserhalb Englands importiert werden, hinzudeuten. Einer dieser Quellen scheint in Spanien bei einem Hersteller zu liegen und so arbeiten die englischen und spanischen Gesundheitsbehörden eng zusammen. In der Zwischenzeit weisen die englischen Behörden die Hersteller von Lebensmitteln darauf hin, Eier vor der Verwendung in Lebensmittel gut zu kochen. Salmonellen sind in Grossbritannien eine der häufigsten Gründe für Lebensmittelkontaminationen und werden regelmässig in unpasteurisierter Rohmilch , rohem Fleisch und Geflügel, sowie in Eierprodukten nachgewiesen. [ProMed]
26.11.2009 - Virusausbruch in Spitalabteilung

Ein Spital in Neuseeland (das Health Board's Whangarei Hospital) mahnt die Leute, welche Symptome einer Darmgrippe haben, Patienten im Spital nicht zu besuchen oder mindestens vorher anzurufen, ob es sinnvoll für sie ist, Besuche im Spital zu machen. Man hat nämlich in einer Abteilung eine virale Gastroenteritis identifiziert, welche einer Norovirusinfektion sehr ähnlich ist. Die Laborresultate bezüglich der Infektionskeime werden in Kürze erwartet. Ungefähr 10 Patienten und einige Leute des Personals sind betroffen und so wurde die betreffende Abteilung für neue Patienten geschlossen. Eine restriktive Besucherregelung wurde auch eingeführt. Norovirusinfektionen sind eine häufige Ursache für Darminfektionen. Der übliche Infektionsweg geht über den Kontakt mit infizierten Personen, Essen von kontaminiertem Fleisch (im Speziellen Muscheln) oder auch durch Trinken von unbehandeltem Wasser. Symptome sind vorwiegend Erbrechen und Durchfall und dauern ungefähr 48 Stunden. Der wichtigste Weg zur Verhinderung einer Übertragung ist eine gründliche Handhygiene (Händewaschen mit Seife für 20 Sekunden, mit Wasser abwaschen und dann für 20 Sekunden mit einem Papier trocknen). [ProMed]
19.11.2009 - Impfung für Q-Fieber (NL)

Das niederländische Gesundheitsministerium will Forschung im Bereich der Coxiella burnetii Infektionen (Q-Fieber) fördern, um herauszufinden, ob die Infektionskrnakheit zu Frühgeburten führen kann. Die Krankheit hat sich schon in über einem Drittel des Landes ausgebreitet. Eine Infektion kann zu Grippe-ähnlichen Symptomen und zu Lungenentzündung führen oder kann bei gewissen Fällen sogar den Tod verursachen. 2009 sind 2200 Personen in den Niederlanden infiziert worden; die meisten in den südlichen Gebieten um Brabant, wo mindestens 6 Menschen an der Infektion gestorben sind. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen Ziegen nun geimpft werden, wobei diese Impfung erst 2010 Wirkung zeigen wird. In Gebieten mit hoher Anzahl an Q-Fieber Fällen will die Regierung sogar gewisse Bauernhöfe für ein Jahr schliessen und die Menschen impfen. Die Regierung beruft sich auf Australien, wo 55 000 Personen gegen Q-Fieber geimpft worden sind. Die schlimmste Nebenwirkung war Juckreiz. Eine Studie der Universität von New South Wales zeigte, dass die Impfung der Hochrisikopersonen (Angestellte in Schlachthöfen, Bauern) mit dem Q-Vax Impfstoff von 2002 bis 2006 eine 50% Reduktion der Q-Fieber Infektionen gebracht hat. Als Vorsichtsmassnahme wurden in Australien nur Personen geimpft, welche keine Antikörper gegen Q-Fieber Erreger hatten. [ProMed]
12.11.2009 - Laborinfektion bestätigt

Ein aufwendiges Typisieren von Bakterien hat nun bestätigt, dass ein Laborexperiment für die Infektion eines Doktoranden an der Boston University schuld war. Die genetischen Tests verglichen eine Blutprobe des Studenten mit dem Material mit dem er im Labor der Boston University gearbeitet hat. Das Resultat schloss jeden Zweifel aus, dass er die Infektion nicht im Labor aufgelesen hatte und hatte zur Folge, dass man jetzt intensiv erforscht, wie er sich mit Neisseria meningitides infizieren konnte. Dieser Keim kann eine Hirnhautentzündung hervorrufen. Die Biosicherheitsabteilung der Stadt Boston wird nun alle Prozedere der Universität genau unter die Lupe nehmen, um sicherzustellen, dass alle möglichen Massnahmen getroffen worden sind, um in Zukunft eine Exposition der biologischen Keime beim Laborpersonal möglichst zu verhindern. Die Untersuchungen konzentrieren sich auch darauf, welche persönlichen Schutzmassnahmen der Doktorand getroffen hatte und ob er genügend geschult und überwacht wurde. Die Stadt hatte die Sicherheitsvorschriften der Boston University schon im 2004 erhöht, als sich dort 3 Wissenschafter mit Tularämie ansteckten und diese Fälle den Behörden nicht gemeldet hatten. Der Doktorand arbeitete in einem Laboratorium der Sicherheitsstufe 2, also der zweitniedrigsten Sicherheitsstufe. [ProMed]
05.11.2009 - Grosser Keuchhustenausbruch (Australien)

Südaustralien kämpft im Moment mit dem grössten Keuchhustenausbruch seit Beginn der Aufzeichnungen und Babies sind die Hauptopfer der potentiell tödlichen Infektionskrankheit. Babies sind meistens zu jung, als dass sie schon eine gute Immunität haben und sind deshalb angewiesen dass die Personen um sie herum eine gute Immunität haben (Herdenimmunität). Die Gesundheitsbehörden von Südaustralien haben 2009 schon fast 3500 Fälle von Keuchhusten verzeichnet, verglichen mit 859 im 2008 und 318 im 2007. Eine nationale Statistik zeigt, dass in Südaustralien die Infektionsrate zweimal so hoch ist wie im Rest von Australien. Im März ist ein vier Wochen altes Baby an der Krankheit gestorben; dies ist der erste Todesfall in den letzten 10 Jahren. Seit Beginn der Aufzeichnungen sind erst zwei andere Kinder gestorben. Südaustralien verzeichnet die höchste Rate an Meldungen dieser Infektionskrankheit seit die Aufzeichnungen 1991 begonnen haben. Die Gesundheitsbehörden haben die Bevölkerung aufgerufen sicher zu stellen, dass Kinder geimpft sind, um so empfängliche Kleinkinder zu schützen. [ProMed]
29.10.2009 - Labormitarbeiter vergiftet

Die Harvard University Medical School hat das neue Forschungsgebäude geschlossen und wird dort neue Überwachungskameras installieren, um eine bessere Sicherheit zu gewährleisten. Dies nachdem Forscher der Pathologieabteilung vergifteten Kaffee getrunken haben und hospitalisiert werden mussten. Die sechs Opfer – eine Gruppe von Wissenschaftern und Studenten der Harvard Medical School – konsumierten am 26. August 2009 Kaffee aus einer installierten Kaffeemaschine, welche sich im achten Stock des Gebäudes befindet. Sekunden später bekamen alle Symptome wie Schläfrigkeit und Bluttiefdruck, bei einem Opfer läuteten die Ohren und ein anderes wurde ohnmächtig. Alle sechs Personen wurden sofort ins Beth Israel Deaconess Medical Center gebracht, behandelt und später wieder entlassen. Eine Person wurde über Nacht im Spital behalten. Die Kaffeemaschine wurde demontiert und der Kaffee untersucht. Die Harvard University Police fand jedoch erst mal keine Spuren von Gift. Weitere Tests zeigten dann aber, dass der Kaffee mit Natriumazid, einer im Labor viel verwendeten Substanz, versetzt war. Bei Natriumazid handelt es sich um ein weisses, geruchsloses Pulve, das potenziell tödlich sein kann. [ProMed]
22.10.2009 - Patienten potenziell infiziert?

Mehr als 1800 Patienten in einem Spital in Südflorida sind möglicherweise dem HI-Virus und Hepatitis B und C Viren ausgesetzt gewesen, weil sie von derselben Krankenschwester betreut wurden. Das Broward General Medical Center gab diese Information Anfang Oktober bekannt. Das Spital sagte, dass die Krankenschwester Beutel für Kochsalzlösungen und Schläuche, welche bei Herztest gebraucht werden, wiederverwendete. Das Spital sandte allen 1851 Patienten, welche durch die Schwester seit Januar 2004 betreut worden sind einen Brief, wo dieser Sachverhalt dargelegt wurde. Die Verantwortlichen des Spitals betonen jedoch, dass das Risiko einer Infektion sehr tief sei, dass sich aber alle diese Patienten für HIV und Hepatitis B und C testen sollten. Die Krankenschwester, welche nicht namentlich erwähnt ist, wurde entlassen und ihrem Berufsverband gemeldet. Das Problem wurde erst entdeckt nachdem ein Patient die fehlerhafte Betreuung realisiert hatte und das Spital anonym informierte. Das Risiko einer Übertragung scheint sehr niedrig zu sein, da der erste Patient schon im 2004 von der Krankenschwester betreut wurde und bisher keine Infektionsfälle vorgekommen sind. [ProMed]
15.10.2009 - Grünes Licht für Grippeimpfung

