29.12.2011 Tollwut von Fledermaus (USA)

In Massachusetts (USA) ist ein Mann an Tollwut erkrankt. Dies ist seit 75 Jahren das erste Mal, dass jemand in Massachusetts an Tollwut erkrankt ist. Die Gesundheitsbehoerden glauben, dass sich der 60-jaehrige Mann aus Barnstable County zu Hause ueber eine Fledermaus angesteckt hat. Er befindet sich jetzt in kritischem Zustand im Spital in Boston. Da die Familie dem Erreger moeglicherweise auch ausgesetzt war, wird sie jetzt auch mit Medikamenten behandelt. Die Gesundheitsbehoerden betonen, dass die Gegend von Barnstable County bezueglich einer Infektion mit Tollwut keine besondere Gefahr fuer die Bevoelkerung darstellt. Tollwut ist eine virale Krankheit, welche das Zentralnervensystem befaellt und dann zum Tode fuehrt. Nur wenn man die Behandlung vor dem Einsetzen der Symptome beginnt, hat man die Moeglichkeit die infizierte Person zu retten. Fruehe Symptome sind Muedigkeit, Kopfweh und Fieber. Spaeter kommen akute Schmerzen, unkontrollierte Bewegungen, Depressionen und Hydrophobie dazu. 1983 starb ein 30-jaehriger Mann der den Tollwutviren ausgesetzt war, nachdem er in Afrika von einem Hund gebissen worden war. 3 Monate nach seiner Rueckkehr in die USA bekam er die ersten Symptome und wurde ins Spital gebracht, wo er dann bald darauf starb. [ProMed]
22.12.2011 Raeudeausbruch in Spital (Spanien)

Raeude, eine parasitische Hauterkrankung, wird verursacht durch Sarcoptes scabiei und kommt vor allem in Entwicklungslaendern vor, wo das Gesundheitssystem noch mangelhaft ist. Gleichwohl ist die Erkrankung weltweit verbreitet und weil sie so hoch ansteckend ist, tritt sie manchmal an Orten auf, die man nicht erwartet. Tatsaechlich wurden von Gesundheitsverantwortlichen des Febles Campos Spitals in Santa Cruz (Teneriffa) gemeldet, dass mindestens 5 Personen von Scabies befallen seien und dass deshalb zwei Abteilungen des Spitals voruebergehend geschlossen werden mussten. Die Kontrollmassnahmen eines solchen Ausbruches beinhalten die Isolation der befallenen Personen, strengere Hygienemassnahmen und Medikamente gegen den Erreger. Die Gesundheitsverantwortlichen des Spitals sagten, dass in den 2 Abteilungen 50 Personen aufgenommen werden koennten. Scabies kommt vielfach bei Reisenden vor, aber kann jeden befallen und kann gut behandelt werden. Die Hauptsymptome sind intensiver Juckreiz, der am Abend und in der Nacht noch intensiver wird, vor allem, wenn es heiss ist. Der Juckreiz ist die Folge einer allergischen Reaktion des Koerpers gegen den Parasiten. Kleine Pusteln und Blasen und manchmal sogar Geschwuere koennen bei der Erkrankung auftreten. Die befallenen Personen bekommen jedoch nicht Fieber, es sei denn sie haben eine sekundaere bakterielle Infektion. Weil die Hauterkrankung so ansteckend ist, muessen alle Personen in einem Haushalt behandelt werden. Der Parasit kann bis zu 30 Tagen in Kleidern ueberleben. Deshalb muessen diese in kochendem Wasser gewaschen oder fuer 4 Stunden direktem Sonnenlicht ausgesetzt warden. [ProMed]
15.12.2011 Tod durch seltene Amoebeninfektion

Die Gesundheitsbehoerden von Louisiana haben die Bewohner vor der falschen Benutzung von Geraeten zum Spuelen der Nasennebenhoehlen gewarnt. Das nach zwei Todesfaellen durch Naegleria fowleri, den sogenannten „hirn-essenden“ Amoeben. Eine 51-jaehrige Frau starb kuerzlich an einer Amoebeninfektion, nachdem sie ein Geraet zum Spuelen der Nasenhoehlen mit Hahnenwasser gefuellt hatte und damit die Nasenhoehlen spuelte. Im Juni 2011 starb ein 20-jaehriger Mann auf dieselbe Weise. Naegleria fowleri infiziert den Menschen durch die Nasenroute. Hahnenwasser ist sicher zum Trinken, jedoch nicht, um die Nasenhoehlen zu spuelen. Zudem ist es wichtig, das Geraet, welches man zum Spuelen der Nasenhohlen braucht, jedes Mal auszuwaschen und dann an der Luft trocknen zu lassen. Naegleria fowleri Infektionen ereignen sich typischerweise wenn die Leute schwimmen gehen oder im warmen Wasser von Fluessen und Seen tauchen. In ganz seltenen Faellen koennen Infektionen mit Naegleria fowleri auch vorkommen, wenn kontaminiertes Wasser aus anderen Quellen, wie z.B. beim Nasenhoehlen spuelen, in die Nase gealngt. Durch Wasser trinken allein kann man jedoch nicht infiziert werden. Naegleria fowleri verursacht primaer eine Hirnentzuendung, welche das Hirngewebe zerstoert. Die Anfangssymptome sind Kopfweh, Fieber, Unwohlsein, Erbrechen und ein steifer Hals. Spaeter kommen Konfusion, Konzentrations- und Gleichgewichtsstoerungen und Halluzinationen dazu. Nach dem Beginn der Symptome verlaeuft die Krankheit sehr schnell innerhalb 1 bis 12 Tagen. Zwischen 2001 und 2010 wurden in den USA 32 Infektionen dieses Typs gemeldet. [ProMed]
08.12.2011 Ungewöhnliche Bakterien-Exposition