Neue amerikanische Daten scheinen zu bestätigen, dass eine Impfdosis des H1N1-Impfstoffes genügt, um Erwachsene und ältere Menschen zu schützen. Zudem sollte es gemäss dem “U.S. National Institute of Allergy and Infectious Diseases” kein Problem sein, wenn man sich neben der normalen saisonalen Grippeimpfung auch noch gegen H1N1 impfen lässt. Test zeigten, dass eine zweite Dosis des H1N1 Impfstoffes die Immunantwort der Personen nicht gross veränderte. Die Immunantwort war bei Erwachsenen und bei älteren Leuten schon nach der ersten Dosis so stark, das seine gute Schutzwirkung erwartet werden kann. Vorläufige Daten einer weiteren Studie zeigen, dass die parallele Impfung der saisonalen und der H1N1-Impfung keine Gefahr darstellt. Beide Impfstoffe schützen zwar gegen H1N1-Viren, jedoch haben die Viren genügend Unterschiede, dass keine gegenseitige Schutzwirkung zu erwarten ist. Experten hatten theoretische Bedenken, dass die Applikation von 2 Grippeimpfstoffen mit der Immunantwort interferieren und keine genügende Schutzwirkung erzeugen könnte. Die Studie zeigte, dass keine ungewöhnlichen Seiteneffekte bei den Personen zu erwarten sind, welche beide Impfstoffe gleichzeitig bekommen. [ProMed]
08.10.2009 - Über 40 Millionen Personen betroffen

Über 40 Millionen Chinesen werden pro Jahr von einem Tier gebissen, wie ein kürzlich veröffentlichter Bericht der chinesischen Gesundheitsbehörden berichtet. Diese Zahl wurde aus den pro Jahr verabreichten Dosen von Tollwutimpfstoff berechnet. Das chinesische Gesundheitsministerium hält auch fest, dass China eines der am meisten gefährdeten Länder für Tollwut ist. In den letzten Jahren gab es pro Jahr im Durchschnitt mehr als 2400 Todesfälle durch Tollwutinfektionen. Nur in Indien ist die Zahl der Todesopfer höher. Die meisten Infektionsfälle geschahen in den letzten 5 Jahren in der Region Guangxi Zhuang und in den südlichen Provinzen Guizhou, Guangdong, Hunan und Sichuan, wo 60.85% der Fälle vorkamen. Aber auch in den zentralen und nördlichen Regionen von China ist die Zahl der Infektionsfälle ansteigend. Hingegen wurde festgestellt, dass die moisten Fälle in ländlichen Gegenden vorkommen, meistens Männer, Kinder unter 15 Jahren oder Personen über 50 betroffen sind. Tollwut ist eine akute Infektionskrankheit für Menschen und empfängliche Tiere wie z.B. Hunde und wird oft durch Hundebisse übertragen. [ProMed]
01.10.2009 - Erstes Auftauchen in Südfrankreich

Die Tigermücke, wissenschaftlich Aedes albopictus genannt, überträgt Krankheiten wie Denguefieber und Chikungunya und kommt vorwiegend in warmen Ländern vor. Man erinnere sich an den Ausbruch von Chikungunya 2005 in La Reunion mit über 5000 gemeldeten Fällen. Diese Krankheit erzeugt Symptome wie hohes Fieber und Gelenkschmerzen. Die Tiermücke wurde nun Ende Juli 2009 zum ersten Mal in einer Falle in Südfrankreich identifiziert. Die Gesundheitsbehörden überwachen nun die Ausbreitung der Mücke entlang der Strassen, obwohl noch keine der erwähnten Krankheiten aufgetaucht ist. Brutstätten sind stehendes Wasser, wo die Mücken ihre Eier legen. Bis jetzt wurden die Tigermücken nur in Fallen in Aiton (Savoyen) und in Manissieux (östlich Lyon) entdeckt. Diese Fallen sind entlang der Strassen aufgestellt, über welche sich das Insekt verbreitet. Hauptsächlich werden die Tigermücken aus Italien importiert, wo sie sich in den letzten Jahren sehr stark vermehren konnten. Die Larven und die Eier werden meist mit dem Wasser in den Pneus von Lastwagen und Auto mitgeschleppt und schlüpfen dann bei warmem Wetter. [ProMed]
24.09.2009 - Tod durch Laborinfektion?

Ein Forscher, welcher an der Universität von Chikago genetische Studien an Pestbakterien durchgeführt hat, ist möglicherweise an einer Laborinfektion gestorben. Der 60-jährige Molekulargenetiker starb am 13. September 2009 in einem Universitätsspital. Bei einer ersten Autopsie wurden “keine offensichtlichen Gründe für das Ableben” festgestellt. Jedoch fand man in seinem Blut einen abgeschwächten Stamm von Pestbakterien. Dieser Stamm erzeugt normalerweise keine Krankheit und wurde in einigen Ländern als Impfstoff gegen Pest verwendet. Der Stamm wurde durch die Centers for Disease Control (CDC) für die Verwendung im Laborbereich freigegeben. Die Universitätsverantwortlichen betonen, dass im Zusammenhang mit dem Tod des Forschers für die Bevölkerung keine Gefahr besteht, da auch keine der Personen im engen Umkreis des Verstorbenen irgendwelche Symptome der Krankheit zeige. Als Vorsichtsmassnahme hat die Universitätsleitung jedoch die Mitarbeiter, welche mit dem Verstorbenen zusammengearbeitet haben, über den Fall informiert. Labormitarbeiter, welche mit Bakterien arbeiten tragen üblicherweise Handschuhe, einen Labormantel und eine Schutzbrille. Der im Labor anfallende bakterielle Abfall wird in einem speziel dafür vorgesehenen Plastiksack gesammelt und dann durch Hitze sterilisiert. [ProMed]
17.09.2009 - H1N1 länger infektiös

Wenn der Husten stoppt ist dies gemäss neuen Forschungsergebnissen ein besseres Indiz, dass die Patienten, welche sich mit der “Schweinegrippe” angesteckt haben, den Keim nicht mehr weitergeben können. Es hat sich gemäss diesen Ergebnissen gezeigt, dass auch nach Verschwinden des Fiebers die Patienten das Virus noch lange weitergeben können. Die “Centers for Disease Control and Prevention” (CDC) hatten die Erkrankten aufgefordert bis einen Tag nachdem das Fieber gestoppt hat zu Hause oder von der Schule fern zu bleiben und Kontakt mit anderen Personen zu meiden. Die neuen Studien zeigen nun, dass es besser ist, länger zu Hause zu bleiben. Die “Schweinegrippe” scheint gemäss Experten länger ansteckend zu sein als die normale, saisonale Grippe: nicht nur 2 weitere Tage, sondern wahrscheinlich bleibt diese Grippe bis zu einer Woche ansteckend. Gemäss Schätzungen der CDC sind mehr als eine Million Amerikaner bisher infiziert worden (mit fast 600 Todesfällen). Kanadische Forscher haben Nasen- und Halsabstriche von 43 Patienten mit bestätigter H1N1-Infektion, sowie auch weiteren, kranken Familienmitgliedern, genommen. Noch am achten tag nachdem die Symptome zum ersten mal aufgetaucht sind, hatten 19-75% der Patienten Viren in der Nasenhöhle (je nach Test, der verwendet wurde). Bei einigen waren die Viren sogar noch 16 tage später nachweisbar. [ProMed]
09.09.2009 - Wieder Q-Fieber in den Niederlanden

Einige Experten sagen dass, verglichen mit der Aufmerksamkeit, welche die pandemische Grippe erhält, die Q-Fieber Infektionen in den Niederlanden zu wenig beachtet werden. Immerhin hat es in den Niederlanden insgesamt schon 5 Todesfälle wegen Q-Fieber gegeben. Q-Fieber kann bei den Infizierten zudem permanente Herzprobleme hervorrufen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Region North Brabant, wo es viele Schafe gibt, die Quelle der Ausbrüche ist. Die ersten Krankheitsfälle tauchten in den Niederlanden 2007 auf. Das Landwirtschaftsministerium sagte, dass es die Bauernhöfe nicht kenne, wo infizierte Tiere leben und dass es noch bis Ende 2009 gehen werde, bis man diese Orte identifiziert habe. Es ist nicht vorgesehen alle Tiere der „infizierten“ Bauernhöfe zu töten, wie man das z.B. bei Krankheiten wie der klassischen Schweinepest oder der Maul- und Klauenseuche macht. Zudem sollen diese Höfe auch nicht öffentlich bekannt gemacht werden. Die Bauern sollen selber einen Vorschlag machen, wie sie ihren Betrieb krankheitsfrei machen können. Die Sporen der Bakterien dieser Infektionskrankheit können für eine lange Zeit in der Umwelt überleben und vom Wind verfrachtet werden. Die Behörden wollen die Infektionskrankheit mit einer obligatorischen Impfung bekämpfen, die Verarbeitung des Stallmistes überprüfen und Tiertransporte kontrollieren. [ProMed]
03.09.2009 - H1N1: 14-fach höhere Gefahr für Kinder

Gemäss einer US-Studie der "Centers for Disease Control and Prevention (CDC)“ in Atlanta haben Kinder eine 14-fach höhere Gefahr mit den H1N1-Grippeviren (Schweinegrippe) infiziert zu werden, wenn man sie mit der Altersgruppe >60 Jahre vergleicht (diese Altersgruppe ist bei der normalen Grippe am meisten einer Infektionsgefahr ausgesetzt): Kinder zwischen 5-14 Jahren wurden mit einer Rate von 147 pro 100 000 Personen krank. In dieser Studie wurden 1557 bestätigte Fälle von H1N1 mit einbezogen; darunter auch die 7 Todesfälle, welche dieser Grippe zuzuschreiben sind. Diese Fälle wurden zwischen April und Juli 2009 gemeldet, eine Zeit wo sich die normale Grippe normalerweise nicht weiter verbreitet. Die US Gesundheitsbehörden planen nun eine Impfkampagne mit Personen aus Altersgruppen, welche unverhältnismässig betroffen sind, d.h. Kinder, Schwangere und Erwachsene, welche schon ein Gesundheitsproblem haben. Eine andere neuseeländische Studie zeigt auch, dass jüngere Personen einer höheren Infektionsgefahr ausgesetzt sind und dass das H1N1 Virus über die anderen Grippestämme dominiert. [ProMed]
27.08.2009 - Soldaten mit resistentem Keim

Was die kanadischen Gesundheitsbehörden schon lange befürchtet haben, ist nun eingetreten: Soldaten bringen von ihrem Einsatz in Afghanistan ein gefährliches und resistentes Bakterium nach Hause. Drei kanadische Soldaten, welche kürzlich aus Kandahar zurückgekehrt sind, tragen möglicherweise Acinetobacter baumannii Keime in sich und wurden in einem zivilen Spital in Quebec City unter Quarantäne gestellt. Normalerweise handelt es sich um einen Keim, der vor allem in Spitälern übertragen wird und der in der Erde und im Wasser vorkommt. Der Keim befällt Personen mit geschwächtem Immunsystem, speziell Personen, welche sich von Verletzungen erholen. Symptome können sein: Lungenentzündung, Meningitis oder auch Blutvergiftungen, Blaseninfektionen und Infektionen von Verletzungen. Manche Leute tragen die Keime auf der Haut jedoch ohne irgendwelche Symptome zu zeigen. Vor zwei Jahren haben die Gesundheitsbehörden die Spitäler gewarnt, dass es Ausbrüche mit diesem Keim geben könnte, wenn verwundetet Soldaten von Afghanistan nach Kanada zurücktransportiert werden. Gemäss einem 2007 veröffentlichten Report ist nun genau dieser Fall eingetreten. Das Spital, welches die Soldaten betreut bestätigte, dass seit 2007 15-20 Soldaten diesen Keim in sich getragen haben. [ProMed]
20.08.2009 - SARS Viren in Fledermäusen gefunden

Blutsaugende Fledermäuse, welche auch als Vampyr-Fledermäuse bezeichnet werden, sind offenbar Träger von SARS(severe acute respiratory syndrome)-ähnlichen Viren, wie brasilianische Forscher herausgefunden haben. Die “Research Support Foundation” des Staates Sao Paulo, welche dieses Forschungsprojekt unterstützt hat, hat Anfangs August dieses Jahres bekannt gegeben, dass solche Viren in den blutsaugenden Fledermäusen der Art Desmodus rotundus gefunden wurden. Diese Fledermäuse, welche sich durch Blut von Tieren ernähren können auch Menschen beissen. Neben Krankheiten wie Tollwut können solche Fledermäuse offensichtlich auch Coronaviren übertragen, die Darmprobleme, Atemwegerkrankungen und zerebrale Probleme in Säugern (inklusive Mensch) hervorrufen. Die Coronaviren wurden 2003 berühmt, weil man damals herausfand, dass sie SARS erzeugen können. Gemäss den Forschern ist dies das erste Mal, dass man Coronaviren in Fledermäusen gefunden hat. Bisher hat man mittels genetischen Studien gezeigt, dass die Fledermausviren den Coronaviren von Rindern ähnlich sind und dass sie beim Menschen Erkältungen hervorrufen können. Die Viren waren in Organproben von Lunge, Leber und dem Darm gefunden worden. [ProMed]
13.08.2009 - Frühgeburt wegen Listerien

Die australischen Gesundheitsbehörden haben eine öffentliche Warnung herausgegeben, nachdem zwei schwangere Frauen eine Frühgeburt wegen Listeriose erlitten haben. Die beiden Frauen hatten, neben vielen anderen Passagieren, auf Flügen der Virgin Blue von Brisbane und der “Gold Coast” abgehend kontaminierte Hühnchensnacks konsumiert. Die Fluggesellschaft bestätigte am 6. August 2009, dass möglicherweise in über 5000 Flügen im Mai und im Juni diese Snacks verteilt wurden: kontaminiert mit den potentiell tödlichen Listeria monocytogenes Bakterien. Fünf Personen aus Queensland erkrankten in der Folge an einer Listeriose (Lebensmittelvergiftung). Zwei dieser fünf Leute waren die schwangeren Frauen, bei welchen die Infektion zu einer Frühgeburt führte, eine bekannte Komplikation einer Listeriainfektion. Beide Frauen und ihre Babies sind aber jetzt wohlauf. Virgin Blue gab bekannt, dass die Snacks Ende Juni aus dem Verkehr gezogen worden seien. Die Gesundheitsbehörden betonen jedoch, dass bei der bekannten Inkubationszeit von bis 70 Tagen weitere Personen erkranken könnten. Des Weiteren empfehlen die Gesundheitsbehörden von Queensland schwangeren Frauen, welche glauben, dass sie Listerioseopfer dieses Ausbruches sein könnten, sich bei ihrem Hausarzt zu melden. Zudem habe es im 2009 einen ernormen Anstieg von Listeriose gegeben, mit 9 bestätigten Fällen in Queensland und 56 Fällen in ganz Australien. Die Symptome der Listeriose sind Fieber, Kopfweh, Müdigkeit, Schmerzen, Durchfall, Übelkeit und Bauchkrämpfe, in schweren Fällen kann es zu Hirnentzündung und Blutvergiftung kommen. [ProMed]
06.08.2009 - Marburgvirus in Fledermäusen gefunden

Mitte Juli 2009 haben Wissenschafter eine Studie publiziert, welche zeigt, dass Tausende von Fledermäusen in einer Höhle in Uganda mit Marburgviren (Verwandte der Ebolaviren) infiziert sind. Dies bestärkt die Theorie, dass diese fliegenden Säugetiere Träger der tödlichen Viren sind. Die Studie, durchgeführt an der “Special Pathogens Branch” der “U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC)” und anderen Labors in Südafrika, der Schweiz und Uganda zeigte, dass Lebendviren in 5% aller untersuchten Fledermäuse in derjenigen Höhle vorkommen, wo 2007 Arbeiter mit Marburgviren infiziert wurden. Diese grosse Zahl an infektiösen Viren in der über 10’000 Tiere grossen Population bedeutet, dass es in dieser untersuchten Höhle mehr als 5’000 Marburg infizierte Fledermäuse gibt. Und dies ist nur eine von vielen Höhlen in Afrika! Lange schon haben die Forscher vermutet, dass Fledermäuse ein natürliches Reservoir von Ebola- und Marburgviren sein könnten, beides tödliche Viren der gleichen Familie, nämlich der Familie der Filoviridae. Ebolaviren töten 50% bis 90% der infizierten Personen, während die Marburgviren etwas weniger tödlich sind. Ein natürliches Reservoir ist ein Tier, welches ein infektiöses Agens in sich trägt und auf andere Organismen übertragen kann, welches aber selber nicht erkrankt. [ProMed]
30.07.2009 - Pinguine mit Malariaerregern

Pinguine und Malaria sind nicht Dinge, welche man normalerweise miteinander verbinden würde. Nun haben jedoch Forscher in einer bedrohten Pinguinart auf den Galapagosinseln Malariaerreger in Pinguinen gefunden. Die Forscher hatten das Blut von 362 Galapagospinguinen, welche auf der Liste der bedrohten Tierarten stehen, untersucht. Alle Pinguine sahen gesund aus, jedoch hatten 19 Tiere (5%) Plasmodien (Malariaerreger) in ihrem Blut. Die infizierten Vögel waren über die ganze Insel verteilt, was darauf hinweist, dass es sich nicht um eine isolierte kleine Pinguinkolonie handelt, welche infiziert ist. Da sich die Galapagospinguine auf der ganzen Insel herum bewegen, werden sich die Malariaerreger wahrscheinlich weiter verbreiten. Die meisten Pinguinarten sind sehr empfindlich gegenüber den Malariaerregern und die Vogelmalaria ist in vielen Zoos ein grosses Problem. Die Mücken, welche die Malariaerreger übertragen kamen in den 80-er Jahren auf die Galapagosinseln, wahrscheinlich mit Booten oder Flugzeugen transportiert. Die Forscher befürchteten schon damals, dass sich die Malariaerreger in der Pinguinpopulation festsetzen könnten, aber erst heute hat man die Erreger in den Pinguinen nachweisen können. [ProMed]
23.07.2009 - Erhöhte Inzidenz für Borreliose

Die Gesundheitsbehörden von Maine (USA) bestätigen den zweiten grossen Anstieg der bestätigten, bzw. der verdächtigen Fälle von Borrelioseinfektionen seit 2007. So hat es im 2008 über 900 Fälle gegeben, was einem Anstieg von 72% entspricht und schon im 2007 war der Anstieg 56% gegenüber dem Vorjahr gewesen. Borreliose wird durch ein Bakterium verursacht, welches über Zeckenbisse von infizierten Zecken auf den Menschen übertragen wird. Am meisten kommt Borreliose im südlichen und Küstengebiet von Maine vor, die Infektionsherde bewegen sich aber immer weiter gegen Norden. Die Infektion mit Borreliosebakterien erzeugt Symptome wie Gelenkschmerzen und –ermüdungen, kann aber für gewisse Menschen sehr ernste Folgen haben: bei gewissen Personen können Fieber und sogar Hirnhautenzündungs-ähnliche Symptome auftreten. Zudem ist es manchmal schwierig eine Diagnose zu stellen, da die Leute sich nicht an eine Kontakt mit Zecken erinnern und manchmal auch keinen Hautausschlag wegen Zeckenbissen hatten. Borreliose ist in den USA ein lokal beschränktes Problem: endemisch kommt die Infektionskrankheit in 8 nordöstlich gelegenen Bundesstaaten vor: Connecticut, Delaware, Maryland, Massachusetts, New Jersey, New York, Pennsylvania und Rhode Island, sowie in 2 Staaten im mittleren Westen (Wisconsin und Minnesota). In diesen Staaten wurden zwischen 2003 und 2005 93% aller Fälle der USA beobachtet. In Maine begann die Überwachung für Borreliose 1989 und die Fälle sind seit 2000 stetig im Wachsen begriffen. [ProMed]
16.07.2009 - Hepatitis C durch Laborantin