Am 29. Juni 2011 wurde den Gesundheitsbehörden von Wyoming gemeldet, dass eine Infektion mit Campylobacter jejuni enteritis bei zwei Personen, welche auf einem Betrieb mit Schafen arbeiteten, durch eine Laboranalyse bestätigt worden sei. Im Juni hatten sich die zwei Männer beim Arzt mit Symptomen gemeldet, welche auch bei einer Campylobakteriose vorkommen. Beide hatten als Symptome Durchfall und einer hatte Bauchkrämpfe, Fieber, Unwohlsein und Erbrechen. Einer der Männer wurde für einen Tag ins Spital zur Behandlung gebracht. Beide Patienten erholten sich ohne weitere Folgen. Im Juni hatten die beiden bei einer mehrtägigen Aktion mitgeholfen, bei der 1600 Lämmer kastriert wurden und beide hatten ausgesagt, dass sie mit den Zähnen bei der Kastration einiger Lämmern mitgeholfen hatten. Von den 12 Personen, welche an dieser Kastrations-Aktion mitgeholfen hatten, brauchten nur diese beiden ihre Zähne. Bei einigen der zu kastrierenden Lämmern wurde ein milder Durchfall festgestellt. Beide Patienten hatten weder Geflügel gegessen noch unpasteurisierte Milch getrunken, beides mögliche Quellen einer Campylobacter-Infektion. Die Betriebe, welche mit Lämmern umgehen wurden angewiesen standardisierte Methoden für die Kastration anzuwenden und den Leuten zu sagen, dass sie nach der Arbeit mit den Tieren die Hände gut waschen sollen. [ProMed]
01.12.2011 Tod durch E. coli Bakterien

Nachdem schon 2 Säuglinge an einer E. coli Infektion gestorben sind, gibt es nun den Verdacht, dass ein dritter Säugling auch mit diesem Keim infiziert sein könnte. Gemäss den Gesundheitsbehörden hat man die Bakterien bei dem Säugling gefunden, jedoch sind bisher keine Symptome einer Infektion sichtbar. Die Geburtsabteilung des Singleton Hospital in Swansea (Südwales, UK) ist für Frühgeburten immer noch geschlossen, obwohl man gehofft hatte, diese letzte Woche für alle Geburtsfälle wieder öffnen zu können. Der dritte Säugling war im letzten Monat ein Patient der neonatalen Abteilung und es wird jetzt untersucht wie die Übertragung stattgefunden hat. Die Spitalbehörden hatten gemeldet, dass am 22. November 2012 zwei Säuglinge an den Folgen einer ESBL (erweiterte Resistenz gegenüber Antibiotika) E. coli Infektion gestorben waren, wobei sie betonten, dass es sich um einen anderen Erreger handelt als E. coli O157, der über kontaminierte Nahrungsmittel übertragen wird. ESBL E. coli richtet normalerweise keinen Schaden, jedoch sind zu früh geborene Babies oder ältere Leute dem Risiko ausgesetzt, dass es zu schweren Infektionen kommen kann. Eine unabhängige Untersuchung soll zeigen, wie das Spital auf die Infektionsfälle reagiert hat. Das Spital hatte spezielle Sicherheitsmassnahmen in der Geburtsabteilung verfügt: Besucher wurden nur noch ausnahmsweise zu dieser Abteilung zugelassen und zudem mussten sie vor dem Besuch die Hände waschen und desinfizieren. [ProMed]
24.11.2011 Q-Fieber in Australien
Forscher der James Cook Universität haben einheimische Säuger und Haustiere mit einem infektiösen Fieber des Menschen in Verbindung gebracht. Normalerweise sind nur Nutztiere Überträger der Infektionskrankheit. Von den 15 Fällen, welche in ganz Australien bis zum 10. Oktober 2011 gemeldet wurden, sind deren 10 in Queensland aufgetreten. Üblicherweise sind vor allem Personen, welche in der Fleischverarbeitenden Industrie arbeiten dem höchsten Risiko ausgesetzt. 20% der infizierten Personen müssen ins Spital gebracht werden und 5% entwickeln ein chronische q-Fieber, welches das Harz schädigen kann. Q-Fieber wurde erstmals 1937 in Australien beschrieben und wurde als „Query fever" bezeichnet, weil man zu diesem Zeitpunkt den Erreger (Coxiella burnetii) nicht kannte. Diese Bakterien sind resistent gegen Hitze und Austrocknung und werden über die Luft übertragen. Ein einziges Bakterium kann zu einer Infektion führen. Rinder, Schafe und Ziegen sind das Reservoir für diese Bakterien. Infektionen bei diesen Tieren verlaufen meistens unbeobachtet. Bei Schafen und Ziegen wurde Aborte jedoch mit Q-Fieber in Verbindung gebracht. Die Organismen warden mit der Milch und mit den Faeces von den infizierten Tieren ausgeschieden. Auch ist bekannt, dass kontaminierte Wolle als Überträger dienen kann. [ProMed]
17.11.2011 Seifenallergie (Japan)