Ein Spital in Denver hat alle Patienten, welche in den letzten 6 Monaten eine Operation hatten, angeschrieben und diese aufgefordert zu einem Bluttest zu kommen. Dies nachdem sich herausgestellt hat, das eine Laborantin bis zu 6000 Personen potentiell mit Hepatitis C in Kontakt gebracht hat. Die 26-jährige Laborantin wird angeklagt, dass sie sich Schmerzmittel, welches für die Patienten gedacht war, selber injiziert und dann die Spritzen mit einer Kochsalzlösung wieder aufgefüllt hat, um ihre Schmerzmittelsucht zu befriedigen. Die Laborantin arbeitete zwischen 2008 und 2009 in 2 Spitälern und wurde anfangs Juli verhaftet. Tausende von Patienten in den 2 Spitälern bekamen Injektionen mit den kochsalzgefüllten Spritzen und bei 9 Patienten konnte bisher eine Hepatitis C Infektion nachgewiesen werden. Die Gesundheitsbehörden sagten, dass die Laborantin schon vor ihrem Arbeitsbeginn in den Spitälern auf Hepatitis C positiv gestestet worden war, dass dies aber kein Grund sei, sie nicht zu anzustellen. Die Laborantin bleibt in Gewahrsam und muss sich nun wegen Verfälschen eines Medikamentes und Erschleichen einer rezeptpflichtigen Substanz vor Gericht verantworten. Sollte sie schuldig gesprochen werden, drohen ihr bis zu 34 Jahre Gefängnis. [ProMed]
09.07.2009 - E. coli O157 in Fleisch

Die kanadische Lebensmittelbehörde in London, Ontario (ungefähr 200 kilometer südwestlich von Toronto), hat die Bevölkerung gewarnt, Rindshackfleisch zu konsumieren, nachdem 3 Kinder in dieser Region an einer E. coli Infektion erkrankt sind. Innerhalb 5 Tage sind die Meldungen einer Infektion mit E. coli O157:H7 bei den Gesundheitsbehörden eingetroffen. Eine Gemeinsamkeit bei 2 Kindern war der Verzehr von Rindfleisch. Beim dritten Fall ist die Infektionsquelle noch unklar. Es ist äusserst wichtig, Rindshackfleisch gut zu braten, da das Fleisch ja nicht steril ist und Bakterien (vor allem auch E. coli O157:H7, da es für eine Infektion nur wenige Bakterien braucht) in zu wenig gebratenem Fleisch überleben können. Möglichkeiten Infektionen n zu vermeiden sind: 1) weil Rindshackfleisch braun werden kann bevor alle Bakterien abgetötet sind, sollte man ein digitales Thermometer verwenden, welches ins Fleisch gesteckt wird und das Fleisch sollte durchwegs mindestens 71°C heiss sein; 2) wenn man in einem Restaurant einen zu wenig gebratenen Hamburger bekommt, sollte dieser zum Durchbraten zurückgegeben werden; 3) man sollte das Verschleppen von krankmachenden Bakterien in der eigenen Küche vermeiden, indem man z.B. rohes Fleisch von schon präparierten Esswaren fernhält. Auch sollten die Küchenoberflächen und –werkzeuge sowie die Hände gewaschen werden, wenn sie mit rohem Fleisch in Kontakt waren. [ProMed]
02.07.2009 - Seltene Infektion

Ein 14-jähriger Knabe aus Nord Carolina befindet sich (nach dem Schwimmen in einem lokalen See) mit einer seltenen Krankheit im Spital, welche ihm Teile seiner Nase und 5 Zähne gekostet hat. Die Ärzte des Universitätsspitals von Nord Carolina in Chapel Hill behandeln ihn wegen einer Infektion, die durch ein Bakterium mit dem Namen Chromobacterium violaceum hervorgerufen wird. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) teilen mit, dass es seit 1927 weltweit weniger als 150 Fälle solcher Infektionen gegeben hat. Der Vater des Knaben sagte, dass sich sein Sohn in ernstem Zustand befindet, dass aber die verabreichten Antibiotika langsam ihre Wirkung zeigen. Die Ärzte hatten wegen der Infektion den linken Teil der Nase sowie 5 Zähne des Knaben entfernen müssen. Chromobacterium violaceum Infektionen treten typischerweise in tropischen Gebieten auf und wurden erstmals in den Philippinen 1905 bei Wasserbüffeln beschrieben. Der erste menschliche Infektionsfall wurde 1927 in Malaysia gemeldet. Die meisten Infektionen ereignen sich in den Sommermonaten und sind vielfach gekoppelt mit Wasser-Exposition. Infektionen mit diesem Bakterium treten häufiger bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Symptome sind zu einem grossen Teil Abszesse auf der Haut und den Eingeweiden und können so einen septischen Schock auslösen. [ProMed]
25.06.2009 - 9200 unregistrierte Proben

Das Aufdatieren des Inventars der biologischen Agenzien des USAMRIID (US Army Medical Research Institute for Infectious Disease) in Fort Detrick wurde letzten Monat beendet: 9,200 Proben waren nicht in der Datenbank registriert. Gemäss Oberst Mark Kortepeter, dem Direktor des USAMRIID, hatten die Forscher die Proben aller 335 Kühl- und Gefrierschränke auf diese Eigenschaft geprüft. Diese Überprüfung wurde vom Direktor des USAMRIID am 4. Februar dieses Jahres initiiert und am 27. Mai abgeschlossen. Insgesamt lagern im USAMRIID über 70‘000 Proben von sogenannten „select agents”: das sind Proben, von denen die US Regierung denkt, dass sie eine schwere Gesundheitsbedrohung für die Bevölkerung darstellen. Die Überprüfung brachte Jahrzente alte Proben zum Vorschein, u.a. auch Röhrchen mit Anthrax-, Ebola- und Rifttalfieber-Erregern. Die Mehrzahl der gefundenen unregistrierten Proben sind “Arbeitsproben”, welche sich über die Jahre bei der Forschung akkumuliert hatten. Über die Hälfte der Proben hatten keine wissenschaftlichen Wert mehr und wurden deshalb von den Forschern vernichtet, der Rest wurde ins Inventar aufgenommen. Während der Überprüfung der Proben waren die Forschungstätigkeiten grösstenteils eingestellt. Nach Abschluss der Überprüfung konnten diese Arbeiten nun wieder aufgenommen werden. [http://www.fredericknewspost.com/sections/news/displayUpdate.htm?StoryID=91568]
18.06.2009 - Vergiftete Vögel (Australien)

Im Westen Australien „regnet“ es wieder tote Vögel vom Himmel, ein Ereignis, welches schon fast periodisch vorkommt. Mehr als 200 Ibisse, Raben, Enten, Möven und Pelikane wurden in der Nähe der Stadt Perth sterbend oder schon tot aufgefunden. Es wird befürchtet, dass es sich wieder um ein Vergiftungsereignis handelt. Das erneute Vogelsterben passierte weniger als ein Jahr nach dem mysteriösen Tod von 200 Tauben im 2008. Jenes Vogelsterben hatte nur wenige Kilometer entfernt stattgefunden. Im 2007 waren Tausende von Vögeln an der Küste in der Nähe der Stadt Esperance vom Himmel gefallen, nachdem die Tiere mit einer Bleiverbindung vergiftet worden waren. Der Grund für das momentane Vogelsterben ist das Pestizid Fenthion, welches in Haushalten und industriellen Prozessen verwendet wird und bekanntermassen für Vögel hochtoxisch ist. Die Umweltbehörden haben eine Untersuchung des Vorfalles begonnen, um festzustellen, ob es sich um eine absichtliche Vergiftung der Vögel handelt oder ob jemand irgendwo grosse Mengen des Pestizides entsorgt hat. Fenthion ist eine Organophosphatverbindung, welche im Gartenbau verwendet wird, um die Vermehrung Fruchtfliegen und andere Insekten zu kontrollieren. Das Pestizid wird auch für den Hausgebrauch verkauft, um Flöhe bei Hunden zu bekämpfen. Zudem kommt es in Sprays gegen Fruchtfliegen vor, welche in Haushalten verwendet werden. [ProMed]
11.06.2009 - Knabe stirbt an Pest (USA)

Ein 8-jähriger Knabe ist in New Mexico an der Beulenpest gestorben; seine 10-jährige Schwester hat die Infektion überlebt. Dies sind die ersten gemeldeten, menschlichen Pestfälle in den USA im 2009. Die Gesundheitsbehörden von New Mexico haben noch nicht mitgeteilt, wie sich die beiden Geschwister angesteckt haben. Beide Fälle werden im Moment im Zuhause der Geschwister untersucht, um festzustellen, ob noch weitere Familienmitglieder einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Die Pest wird normalerweise durch Bisse infizierter Flöhe auf den Menschen übertragen, kann aber auch durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren wie Mäusen, Kaninchen oder auch anderen Haustieren übertragen werden. Flöhe aus dem Umfeld der infizierten Geschwister werden nun gesammelt und an die CDC zur weiteren Untersuchung geschickt. Als weitere Massnahme informieren die Gesundheitsbehörden die Nachbarn, dass in der Gegend Pestfälle bestätigt worden sind. Gemäss den CDC werden in den USA im Durchschnitt 10-15 Personen pro Jahr mit Pest infiziert. Mit modernen Antibiotika hat man jedoch eine effektive Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. [ProMed]
04.06.2009 - Die Rolle der Fledermäuse bei Ebola

Ebolaviren gehören zu den Filoviren, welche Fieber, Erbrechen, Durchfall und manchmal Blutungen hervorrufen. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeiten oder einen Impfstoff und 25-90% der infizierten Personen sterben. Das Virus wird durch direkten Kontakt mit infiziertem Blut, Körperflüssigkeiten und Gewebe übertragen. Der Ebola-Ausbruch 2007 in verschiedenen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo, bei dem 186 Personen starben, hat nun zu neuen Forschungsresultaten geführt. Im 2005 konnte durch eine Forschergruppe gezeigt werden, dass Fledermäuse (fruit bats) ein natürliches Reservoir für Ebolaviren darstellen. In der neuen Studie haben die Forscher die lokale Bevölkerung über die Hintergründe des Ausbruches 2007 befragt. Es wurde Ihnen erzählt, dass 2007 die jährliche Wanderung der Feldermäuse (Hypsignathus monstrosus) speziell gross war. Fledermäuse sind in dieser Gegend eine wichtige Nahrungsquelle, weil wenig andere Säugetiere vorkommen. So werden die Feldermäuse geschossen und verkauft. Die Forscher glauben nun, dass dies der Grund für den Ausbruch 2007 war: ein Mann hatte damals seine Fledermäuse auf dem Markt verkauft. Er war zwar mit Ebola infiziert, aber er überlebte die Krankheit mit nur wenig Fieber. Seine 4-jährige Tochter hingegen starb. Ein Freund der Familie bereitete den Körper des Mädchens für das Begräbnis vor, wurde infiziert und gab das Virus seinerseits an 11 weitere Familienangehörige weiter: alle starben an der Infektion. Die Forscher glauben nun, dass eine Infektion nur erfolgen kann, wenn die Personen den Viren über längere Zeit ausgesetzt sind. Dies würde bedeuten, dass man andere, einfachere Strategien für die Verhinderung der Ausbreitung anwenden könnte. [Siehe folgende Veröffentlichung: EM Leroy et al. Human Ebola outbreak resulting from direct exposure to fruit bats in Luebo, Democratic Republic of Congo, 2007. Vector-borne and Zoonotic Diseases, 28 Mar 2009, www.liebertonline.com/doi/abs/10.1089/vbz.2008.0167]
28.05.2009 - Hohe Gefährdung durch Masernausbruch

Eltern in Wales werden erneut dazu aufgefordert ihre Kinder gegen Masern, Keuchhusten und Röteln (MMR-Impfstoff) zu impfen. Dies weil die Zahl der an Masern erkrankten Personen die Grenze von 200 überschritten hat. Die Gesundheitsbehörden fürchten, dass es in diesem, seit Jahren schlimmsten Ausbruch in Wales, zu fatalen Folgen kommen könnte, nachdem 207 Personen an Masern erkrankt sind. Einige Patienten mussten auf der Intensivstation im Spital behandelt werden. MMR ist ein sicherer Impfstoff, der Kinder vor den schwersten Hautauschlägen schützt. Die weltweiten Daten zeigen, dass nicht wenige als eines in 500 Kindern an den Folgen dieser Infektionskrankheit stirbt und eines unter 500 einen permanenten Hirnschaden davonträgt. Kinder im Schulalter oder Kinder zwischen einem bis vier Jahre alt (bei welchen die Impfungen noch nicht abgeschlossen sind), sind dem grössten Infektionsrisiko ausgesetzt. Nach der zweiten Dosis des MMR-Impfstoffes sind 99% der Kinder gegen Masern geschützt. [ProMed]
21.05.2009 - USA: Ehrlichiose durch Zecken

Im Staat Missouri hat die Zeckensaison gegen Ende April mit einem ersten, potentiell lebensbedrohenden Infektionsfall begonnen. Die Patientin ist eine ältere Frau aus dem Süden von St. Louis: bei ihr wurde Ehrlichiose diagnostiziert. Dies ist eine Infektionskrankheit, welche zu Nierenversagen führen kann, wenn man sie nicht behandelt. Ehrlichiose wird von Zecken übertragen und beginnt mit einem abrupten Einsetzen von Fieber und Kopfweh. Die Patienten klagen zudem vielfach über Muskelschmerzen und Mattigkeit sowie auch über Grippe-ähnliche Symptome. Die Behandlung besteht bei Erwachsenen wie bei Kindern aus einer Einnahme des Antibiotikums Doxycycline. Die Gesundheitsbehörden von Missouri melden, dass im 2008 die Zahl der Zecken-vermittelten Infektion auf 668 Fälle angewachsen ist, was über 100 Fälle mehr sind als 2007. In Missouri ergibt das eine Inzidenz von 11 Fällen auf 100 000 Einwohner. Am meisten werden in Missouri die folgenden Krankheiten durch Zecken verursacht: das Rocky Mountain Fleckfieber, Ehrlichiosie und Tularämie. Vor allem für ältere Leute (> 50 Jahre) ist es wichtig, dass sie sich auf Zecken überprüfen, weil sie ein höheres Risiko für eine schwere Erkrankung haben und vielfach wegen Zeckenbissen ins Spital eingeliefert werden müssen. [ProMed]
14.05.2009 - Q-Fieber in den Niederlanden

Gemäss einer niederländischen Zeitung sind die Fälle von Q-Fieber während den letzten Wochen in den Niederlanden geradezu explodiert. Die Zeitung berichtet, dass in den letzten Tagen über 200 Fälle gemeldet wurden. Q-Fieber war bis 2007 in den Niederlanden unbekannt. Im 2007 wurden dann 168 Fälle und im 2008 über 1000 Infektionsfälle gemeldet. Die Infektion verbreitet sich über via Nutztiere, welche den Keim im Urin, in den Faeces und in der Milch ausscheiden. Die Bakterien können über die Ausscheidungen oder über verschmutztes Stroh, welche auf den Feldern ausgebracht wird mit dem Wind übertragen werden. Die Infektion führt bei Schafen und Ziegen zu spontanen Aborten. Beim Menschen sind die Symptome Grippe-ähnlich, können aber zu Lungeninfektionen führen. Coxiella burnetii ist der infektiöse Organismus. Um eine Infektion auszulösen braucht es nur wenige Erreger: ein Bakterium genügt! Die Erreger können mit dem Wind über weite Strecken verfrachtet werden und sind zudem resistent gegen Desinfektionsmittel und Hitze. Rinder, Schafe und Ziegen sind die primären Reservoire von C. burnetti. Übertragungen von Mensch zu Mensch oder über Zeckenbisse sind sehr selten. [ProMed]
07.05.2009 - Welpenfarm mit Brucellose

Zwei Tierschutzorganisation haben berichtet, dass sich auf einer Hundefarm in Irland, auf welcher bis zu 300 Welpen leben sollen, ein Brucelloseausbruch ereignet hat. Die Keime dieser Infektionskrankheit könnten sich auf den Menschen übertragen. Der Farmbesitzer weigerte sich ein Papier zu unterzeichnen, die Hunde nicht von der Farm wegzubringen bis die Behörden den Ausbruch untersucht haben. Hundebrucellose kann auf den Menschen übertragen werden und verursacht dort Leberschäden und Arthritis. Generell kann Brucellose beim Menschen in gewissen Fällen zum Tod führen und ist schwer zu behandeln. Es gibt verschiedene Arten von Brucellose, aber alle werden durch ein Bakterium der Gattung Brucella hervorgerufen. Menschen können infiziert werden, wenn sie mit Körperflüssigkeiten (z.B. mit Urin, Samen und Vaginalflüssigkeiten) von Hunden in Kontakt kommen. Hunde können mit Brucellen infiziert sein ohne dass sich Symptome zeigen. Die Infektion kann nur mit Hilfe eines speziellen Bluttestes nachgewiesen werden. Eine Infektion mit den Brucellen aus Hunden ist jedoch nicht so gefährlich: seit den 60er Jahren hat es nur 30 Fälle gegeben. [ProMed]
30.04.2009 - Poliovirus immer noch nicht ausgerottet