Bis Mitte November haben in Japan 471 Personen eine Weizenallergie gegen eine populäre Gesichtsseife entwickelt: einige Personen hatten sehr schwere allergische Reaktionen. Die Firma, welche die Seife verkauft, hat diese schon im Mai vom Markt genommen und das Rezept verändert. Die allergenisierenden Substanzen wurden aus dem Rezept der Seife entfernt, so dass diese jetzt nach Angaben des Herstellers keine allergischen Reaktionen mehr hervorgerufen werden sollten. Gemäss einen offiziellen Ereignisprotokoll des Herstellers wurden insgesamt 66 Personen wegen schweren allergischen Reaktionen, wie u.a. Ohnmacht, ins Spital verbracht. Die Firma hat von der allergenen Version der Seife ungefähr 46.5 Millionen Stück verkauft, da sie im 2009 als die best-verkaufte Gesichtsseife in Japan vermerktet wurde. Das japanische Gesundheitsministerium hat alle Konsumenten aufgerufen die alte Version der Seife nicht mehr zu verwenden und dem Hersteller zurückzuschicken. Neben dem Bericht der Firma hat das Gesundheitsministerium von verschiedenen medizinischen Institutionen die Meldung erhalten, dass weitere 49 andere Personen ähnliche, schwere allergischen Reaktionen bekommen hätten. Von diesen konnte in 19 Fällen nicht ausgeschlossen werden, dass diese Seife der Auslöser der allergischen Reaktion war. Bis Mitte November hat die japanische Konsumentenorganisation 938 Meldungen über die Nebenwirkungen der Seife erhalten. [ProMed]
10.11.2011 - Anthrax Infektion bei Menschen (Rumänien)

In einem kleinen Dorf mit 3400 Bewohnern im Südosten Rumäniens wurden 2 Personen im Oktober 2011 mit Anthrax infiziert. In einem Fall starb die infizierte Person an Hautanthrax und einer darauffolgenden Hirnentzündung , der andere Patient hatte nur Hautanthrax und überlebte. Beide Personen waren in Kontakt mit einer Kuh gekommen, welche mit Anthrax infiziert war und zwar durch das Essen von infiziertem Fleisch oder durch die Anwesenheit bei der Schlachtung. Am 7. Oktober, wurde der erste Patient mit hohem Fieber (40°C), Schüttelfrost, offenen Geschwüren an beiden Vorderarmen und Atemstillstand im örtlichen Spital eingeliefert. Dort entwickelten sich dann Symptome einer Hirnentzündung und er verstarb am 9. Oktober 2011. Die Todesursachen wurden als Herz- und Atemstillstand, sowie einem septischen Schock wegen der Infektion mit Bacillus anthracis bezeichnet. Die Anthrax Bakterien konnten in der Haut und in der Rückenmarkflüssigkeit nachgewiesen werden. Der zweite infizierte Patient war vom gleichen Dorf und bei ihm wurde auch Hautanthrax festgestellt. Die Symptome begannen bei ihm am 3. Oktober. Seine Symptome waren ein offenes Geschwür am Zeigefinger der linken Hand. Er wurde am 7. Oktober ins Spital gebracht und erhielt intravenös Antibiotika (Penicillin und Ciprofloxacin). Er sprach sehr gut auf die Antibiotika an und konnte in der Folge das Spital schon bald wieder verlassen. Die epidemiologische Aufarbeitung der Fälle zeigte, dass die Infektionsquelle eine Kuh gewesen sein musste, welche mit Anthrax infiziert war und welche am 28. September in einem privaten Hinterhof geschlachtet worden war [ProMed]
03.11.2011 - Leptospirosis in dogs (USA)

In den letzten drei Wochen wurden in Detroit mehr als 20 Fällen von Leptospirose in Hunden gemeldet. Die Experten bestätigten einen gefährlichen Stamm der Lepstospira Bakterien, welche Hunde umbringen und auch auf Menschen übertragen werden können. In den meisten Fällen stellte es sich heraus, dass die Hunde nicht geimpft waren oder eine unklare Impfgeschichte bestand. Weil dieser Stamm von Leptospira Bakterien vor allem über Ratten auf Hunde übertragen wird, sind es meistens streuende Hunde, welche infizeirt werden. Nicht so in diesem Ausbruch, wo es sich vorwiegend um Hunde handelt, welche als Haustiere gehalten werden. Viele Tierärzte haben diesen Stamm noch bei Hunden gesehen, weil viele Tiere geimpft sind. Dieser bestimmte Stamm von Leptospira Bakterien kann beim Menschen und bei Tieren eine schwere Infektionskrankheit auslösen. Normalerweise übertragen Ratten die Bakterien auf Hunde, welche dann diese wieder auf Hunde oder aber auf den Menschen übertragen können. Die Bakterien befinden sich in der Niere und das infizierte Tier kann entweder Symptome zeigen oder auch nicht. Die infizierten Tiere kontaminieren die Umwelt mit Leptospira Bakterien, wenn sie urinieren. Die Haustiere werden dann infiziert, wenn sie daran schnüffeln oder sich in kontaminiertem Wasser bewegen. Die Bakterien verbreiten sich dann im Tier sehr schnell über die Blutbahn und verursachen Fieber, Depressionen und Erbrechen. [ProMed]
27.10.2011 - New tick-borne disease

Schwedische Forscher haben eine neue, von Zecken übertragene, Krankheit entdeckt, welche in den Lungen und in den Beinen Blutverklumpungen erzeugen kann. Insgesamt hat es in Europa schon 8 Infektionsfälle gegeben mit 3 Fällen in Schweden, weitere Fälle sind in Deutschland, in der Schweiz und in Tschechien beobachtet worden. Alle betroffenen Personen leiden an einem geschwächten Immunsystem. Die Krankheit, welche die Forscher als „neo Krankheit“, nach dem Namen des Bakteriums (Candidatus Neoehrlichia mikurensis) benannt haben, bewirkt auch Grippe-ähnliche Symptome mit langanhaltendem, hohem Fieber, Husten und Schmerzen, sie kann aber mit Antibiotika bekämpft werden. Der 1. Fall wurde 2009 bei einem 77-jährigen Mann aus Gothenburg entdeckt, der hohes Fieber hatte und dass das Bewusstsein verlor. Während seiner Behandlung entdeckten die Ärzte in seiner Lunge und in den Beinen Blutverklumpungen. Das Fieber des Mannes kam einige Male wieder zurück und dann fanden die Ärzte Spuren eines unbekannten Bakteriums in seinem Blut. Die Krankheit wird von Zecken übertragen und war zuvor in Schweden nie aufgetreten. Die beiden andern infizierten Schweden sind zwischen 60 und 70 Jahren alt. Gemäss den Forschern kann das Bakterium bei 10% der südschwedischen Zeckenpopulation nachgewiesen werden. [ProMed]
20.10.2011 - Hepatitis B und Leberkrebs

In der Gegend von Santa Clara und San Francisco (Kalifornien) liegt der Mittelpunkt einer Krebsepidemie: nirgendwo sonst in den USA ist die Häufigkeit von Leberkrebs so hoch wir dort. Meistens durch eine Infektion mit Hepatitis B Virus (HBV) hervorgerufen, ist der Krebs tödlich. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben fast 750’000 Menschen weltweit an dieser Krebsart. Die 5-Jahres Überlebensrate bei Leberkrebs beträgt nur 15%. Die gute Nachricht ist jedoch, dass dieser Krebs zu verhindern ist: es gibt einen effektiv wirkenden Impfstoff der gemäss den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und der WHO als der 1. Antikrebsimpfstoff bezeichnet wird. HBV-Infektion kann sehr einfach mittels eines Bluttestes nachgewiesen werden. Die schwierigste Aufgabe ist es, möglichst viele Leute zu informieren, testen und zu impfen, vor allem die Risikogruppen. HBV kann in einer chronischen oder in einer akuten Form auftreten und ist verantwortlich für 80% der Leberkrebsfälle. HBV wird als „stiller Mörder“ bezeichnet, weil die meisten Leute, welche chronisch infiziert sind, keine Symptome haben. Wenn sie es dann herausfinden, ist es zu spät für eine erfolgreiche Behandlung. Vielfach werden sich die Personen der Infektion erst bewusst, wenn sie eine Leberkrebsdiagnose haben. Unbehandelt kann HBV auch zu Leberzirrhose oder Leberversagen führen. HBV wird ähnlich wie HIV übertragen: durch Blut oder Samen, nur dass das HBV 100 Mal infektiöser als das HI-Virus ist. [ProMed]
13.10.2011 - Hirnhautentzündung nach Schneckenverzehr

Ein Australier liegt schwer erkrankt im Spital nachdem er als Mutprobe zwei Nacktschnecken gegessen hat. Der Rattenlungenwurm, Angiostrongylus cantonensis ist ein Parasit, welcher durch Ausscheidungen von Nagern auf Nacktschnecken übertragen werden kann. Die Ärzte gehen davon aus, dass der 21-jährige Mann den seltenen Parasiten über die Nacktschnecken bekommen hat. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine Art Hirnhautentzündung, welche zur Schwellung der Gehirns und des Rückenmarkes führen kann und die auch schon zum Tod von Erkrankten geführt hat. Die Symptome der Krankheit, welche nicht ansteckend ist, sind Kopfweh, steifer Nacken, prickeln oder Schmerzen in der Haut, Fieber, Unwohlsein und Erbrechen. Auch rohes Gemüse oder Früchte, welche nicht genügend gewaschen sind, können die Parasiten übertragen. Der Mann hatte den Ärzten erzählt, dass er aus einem Garten in Sidney als Mutprobe zwei Nacktschnecken gegessen hätte und in der Folge dann krank geworden sei. Der Mann befand sich den ganzen letzten Monat im Spital und man kann davon ausgehen, dass er überlebt. Die Gesundheitsbehörden von New South Wales teilten mit, dass Nacktschnecken Menschen mit Bakterien, Viren und Parasiten infizieren können. [ProMed]
06.10.2011 - Listeriose in den USA (II)

Gemäss der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurden seit dem 3. Oktober 9 zusätzliche Fälle und drei weitere Tote im momentan andauernden Listerien-Ausbruch gemeldet (siehe auch News vom 22.09.2011). Dieser Infektionsausbruch mit Listerien wird mit kontaminierten Melonen in Verbindung gebracht und hat bisher zu 109 Infektionsfällen mit 21 Todesfällen geführt. Die meisten Betroffenen sind über 60 Jahre alt, mit einem Durchschnittsalter von 77. Gemäss den Angaben des CDC mussten fast alle Patienten zur Behandlung ins Spital gebracht werden. CDC-Sprecher haben den Ausbruch als einen der tödlichsten Lebensmittelinfektionen der letzten 10 Jahre bezeichnet. Man geht davon aus, dass die Zahl der Erkrankten während den nächsten Wochen noch weiter steigen wird, da die Inkubationszeit für Listeriose 2 Monate beträgt. Melonen wachsen an einer Bodenpflanze und die Schale kann über kontaminierter Erde oder Wasser mit krankmachenden Keimen in Berührung kommen. Zudem kann es während des Transportes oder bei der Verarbeitung zu weiteren Kontaminationen mit Listerien kommen. So kann das Fruchtfleisch kontaminiert werden, wenn die Schale verletzt wird und die Melone vor dem Verzehr nicht richtig gewaschen wird. Zusätzlich ist zu beachten, dass sich Listerien auch im Kühlschrank vermehren können, d.h. dass selbst kleinste Kontaminationen Melonen zu hochgradig befallenen Lebensmitteln machen können. [ProMed]
29.09.2011 - Achtmonatiger E. coli Ausbruch (UK)