Das Programm der Weltgesundheitsorganisation zur weltweiten Ausrottung von Polio begann 1988. Im 2006 waren die Übertragung des Wildtypvirus Typ 2 weltweit unterbrochen und die Übertragung der Wildtypviren Typ 1 und 3 weltweit bis auf 4 Länder (Afghanistan, Indien, Nigeria und Pakistan) auch gestoppt. Trotz dieses Erfolges bei der Kontrolle der Polio-Übertragung in den einzelnen Ländern während der Jahre 2002-2006, wurden 20 vorher Polio-freie afrikanische und asiatische Länder durch die „Einfuhr“ von Typ 1 Virus aus Nigeria betroffen. Drei weitere afrikanische Länder hatten eine Einfuhr von Typ 1-Virus aus Indien zu verzeichnen. Ende 2007 hatten alle diese Länder bis auf Angola, Tschad, die Demokratische Republik, Niger und Sudan die Verbreitung der importierten Polioviren wieder gestoppt. Während der Jahre 2008-2009 gab es jedoch wieder vermehrt Verschleppungen in andere afrikanische Länder. Eine “Einfuhr” von Viren ist folgt definiert: Nachweis eines oder mehrerer Fälle von Polio, wobei die genetische Analyse zeigt, dass der gleiche Stamm sich schon vorher in einem anderen Land verbreitet hat. Zwischen Januar 2008 und März 2009 gab es 32 Einfuhren von Typ 1 und Typ 3 Stämmen, welche zu 96 Poliofällen in 15 afrikanischen Staaten führten. Kürzliche Untersuchungen in Abwasser in der Schweiz (ohne Poliofälle seit 1984) und in Ägypten (ohne Poliofälle seit 2004) zeigen, dass man Polioviren findet, d.h. dass ständig Polioviren über grosse Distanzen verfrachtet werden, dass aber die hohe Durchimpfungsrate die lokale Verbreitung der Polioviren unterbindet [ProMed]
23.04.2009 - Tödliches Bakterium in England

Ein neuer Stamm von Clostridium difficile wurde in England im Eastbourne District Hospital in Verbindung mit dem Tod von 13 Patienten in Verbindung gebracht. Zudem sind in diesem Spital weitere 17 Patienten in Behandlung, um den Ausbruch einzudämmen. Dieser neue, hoch virulente Stamm von C. difficile, bekannt unter dem Namen Ribotyp 027, produziert 20 Mal mehr Toxine als andere Stämme und ist assoziiert mit einer hohen Mortalitätsrate sowie mit Resistenzen gegen mehrere Medikamente, welche man bei solchen Infektionen einsetzt. Meistens sind die Opfer gebrechliche, ältere Menschen. Einige der Todesopfer waren nur wegen Knochenbrüchen im Spital und man ging davon aus, dass sie sich wieder vollständig erholen würden. Seit dem Anfang von 2009 hat es im Eastbourne District General Hospital 62 Fälle von C. difficile Infektionen gegeben und die Gesundheitsbehörden helfen nun dem Spital bei der Bekämpfung der Infektionen. Das Bakterium, welches sich im Darm der Patienten festsetzen kann, erzeugt Durchfall und in schweren Fällen eine Darmentzündung. Das Bakterium wird häufig durch Spitalpersonal verbreitet, welches die Hände zwischen verschiedenen Patienten nicht richtig mit Wasser und Seife wäscht. Die Sporen der Bakterien können auf Böden und Türgriffen tagelang überleben. Die neuesten Zahlen der Gesundheitsbehörden zeigen, dass es zwischen Juli und September 2008 7061 Fälle von über 65-jährigen Menschen gegeben hat, welche mit C. difficile infiziert waren. Im 2007 waren es in der gleichen Zeitperiode 10 884 Fälle. [ProMed]
16.04.2009 - Übertragung von Hepatitis B durch Arzt?

Die Behörden von New Jersey haben fast 3000 Leuten, welche beim gleichen Arzt in Behandlung sind, geraten, sich für Hepatitis B testen zu lassen. Dies nachdem 5 Krebspatienten, welche bei diesem Arzt in Behandlung sind, an Hepatitis B erkrankt sind. Bis Ende Februar waren 2 Fälle von Hepatitis B bestätigt worden und in der Folge wurden die Gesundheitsbehörden über 3 weitere Fälle informiert. Zu diesem Zeitpunkt entschied sich Ocean County einen Brief an alle Patienten zu schicken, welche beim Arzt seit 2002 in Behandlung sind. Der Brief warnt die Personen vor den möglichen Risiken und rät ihnen, sich für Hepatitis B und Hepatitis C, sowie auch für HIV testen zu lassen. Hepatitis B wird durch infiziertes Blut, z.B. durch sexuellen Kontakt oder infizierte Spritzennadeln, übertragen. Die Praxis des Arztes behandelt Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen und einige der Patienten erhalten zudem dort die Chemotherapie. Es gibt Hinweise, dass die Infektionen in Zusammenhang mit der Art wie das Personal die Injektionsnadeln steckt, stehen könnten. Falls sich der Verdacht bestätigt, könnte dem Arzt die Lizenz entzogen werden. Gemäss einem Bericht der staatlichen Gesundheitsbehörden hat der Arzt schon seit 2002 Übertretungen bei der Infektionskontrolle begangen. Seit dem Absenden des Warnbriefes wurden jedoch keine weiteren Fälle mehr gemeldet. [ProMed]
09.04.2009 - Keine Folgen bei Laborunfall mit Ebola

Am 2. April 2009 wurde die Wissenschafterin, welche möglicherweise tödlichen Ebolaviren ausgesetzt gewesen ist, als gesund aus dem Isolationszimmer eines deutschen Spital entlassen, nachdem sie über 21 Tage ohne die schrecklichen Symptome einer Ebolainfektion geblieben ist. Die Frau hatte sich drei Wochen vorher mit der Nadel einer Spritze gestochen, welche sie gebraucht hatte, um Ebolaviren in Mäuse zu injizieren. Es war nicht klar, ob die Ebolaviren tatsächlich in ihr Blut gekommen waren, aber dennoch wurde sie mit einem experimentellen Impfstoff behandelt. Der Impfstoff war vorher noch nie an einem Menschen ausgetestet worden. Die Wissenschafter wissen im Moment noch nicht, ob sie einfach Glück hatte oder ob der Impfstoff tatsächlich gewirkt hat. Die Ärzte werden nun das Immunsystem der Frau untersuchen, um festzustellen, ob sie tatsächlich infiziert war oder nicht und/oder, ob ihr der Impfstoff das Leben gerettet hat. Der Impfstoff enthielt nur Proteine der Oberfläche der Ebolaviren. Wenn man nun Antikörper findet, welche nicht nur gegen diese Oberflächenproteine gerichtet sind, sondern auch noch gegen andere Eiweisse, muss eine echte Infektion mit Viren vorgelegen haben. Es gibt zwei weitere Unfälle, bei denen Forscher einer ähnlichen Situation ausgesetzt gewesen sind: eine russische Wissenschafterin starb und ein britischer Wissenschafter wurde zwar krank, aber überlebte. [ProMed]
02.04.2009 - Weiterer Laborzwischenfall

An der Afssa (Agence francaise de sécurité sanitaire des aliments) hat eine Laborantin in einem Labor der Sicherheitsstufe 3 DNA von Anthraxkulturen präpariert: sie transferierte eine Kolonie von Anthraxbakterien von einer Flüssigkultur in ein Glasröhrchen, welches dann für eine nachfolgende DNA-Analyse hitzeinaktiviert wurde. Normalerweise wird das Glasfläschchen für 20 Minuten in einem Wasserbad gekocht. Nach dem Kochen wird ein wenig Flüssigkeit auf einer Blutagarplatte ausgestrichen, um zu testen, ob alle Anthraxsporen und –bakterien abgetötet worden sind. Diese Blutagarplatten können 24 h später ausgewertet werden. Wegen neuen Vorschriften des Labors der Sicherheitsstufe 3, wurde das Vorgehen so geändert, dass man die Proben nicht mehr im Wasser, sondern auf einer 99°C heissen Heizplatte für 20 Minuten erhitzt. Die Röhrchen werden dann zentrifugiert und der Überstand für die DNA-Analyse verwendet. Wie immer strich die Laborantin etwas Kulturmaterial auf eine Blutagarplatte aus. Weil aber bei hunderten von Versuchen vorher nichts gewachsen war, d.h. die Bakterien und Sporen abgetötet waren, nahm sie die Röhrchen direkt aus dem Labor der Sicherheitsstufe 3 und ging damit in ein Labor der Sicherheitsstufe 2, ohne die Resultate der Kultivierung abzuwarten. Dieses Mal gab es aber Kolonien auf den Blutagarplatten. Nach der Zentrifugation wurde das Röhrchen von der Laborantin in einer mikrobiologischen Sicherheitswerkbank geöffnet. Somit dürfte es nicht zu einer Exposition gekommen sein. Dennoch wurden allen Personen des Labors der Sicherheitsstufe 2 Antibiotika gegen Anthraxbakterien verabreicht. [ProMed]
26.03.2009 - Laborunfall mit Ebola-Virus (2)

Die Wissenschaftlerin hatte sich bei der Arbeit an dem lebensgefährlichen Ebola-Virus durch drei Schutzhandschuhe in den Finger gestochen. Jetzt wurde sie in ein Einzelzimmer verlegt. Ob sich die Forscherin vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin bei dem Missgeschick infiziert hat, bleibt jedoch abzuwarten. Am häufigsten bricht das lebensgefährliche Fieber zwischen dem 5. und dem 10. Tag nach der Ansteckung aus. Direkt nach dem Zwischenfall hatten internationale Experten eine Telekonferenz abgehalten, um zu beraten, wie man der Frau helfen könnte. Daraufhin wurde ein bislang nur an Affen getesteter Impfstoff aus Kanada eingeflogen und der Forscherin verabreicht. Ob der Impfstoff bei Menschen wirklich wirkt, ist nicht bekannt. Am Sonntag bekam die Patientin Fieber und wurde auf die Isolierstation des Universitätspitales gebracht. Dort musste sie in einem Kunststoffzelt liegen, Ärzte und Pfleger hatten zusätzlich Schutzanzüge zu tragen. Das abgeschwächte Virus aus dem Impfmittel konnte im Blut der Frau nachgewiesen werden – nicht aber der gefährliche Erreger, mit dem sie sich im Forschungslabor angesteckt haben könnte. Die Ärzte nehmen der Patientin täglich Blut ab, das dann am Bernhard-Nocht-Institut untersucht wird. Das Virus verursacht schweres Fieber und Blutungen. Der erste Krankheitsfall beim Menschen wurde 1976 im damaligen Zaire dokumentiert. Wissenschaftler vermuten, dass das Virus von Affen übertragen wurde und seinen Ursprung in afrikanischen Fledermäusen hat. Der Erreger, mit dem die Wissenschaftlerin Kontakt hatte, gehört zu den aggressivsten Formen. Er ist bei Ausbruch der Krankheit nach bisherigem Forschungsstand zu fast 90 Prozent tödlich. [http://www.zeit.de/online/2009/13/ebola-hamburg]
19.03.2009 - Laborunfall mit Ebola-Virus