In England hat ein achtmonatiger Ausbruch von E. coli O157 250 Menschen krank gemacht und eine Person umgebracht. Der Fall war von den Behörden nicht publik gemacht worden, weil die primäre Quelle des Ausbruches nicht eruiert werden konnte. Nach 6-monatiger Untersuchung der Infektionsfälle konnte dann gemäss den Gesundheitsbehörden ein Zusammenhang festgestellt werden, und zwar von Personen welche in Heimen mit Lauch und Kartoffeln umgehen. Die Infektionsfälle starteten im Dezember 2010 und endeten Ende Juli 2011. Insgesamt gab es 250 Infektionsopfer, 100 davon unter 16 Jahren alt, welche unter Symptomen wie Erbrechen und Durchfall litten. Von diesen Personen wurden 74 ins Spital eingeliefert und 4 Personen entwickelten ein hämolytisches urämisches Syndrom, welche zu Nierenversagen führen kann. Ein ungenannter Patient, welcher schon vorher krank war, überlebte die Infektion nicht. Anders als bei anderen Ausbrüchen gelang es nicht, eine einzige Quelle der Infektionen zu finden. Erst in der 2. Runde der Untersuchungen kristallisierte sich heraus, dass Personen, welche in Heimen mit nicht abgepacktem Lauch arbeiteten, einem 40-fach höheren Infektionsrisiko ausgesetzt waren, als wenn sie das gleiche zu Hause machen würden, wo der Lauch meistens abgepackt gekauft wird. Die Erde, welche noch am Lauch wurde schliesslich als Kontaminationsquelle bezeichnet. [ProMed]
22.09.2011 - Listeriose in den USA

Die CDC und verschiedene andere Gesundheitsbehörden untersuchen einen Ausbruch von Listeriose, der verschiedene US-Staaten betrifft. Listeriose ist eine ernste Infektionskrankheit und wird meistens über kontaminierte Nahrungsmittel, welche Listeria monocytogenes Bakterien enthalten, übertragen. Für die Untersuchungen werden DNA-Tests von Listeria monocytogenes Bakterien verwendet, welche von den Patienten isoliert worden sind. Dies um festzustellen, ob es sich um den Bakterienstämme dieses Ausbruches handelt. Bis zum 20. September wurden insgesamt 55 infizierte Personen aus 14 US-Staaten mit den 4 “Ausbruchsstämmen” von Listerien in Verbindung gebracht. Der Ausbruch hatte am 4. August 2011 begonnen. Im Moment werden in einigen anderen US-Staaten die Fälle von Listeriose untersucht, ob sie zum gleichen Ausbruch gehören. Die meisten der erkrankten Personen sind über 60 Jahre alt oder haben eine Krankheit, welche das Immunsystem schwächt. Total sind bis heute in diesem Ausbruch schon 8 Personen gestorben. In den USA werden jährlich 3-4 Ausbrüche beobachtet und insgesamt gibt es ca. 800 Listerien-bedingte Infektionsfälle in Zusammenhang mit kontaminierten Lebensmitteln. [ProMed]
15.09.2011 - Laborinfektion an Universität

Die Universität von Chicago hat ein Forschungslabor geschlossen, nachdem dort ein Wissenschafter eine Hautinfektion mit dem Keim bekommen hat, mit dem er arbeitete. Der Wissenschafter wurde Ende August 2011 ins Spital gebracht und dort wurde das infizierte Gewebe herausoperiert. In der Zwischenzeit ist er wieder entlassen worden. Dieser neue Fall geschah 2 Jahre nach einer anderen Laborinfektion, wo ein Wissenschafter an einer Infektion mit einer abgeschwächten Form von Pesterregern, womit er arbeitete, infiziert wurde und in der Folge starb. Die Universität von Chicago betont jedoch, dass die beiden Fälle grundsätzlich verschieden zu bewerten sind. Beim neuen Fall ist der Erreger ein Bakterium mit dem Namen Bacillus cereus. Dieser Keim kommt meistens bei Lebensmittelvergiftungen vor. Die Universität sagt, dass es unklar ist, wie sich der Wissenschafter infizieren konnte, dass aber das Laboratorium vorsichtshalber desinfiziert worden ist. Zudem wurden die Gesundheitsbehörden eingeschaltet. Es wurde auch kein weitere Infektionsfall beobachtet. Bacillus cereus ist ein Keim, welcher Durchfall hervorruft und ist vor allem in Südostasien ein Problem. Eine solche Laborinfektion lässt Fragen über die Arbeitsweise an der Universität Chicago offen. Zudem wartete man zu lange, bis medizinische Hilfe gesucht wurde, so dass man das infizierte Gewebe mit einer Operation herausschneiden musste und was darauf hindeutet, dass man sich der Risiken nicht voll bewusst war. [ProMed]
08.09.2011 - Infektion in Universitätslabor (China)

Der Dekan und der Parteisekretär der medizinischen Hochschule im Nordosten Chinas (Provinz Heilongjiang) mussten von ihren Posten zurücktreten nachdem eine Gruppe von Instruktoren und Studenten in einem Labor der Universität mit einer gefährlichen Krankheit infiziert wurden. Zu Beginn dieses Jahres wurden 27 Studenten und der Lehrer mit Brucellose infiziert, eine Krankheit, welche zu signifikanten Arbeitsausfällen führen kann. Alle infizierten Personen wurden zur Behandlung in ein lokales Spital überführt. Ein älterer Student litt an Gelenkschmerzen, Ermüdungserscheinungen, Schüttelfrost und hoher Fieber. Die Symptome wurden dann als Brucellose bestätigt. Insgesamt 30 Studenten hatten am 19. Dezember 2010 in der Anatomie bei einer Sektion eines Schafes mitgemacht. Offensichtlich waren die Einrichtungen des Anatomielabors nicht genügend unterhalten und es war verschmutzt. Wie der Keim übertragen wurde ist nicht klar, aber eine Infektionsrate von 90% deutet auf eine massive Aerosolbildung während der Sektion hin. [ProMed]
01.09.2011 - Mehr Zecken-induzierte Krankheiten (S)

Die Anzahl gefährlicher Infektionen, welche durch Zecken verursacht werden wie z.B. Enzephalitis ist dieses Jahr in Schweden angestiegen. Bis im August dieses Jahres wurden 66 Fälle von zecken-induzierter Enzephalitis gemeldet. Dies ist mehr als in jeder anderen identischen Zeitspanne in den letzten 4 Jahren. Es sieht auch so aus, dass es im 2011 insgesamt mehr Infektionsfälle geben wird. Dieses Jahr hat die Saison für Zecken-induzierte Enzephalitis sehr früh begonnen. It looks like there will be more cases in total in 2011. Das Wetter spielt bei der Verbreitung der Infektionskrankheit eine ganz wichtige Rolle: nach einem milden Winter und in einem warmen Sommer hats es normalerweise eine grössere Population von Zecken. Zudem verbringen mehr Leute ihre Freizeit im Freien. Insgesamt wurden dieses Jahr schon 144 Fälle von Zecken-induzierter Enzephalitis gemeldet verglichen mit 174 Fällen im ganzen 2010. [ProMed]
25.08.2011 - Hunde-Tollwut in Frankreich

Im Distrikt Vendee in Frankreich wurde am 6. August 2011 ein Fall von Hundetollwut gemeldet. Der Hund war ein 3 Monate alter Jack-Russell Typ Welpe und zeigte ein verändertes Verhalten, welches sich am 1. August in vermehrter Schläfrigkeit und später dann in Aggression bemerkbar machte. Am 6. August wurde der Hund in eine Tierklinik eingeliefert und starb am nächsten Tag. Eine Infektion mit Tollwutvirus wurde schon bei der Einlieferung des Hundes vermutet und somit wurde der Hund nach seinem Tod ins Nationale Referenzzentrum für Tollwut eingeschickt. Dort wurde ein Tag später der Tollwutverdacht bestätigt. Die Besitzer des Hundes war eine französische Familie, welche die Ferien in Marokko verbracht hatte. Dort fanden sei den streunenden Hund und schlossen ihn ins Herz. Als sie nach Frankreich zurückfuhren, nahmen sie den Hund mit nach Frankreich. Der Hund war nicht gegen Tollwut geimpft und die Familie missachtete zudem die Einreisebestimmungen für Hunde in die EU. In Frankreich wurde der Hund nicht frei laufen gelassen, wurde aber von einem Kind der Familie verschiedenen anderen Personen gezeigt. Alle Personen, welche mit dem Hund in Frankreich Kontakt gehabt hatten, wurden identifiziert und von einem Arzt kontaktiert, um das Risiko einer möglichen Tollwutinfektion abschätzen zu können. [ProMed]
18.08.2011 - Gefährliche Erdbeeren (USA)

Erdbeeren aus Oregon sind seit langer Zeit Früchte, auf welche der Staat stolz ist. Nun hat es den ersten Ausbruch von Escherichia coli (O157:H7) gegeben, der auf diese Früchte zurückzuführen und bei dem eine Frau gestorben ist sowie 16 weitere Personen krank geworden sind. Die letzten kontaminierten Erdbeeren wurden am 1. Aug 2011 verkauft, die Gesundheitsbehörden befürchten jedoch, dass manche Konsumenten solche Erdbeeren eingefroren oder damit nicht gekochte Marmelade hergestellt haben. Wegen der Infektion mussten 4 Leute ins Spital verbracht werden und 2 dieser Patienten hatten Nierenprobleme. Eine ältere Frau mit den Nierenproblemen starb an Nierenversagen. Die erste Erkrankung trat am 10. Juli 2011 auf und die bisher letzte Person erkrankte am 29. Juli. E. coli O157:H7 hat eine Inkubationszeit von 1-10 Tagen. Erdbeeren waren bisher noch nie die Quelle eines Ausbruches von E. coli O157:H7, so dass die Gesundheitsbehörden am Anfang keinen Ansatzpunkt hatten, was die Leute krank machte. So wurde auch der erste Erkrankungsfall als isolierte Infektion betrachtet. Erst als weitere Infektionsfälle auftraten begannen die Behörden mit dem Untersuchen der Fälle. [ProMed]
11.08.2011 - Pilzvergiftung (Frankreich)

In Südfrankreich beobachten die Spitäler eine ansteigende Zahl an Pilzvergiftungen von Leuten, welche ungeniessbare Pilze gesammelt und gegessen haben. Die Gesundheitsbehörden in Aquitaine und in Midi-Pyrenees teilen mit, dass es sich bei den vergifteten Personen meistens um Touristen handelt, welche vom gehäuften Vorkommen der Pilze in diesem Jahr profitieren, welche aber die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen nicht treffen. Um die 30 Fälle wurden in der Tarn-et-Garonne Region in den letzten Tagen beobachtet und 21 in Lot. Die Symptome sind Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Die Erholung von einer Pilzvergiftung geht normalerweise mit einer 24 stündigen Rehydrierungsphase recht schnell vor sich. Es ist wichtig, dass sich Pilzsammler den Rat von Pilzexperten einholen, wenn sie nicht ganz sicher sind, ob die gesammelten Pilze wirklich essbar sind. Die Behörden in Lot betonen, dass man vermeiden soll, die Pilze in Plastikbeuteln zu sammeln, da sie so schneller vergammeln und dass man Pilze nicht in der Nähe von viel befahrenen Strassen sammeln soll. Das Wetter hat in den letzten Monaten das Wachstum von Pilzen stark gefördert und die Gesundheitsbehörden sehen, dass dies die Leute veranlasst Pilze zu sammeln. Hingegen sollte man jeden gesammelten Pilz genau kennen. Seit dem Juli 2011 wurden in Südfrankreich 388 Fälle von Pilzvergiftung registriert. [ProMed]
04.08.2011 - C. difficile im Vormarsch (Irland)