Im Hamburger Bernhard-Nocht-Tropeninstitut wird mit einigen der gefährlichsten Viren experimentiert: dort arbeiten die Forscher unter anderem mit Marburg- oder Ebola-Viren. Bei den Versuchen dort hat sich nun möglicherweise eine Forscherin mit dem extrem gefährlichen Ebola-Virus angesteckt. Bei Arbeiten im Hochsicherheitslabor habe die Frau am Donnerstag durch ihre Schutzkleidung und drei Handschuhe hindurch eine Nadelstichverletzung erlitten. Die Frau befindet sich nun in einem Behandlungszentrum für hochansteckende Erkrankungen und ist seit Freitag in Quarantäne. Die Frau ist derzeit völlig beschwerdefrei. Bisher deutet kein einziges Untersuchungsergebnis auf eine Infektion hin. Die Zeit zwischen der Infektion mit einem Krankheitserreger und dem Auftreten der ersten Symptome liegt zwischen drei und 21 Tagen, im Mittel bei zwölf Tagen. Die Forscherin wurde weltweit erstmals mit einem Impfstoff behandelt. Er basiert auf einem gentechnisch veränderten Virus. Bisher ist das Medikament noch nicht an Menschen getestet worden, ist aber im Tierversuch nach einer Ebola-Infektion wirksam. Die Wissenschaftlerin wollte bei der Arbeit im Hochsicherheitslabor Antikörper herstellen, um Ebola besser diagnostizieren zu können. [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,613797,00.html]
12.03.2009 - Mysteriöses Vogelsterben geklärt

Wissenschafter scheinen das Geheimnis des Vogelsterbens in der Monterey Bucht (Kalifornien), bei dem im 2007 Hunderte von Wasservögeln tot an die Küste geschwemmt worden waren, geklärt zu haben. Nachdem man zuerst verschiedenen falschen Fährten gefolgt ist (das Vogelsterben passierte als zeitgleich in der Nähe der Bucht Öl ausgelaufen war und Pestizide mit Flugzeugen versprüht wurden), hat sich tatsächliche Grund für das Vogelsterben als noch nie dagewesen erwiesen. Die wassergefüllten Federn der Vögel, welche mit einer unbekannten Substanz bedeckt waren, waren der Schlüssel. Die Untersuchung identifizierte eine schaumige Substanz, welche die Federn der Vögel nicht mehr wasserabstossend machte. Eine “rote Flut” – eine Alge, welche Mensch und Tier schädigen kann – hatte die unbekannte Substanz produziert. Im 2007 war die “rote Flut” extrem intensiv und erzeugte im böigen Wasser grosse Wellen an den Stellen, wo viele Zugvögel angekommen waren. In diesem Sinne war es 2007 einfach ein zufälliges zeitliches (und erstmaliges) Zusammentreffen verschiedener Faktoren. „Rote Fluten“ werden mit der Gewässerverschmutzung und den wärmeren Wassertemperaturen in Verbindung gebracht und kommen weltweit immer häufiger vor. [ProMed and www.plosone.org/article/info:doi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0004550]
05.03.2009 - Unterbruch der Laborarbeit

Das „U.S. Army Medical Research Institute of Infectious Diseases“ (USAMRIID) hat alle Arbeiten mit den sogenannten “ausgewählten Agenzien und Toxinen” (selected agents and toxins) eingestellt, nachdem man bei einer Stichprobenkontrolle vier Röhrchen mit Viren der Venezuelanischen Pferdeenzephalitis gefunden hat, welche in der elektronischen Datenbank des Institute nicht registriert gewesen sind. Ungefähr 250 Forscher und Laborpersonal sind von diesem Unterbruch der Arbeiten betroffen; ein Unterbruch, der am 6. Februar begonnen hat und bis zu 3 Monaten dauern kann, weil die Behörden nun jeden Kühl- und Tiefkühlschrank öffnen und alle gefährlichen Biomaterialien überprüft und inventarisiert haben wollen Das USAMRIID ist die grösste US-Einrichtung, welche sich mit potentiell tödlichen Krankheitskeimen befasst. Das Institut kam in die Schusslinie, nachdem das FBI einen Forscher des USAMRIID als Täter für das Versenden der „Anthraxbriefe“ in den USA im 2001 ausgemacht hatte. Letzten Monat wurden die Labormanager aufgefordert, alle Materialien, welche nicht im institutseigenen, elektronischen Inventar zu finden sind, sofort zu melden. In der Vergangenheit wurden solche Materialien beim Auffinden einfach ohne die Arbeit zu unterbrechen neu ins Inventar aufgenommen. Die Behörden gehen davon aus, dass sich weitere Materialien finden werden, welche nicht im Inventar zu finden sind, da man im 2005 von der Papierversion auf ein computerisiertes System umgestiegen ist und man davon ausgeht, dass bei der Eingabe Fehler passiert sind. [Science, 2009, Vol. 323, p 861]
26.02.2009 - Falscher Versand von Vogelgrippevirus

Baxter International Inc. in Österreich hat unbeabsichtigt mit Vogelgrippevirus kontaminierte Proben in drei benachbarte Länder geschickt, was natürlich Besorgnis bezüglich der Verbreitung einer potentiell tödlichen Krankheit durch blosses Verschicken hervorruft. Die Kontamination wurde entdeckt, nachdem in einem tschechischen Labor Frettchen nach einer Injektion mit einem Impfstoff, der im Februar aus den Proben hergestellt worden war, starben. Das Probenmaterial war nur für den Laborgebrauch bestimmt und es erkrankte auch kein Labormitarbeiter. Das Ereignis erweckt jedoch kein Vertrauen in die Sicherheit in der Forschung, wo mit einem H5N1 Vogelgrippevirus gearbeitet wird; ein Virus das bis heute 60% aller infizierten Personen getötet hat. Einige Wissenschafter behaupten, dass auch der russische Grippeausbruch 1977, der sich dann zu einer Pandemie entwickelte, begann, als ein Virus aus einem Labor heraus verschleppt wurde. Das Virusmaterial im vorliegenden Fall sollte eigentlich nur das saisonale Grippevirus enthalten. Es wurde aber durch einen menschlichen Fehler mit Vogelgrippevirus kontaminiert. Alle Labors, die mit diesen Proben gearbeitet haben, wurden desinfiziert, die kontaminierten Materialien vernichtet und die Mitarbeitenden untersucht. Gemäss den Untersuchungen war in keinem der Fälle ein Mitarbeitender gefährdet. Der Impfstoff wurde von Baxter vernichtet. [ProMed]
19.02.2009 - Ebola-Virus in den Philippinen

Am 23. Januar 2009 hat die philippinische Regierung bestätigt, dass man bei der Person, welche mit Ebola(-Reston)-infizierten Schweinen in Kontakt gekommen ist, Antikörper gegen Ebola(-Reston) nachgewiesen hat. Am 30. Januar wurde dann bekannt, dass bei vier weiteren Personen Antikörper gegen Ebola(-Reston) nachgewiesen worden sind: bei 3 Farmarbeitern und einem Schlachthausmetzger. Alle drei Farmarbeiter arbeiten auf 2 Farmen, welche unter Quarantäne stehen, nachdem man dort Ebola-infizierte Schweine gefunden hatte. Gemäss den philippinischen Gesundheitsbehörden sind die Antikörperträger bei guter Gesundheit und litten in den letzten 12 Monaten an keinen erwähnenswerten Krankheiten. Es wird davon ausgegangen, dass alle erwähnten Personen dem Virus ausgesetzt gewesen sind, als sie mit den Schweinen zu tun hatten. Bei dieser Arbeit werden normalerweise keine Personenschutzausrüstungen getragen. Ausgehend von diesen Tatsachen und früheren Studien, kann das Ebola(-Reston) Virus auf den Menschen übertragen werden, ohne dass eine tödliche Krankheit entsteht. Es ist jedoch zu früh, daraus zu schliessen, dass eine Infektion mit diesem Virusstamm für immun-geschwächte Erwachsene und Kinder nicht doch eine Gefahr darstellen könnte. [ProMed]
12.02.2009 - Masern in der Schweiz