Die Anzahl der Fälle von Spitalinfektionen mit Clostridium difficile hat in den ersten 6 Monaten dieses Jahres um mehr als 26% zugenommen. Dieser signifikante Anstieg des potentiell lebensbedrohenden Keimes bei Spitalinfektionen wird deshalb genau überwacht. Die irischen Gesundheitsbehörden teilten mit, dass in der ersten Hälfte dieses Jahres 1013 Infektionsfälle gemeldet wurden, verglichen mit 801 Fällen im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Die Anzahl der Fälle des letzten Jahres deuteten auf einen Trend nach unten hin, der dieses Jahr jetzt wieder nach oben zeigt. Clostridium difficile-assoziierte Krankheiten sind ein Spektrum von potentiell tödlichen Infektionskrankheiten, welche Durchfallerkrankungen sowie Koliken einschliessen. Clostridium difficile Bakterien sind meistens für bakterielle Durchfallerkrankungen bei hospitalisierten Patienten verantwortlich und eine anti-mikrobielle Behandlung ist eines der wichtigsten Risiken, dass sich die Patienten mit C. difficile infizieren. Ausbrüche aus der letzten Zeit (Nordamerika, Japan und Europa) zeigen eine schwerere Form der Infektion und der potentiellen tödlichen Wirkung, was auf einen neuen, hypervirulenten Stamm von C. difficile zurückzuführen ist. [ProMed]
28.07.2011 - Tuberkulose bei Rindern (Wales)

Bovine Tuberkuloseerreger wurden bei Schweinen auf drei Farmen in Wales gefunden, was zeigt, dass auch Schweine Träger dieses Erregers sein können. Gemäss den Behörden sind Untersuchungen im Gange, um herauszufinden, ob noch andere Betriebe mit Schweinen befallen sind. Die Gesundheitsbehörden halten fest, dass Schweine, welche sich in der freien Natur in Gegenden befinden, wo die Tuberkuloseerreger endemisch sind, einem höheren Risiko ausgesetzt sind, als Schweine, welche in einem Stall gehalten werden. Verglichen mit infizierten Rindern übertragen die Schweine die Erreger weniger gut auf andere Tiere. Obwohl man die Schweine mit einem Hauttest auf Tuberkulose überprüfen kann, wird dieses Verfahren nicht routinemässig angewendet. Die Überwachung der Tiere in den Schlachthäusern bleibt die wichtigste Art, wie eine Infektion entdeckt wird. Dies wird gemacht, indem die Gesundheitsbehörden die toten Tierkörper auf verdächtige Läsionen untersuchen. Mit einer weiteren Tuberkulosetestreihe hat man nun weitere Farmen entdeckt, wo die Tiere infiziert sind. In Wales ist Tuberkulose eine meldepflichtige Krankheit und muss von den Besitzern den lokalen Tiergesundheitsbehörden gemeldet werden. [ProMed]
21.07.2011 - Hendravirus Infektion (Australien)

In Australien musste ein weiteres Pferd eingeschläfert werden, weil es mit dem tödlichen Hendra Virus infiziert war. Es war dies das 9. Pferd, das während eines Ausbruches getötet wurde, ein Ausbruch bei dem 50 Menschen dem Virus ausgesetzt gewesen sind. Die Viren werden von Fledermäusen auf Pferde übertragen und sind für den Menschen hoch gefährlich. Mit Labortests konnte identifiziert werden, dass die Pferde mit Hendraviren infiziert waren. Es konnte gezeigt werden, dass die Viren von Pferd zu Pferd weitergegeben wurden. Der Ausbruch hat sich schon über 500 km gegen Sydney hin ausgebreitet und dabei 48 Menschen möglicherweise exponiert. Bis jetzt wurden jedoch noch keine Infektionen bei Menschen festgestellt. In 1994, als die Viren das erste Mal aufgetreten sind, haben die Hendraviren 4 von 7 Personen getötet, welche mit dem Virus infiziert waren. Glücklicherweise sind solche Infektionen beim Menschen selten. Der Name des Virus kommt von einem Vorort von Brisbane, wo das Virus zuerst entdeckt worden ist. Hendraviren kommen bis jetzt nur in Australien vor und werden von Fledermäusen via halbgekaute Früchte, Wasser oder Lebensmittel, welche durch Urin oder fäkalen Ausscheidungen kontaminiert sind, weitergegeben. [ProMed]
14.07.2011 - Super resistente Bakterien

Ein internationales Forscherteam hat einen Stamm von Neisseria gonorrhoeae gefunden, der resistent gegen alle zur Verfügung stehenden Antibiotika ist. Dieser neue Stamm dürfte eine gewöhnliche, leicht behandelbare bakterielle Infektion in eine Gefahr für die allgemeine Bevölkerung verwandeln. Die Forscher haben erfolgreich diesen bisher unbekannten Bakterienstamm charakterisiert, der Gonorrhöe, eine Geschlechtskrankheit, hervorruft. Die Analyse des neuen Stammes, der den Namen H041 bekommen hat, erlaubte es den Forschern, die genetischen Mutationen zu bestimmen, welche für die Resistenz gegen alle Cephalosporin-basierten Antibiotika verantwortlich sind. Diese Art von Antibiotika waren die einzigen verbleibenden Stoffe, welche gegen Gonörrhoe noch wirksam waren. Seit den 1940-er Jahren hat Neisseria gonorrhoae eine erstaunliche Fähigkeit gezeigt, Resistenzen gegen neue Antibiotika zu entwickeln. Gonorrhoe ist die weltweit am meisten sexuell übertragene Geschlechtkrankheit. Gemäss dem Center for Disease Control and Prevention (CDC) gibt es alleine in den USA jährlich 700 000 Infektionsfälle. Gonorrhoe verläuft bei 50% der infizierten Frauen und bei 2-5% der Männer ohne Symptome. Wenn Symptome auftreten sind dies Brennen beim Urinieren und eitriger Ausfluss aus den Genitalien. Wenn Gonorrhoe unbehandelt bleibt kann es zu ernsten irreversiblen Gesundheitsschäden bei Männern wie bei Frauen führen. [ProMed]
07.07.2011 - Infektion durch Haustier