Die Schweizer Gesundheitsbehörden haben wegen des Masernausbruches im Kanton Waadt eine Warnung herausgegeben: Sie erinnern damit die Bevölkerung, dass das Masernvirus eine ernste Gefährdung der Gesundheit darstellt und dass eine Impfung der einzige Schutz gegen die potentiell tödliche Infektion mit dem Virus ist. Seit dem Beginn dieses Jahres wurden im Kanton Waadt 50 neue Fälle gemeldet – eine Anzahl welche normalerweise während eines Jahres gemeldet wird. Vier neue Schulen sind im Kanton Waadt betroffen, nachdem Brüder und Schwestern von 17 Schülern der Rudolf Steiner Schule in Crissier auch erkrankt sind. Kinder und Jugendliche, welche mit einer an Masern erkrankten Person in Kontakt gehabt haben, müssen von Gesetzes wegen für drei Wochen zu Hause bleiben. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilen gab es seit November 2006 3400 Fälle von Masern in der Schweiz, mit einem Todesfall im Januar in Genf, 250 Einlieferungen ins Spital und 500 Fälle mit Komplikationen, darunter 143 Lungenentzündungen und 8 Fälle von Enzephalitis. Es existiert keine spezifische Behandlung für Masern und in Europa sind in den letzten Jahren 6 Menschen an Masern gestorben. [ProMed]
05.02.2009 - Gefahr: Zeckenenzephalitis

Experten einer internationalen Arbeitsgruppe, welche sich mit Zeckenenzephalitis befasst, warnen vor den Gefahren, welche von den Zecken ausgehen können. Immer stärker sind auch normale Spaziergänger betroffen, weil die Zahl der Zecken stetig zunimmt. Im 2008 wurden zum ersten Mal Zecken auf über 1500 m. ü. M. gefunden, welche das Zeckenenzephalitis-Virus in sich tragen. Man geht davon aus, dass dies eine der Folgen der Klimaerwärmung ist. Die Expertengruppe hat einen Aufruf gemacht, dass alle Reisenden sich standardmässig gegen Zeckenenzephalitis impfen müssten, wenn sie in Gebiete reisen, wo Zecken vorkommen. Diese Massnahme wurde gefordert, weil eine Infektion mit dem Zeckenvirus weitreichende Folgen haben kann, da das Zentralnervensystem geschädigt wird. Einmal infiziert, gibt es keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten. Die Symptome können von kleineren neurologischen Fehlfunktionen bis zu beeinträchtigter Konzentration, Depressionen, schweren Lähmungen und Tod gehen. Seit 1990 hat es in Europa mehr als 157 500 Fälle von Zeckenenzephalitis gegeben, was einem Jahresdurchschnitt von 8755 entspricht. Wegen seiner klimatischen Bedingungen ist auch Österreich ein Hochrisikoland für diese Krankheit. Jedoch hat die hohe Durchimpfungsrate in Österreich dazu geführt, dass die Fälle von 677 (1979) auf 86 (2008) gesunken sind. [ProMed]
29.01.2009 - Impfung ist wichtig!

In Minnesota hat ein Hib (Haemophilus influenzae typ b)-Ausbruch ein Kind getötet und 4 weitere krank gemacht. Vor 1992, bevor ein Impfstoff zur Verfügung stand, sind in den USA pro Jahr um die 20‘000 Kinder unter 5 Jahren an schwerer Hib-Infektion erkrankt. Von diesen sind rund 1000 Kinder pro Jahr an der Infektion gestorben. Seit 1991 hat es Minnesota keinen Todesfall wegen Hib mehr gegeben. Nun steht dieser Staat vor dem grössten Ausbruch seit 1992. Eines der 5 involvierten Kinder war unter 5 Monate alt, d.h. es war zu jung um eine Immunität nach den ersten Impfungen aufzubauen. Ein weiteres Kind bekam zwar alle Impfungen, aber es zeigte sich, dass es an einer Immunschwäche litt. Bei den drei anderen Kindern – inklusive dem gestorbenen – hatten sich die Eltern gegen eine Impfung ausgesprochen. Die amerikanischen Gesundheitsbehörden legen allen Eltern nahe, dass sie ihre Kinder gegen Hib impfen lassen. Seit Dezember 2007 gibt es jedoch einen Engpass bei der Impfstoffproduktion, nachdem Merck eine Impfstoffproduktionsanlage wegen möglicher bakterieller Kontamination schliessen musste. Merck stellt in den USA rund die Hälfte der verwendeten Impfdosen für Hib her. Daten aus Minnesota deuten darauf hin, dass dieser Engpass beim vorliegenden Ausbruch eine Rolle gespielt haben könnte. Bevor der Engpass auftrat haben umfassende Hib Impfkampagnen die Infektionsrate niedrig genug gehalten und so auch ungeimpfte Kinder geschützt – ein Phänomen, das als "herd immunity“ (= hohe Durchimpfungsrate) bezeichnet wird. [ProMed]
22.01.2009 - Resistenz gegen Tubekulose in China

Im Vergleich zum Rest der Welt ist in China das Vorkommen Arzneimittel-resistenter Fälle von Tuberkulose (TB) fast doppelt so hoch und fast 10% dieser Infektionen sind zudem resistent gegen die effektivsten Medikamente der ersten Wahl. Gemäss Schätzungen gibt es in China 4.5 Millionen Menschen mit TB, welches die zweithöchste Zahl an TB-Fällen neben Indien ist und die Chinesen haben umso mehr mit der hohen Anzahl resistenter TB zu kämpfen, als die Behandlung dieser Form von TB sehr teuer ist. In einer wissenschaftlichen Studie, welche die Situation in 10 Provinzen in den Jahren 1996 bis 2004 untersucht, finden die Forscher, dass 9.3% aller Infektionen, 5.4% der neuen Fälle und 25.6% schon therapierter Fälle gegen Medikamente resistent sind. Alle 3 erwähnten Prozentwerte sind wesentlich über dem weltweiten Zahlen Arzneimittel-resistenter TB-Infektion (4.8% aller Fälle, 3.1% der neuen Infektionen und 19.3% der schon therapierten Fälle). Tuberkulose muss während 6 bis 12 Monate medikamentös behandelt werden. In dieser Zeit geben viele Patienten die Einnahme von Medikamenten auf, sei es wegen Nebeneffekten oder wegen nachlässigem Verhalten. Genau dieses Verhalten fördert aber die Entwicklung resistenter Keime, welche dann in einem zweiten Anlauf mit stärkeren Medikamenten bekämpft werden müssen, welche noch teurer oder einfach nicht verfügbar sind. [ProMed]
15.01.2009 - Bovine Tuberkulose in England

Die walisische Firma Trioni, welche für Ihre Bioprodukte schon mehrere Preise gewonnen hat, hat einen verheerenden Rückschlag erlitten, nachdem ihre Milchkühe mit Tuberkulose angesteckt worden sind. 350 der 390 Tiere müssen nun geschlachtet werden, um zu versuchen den Ausbruch zu stoppen. 230 Jungtiere sind schon getötet worden. Der Familienbetrieb, der Daioni (Milch)Bioprodukte herstellt hat jedoch betont, dass die Produktion nicht in Gefahr ist. Zudem hat sie festgehalten, dass der Tuberkulose-Ausbruch für die Konsumenten ungefährlich ist, da alle Milch pasteurisiert wird. Die Firma arbeitet eng mit dem staatlichen Veterinärdienst zusammen, um den Ausbruch einzudämmen. Trioni entwickelte seine Daioni-Produkte als Alternative zu den gezuckerten Sprudelgetränken, welche von Kindern konsumiert werden und verkauft die Produkte seit 2003. Die Produkte werden neben dem Verkauf an walisische Kunden auch in verschiedene Länder exportiert. [ProMed]
08.01.2009 - Polio immer noch nicht ausgerottet

Zwischen 2003 und 2007 hat sich das Typ 1 Poliovirus vom Norden Nigerias ausgebreitet und hat zu 20 Ausbrüchen in vorher Polio-freien Länder geführt, so z.B im Westen Afrikas, im Horn von Afrika und sogar so weit weg wie Indien und Yemen. Diese 20 Ausbrüche führten zu 1517 Krankheitsfällen und kosteten rund 500 US$ aus dem internationalen Notfallfonds für Ausbrüche. Im 2008 hat man im Norden Nigerias einen Ausbruch von Wildtyppoliovirus 1 [WPV1] beobachtet, der sich auch in den Westen Afrikas ausgedehnt hat. Seit April 2008 hat man Fälle von WPV1 Infektionen in Benin, Burkina Faso, Ghana, Niger, Mali und Togo registriert. Im 2008 wurden 80% der weltweiten Poliofälle von WPV1 in Nigeria gemeldet. Das Risiko weiterer Verbreitung von WPV1 in diesen West Afrikanischen Ländern steht und fällt mit der Qualität der Bekämpfung der Ausbrüche in Nigeria und natürlich auch bei den reinfizierten Ländern selbst. [ProMed]
01.01.2009 - Ebola tötet wieder

Zwei zimbabwische Soldaten sind an Ebola gestorben nachdem sie sich im Westen Kongos aufgehalten haben. Dort sind schon 11 Personen an Ebola gestorben und 35 Personen haben sich infiziert. Die Epidemie hat Ende November 2008 in Kaluemba, einer Provinz-Stadt im Westen Kongos, begonnen wie von den kongolesischen Gesundheitsbehörden am 1. Januar 2009 bestätigt wurde. Die kongolesische Regierung vermutet, dass sich die zimbabwischen Soldaten an der hochinfektiösen Krankheit angesteckt haben und dann 24 Stunden später starben. Im letzen Jahr hat Ebola in dieser Region 187 Leute umgebracht. Wie die Medecins Sans Frontieres berichten, haben sich in der letzten Zeit viele Dorfbewohner mit Symptomen wie Erbrechen und blutigem Durchfall bei ihnen gemeldet. Die Ärzte überwachen im Moment 102 Personen, welche mit den Ebola-infizierten Personen Kontakt gehabt haben. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation konnten nach Laboruntersuchungen per 31. Dezember 2008 aber erst 12 Todesfälle definitiv als Ebolafälle bestätigt werden. [ProMed]