Eine 27-jährige Französin wurde durch ihre Hausratten mit Kuhpockenviren infiziert, was zu einer schweren Entzündung an ihrem Ohrläppchen führte. Kuhpockenviren sind verwandt mit den gefährlichen Pockenviren. Sie hatte die zwei Ratten aus Tschechien importiert. Diese starben aber bald nach dem Erwerb. Ein paar Tage nach dem Tod der Ratten begab sich die Frau wegen einer Entzündung am Ohrläppchen in ärztliche Behandlung. Sie wurde ohne Erfolg mit Antibiotika behandelt und die Entzündung breitete sich weiter auf die Wangen und den Nacken aus. Schliesslich begab sie sich ins Spital, wo das abgestorbene Gewebe chirurgisch entfernt wurde. Die Ärzte schickten eine Probe des Gewebes in ein diagnostisches Labor, wo die Erreger dann als Kuhpockenviren identifiziert wurden. Später stellte sich heraus, dass noch weitere Ratten aus demselben Verkaufsladen krank geworden waren und starben. Wilde Nager und nicht Kühe sind heute das Hauptreservoir von Kuhpockenviren. Es gibt immer wieder Infektionsfälle mit Hausratten, wobei sich Menschen mehrheitlich über Katzen infizieren, welche gelegentlich auch Träger dieser Viren sein können. Es wird spekuliert, dass das Wiederauftauchen von Kuhpockeninfektionen mit dem Stop der Pockenvirenimpfung in Zusammenhang stehen könnte, da diese Impfung eine gewisse Immunität auch gegen andere Viren dieser Familie vermittelte. [ProMed, Severe Ear Chondritis due to Cowpox Virus Transmitted by a Pet Rat. By Antoine Elsendoorna et al., Journal of Infection online, 24 Jun 2011, www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0163445311003902]
30.06.2011 - Tödliche virale Hirnentzündung (USA)

Eine 60 Jahre alte Frau aus Nord-Minnesota ist an den Folgen einer Infektion mit Powassan (POW) Virus gestorben, nachdem das Virus zu einer Hirnentzündung geführt hatte. POW Viren werden durch Zeckenbisse übertragen. Die Gesundheitsbehörden weisen darauf hin, dass dieser Fall wieder einmal zeigt, wie ernst man Zeckenbisse nehmen sollte. Da die Infektionskrankheit durch Viren übertragen wird und man deshalb keine Antibiotika zur Behandlung einsetzen kann, ist die Verhinderung eines Zeckenbisse von oberster Priorität. Wenn man von einer infizierten Zecke gebissen wird, handelt es sich nur um Minuten bis die Viren auf den Menschen übertragen werden. POW Virus Infektionen würden in Minnesota seit 2008 registriert. Im 2009-2010 gab es 5 bestätigte Fälle in Minnesota. Ursprünglich ist das POW Virus 1958 in Powassan (Ontario) entdeckt worden. Seitdem hat es in ganz Nordamerika ca. 60 Infektionsfälle mit diesem Virus gegeben, die meisten im Osten Kanadas und im Nordosten der USA. Erst in den letzten 10 Jahren hat sich das Virus dann weiter ausgebreitet und man findet es heute in Michigan, Wisconsin, und nun auch in Minnesota. Die POW Viren sind verwandt mit den West Nil Viren (WNV). Wie die WNV können die POW Viren schwere Infektionen des Zentralnervensystems, z.B. Hirnentzündungen oder Entzündungen des Rückenmarkes hervorrufen. Mit POW Viren infizierte Personen zeigen Symptome wie Fieber, Kopfweh, Erbrechen, Schwäche, Konfusion, Verlust der Koordination, Sprechschwierigkeiten und Gedächtnisverlust. Diese Symptome können 1-5 Wochen nach einem Biss durch eine infizierte Zecke auftreten. [ProMed]
23.06.2011 - Hepatitis C Infektion durch Arzt

Ende Mai 2011 wurde ein australischer Arzt angeklagt, dass er die Gesundheit seiner Patienten in Gefahr gebracht habe, nachdem die Polizei nachweisen konnte, dass der Arzt in einer Abtreibungsklinik fast 50 Frauen mit dem Hepatitis C Virus angesteckt hatte. Der 61-jährige Arzt arbeitet in einer Klinik in Melbourne als Anästhesiologe und wurde in 54 Fällen der Gefährdung der Gesundheit und der fahrlässigen Verletzung angeklagt. Dies kann ihn bis zu 15 Jahre ins Gefängnis bringen. Er wurde gegen eine Kaution von 250 000 australischen Dollars aus der Haft entlassen, nachdem er kurz bei Gericht erschienen war. Hepatitis C kann ernsthafte Leberprobleme wie Leberkrebs oder Leberzhirrose erzeugen und wird durch Blut übertragen. Die Polizei hat bisher noch keine Details bekanntgegeben wie die Krankheit auf die Frauen übertragen wurde. Im Frühling 2010 wurde dem Anästhesiologen die Bewilligung zum Praktizieren entzogen. Mit den jetzigen Kautionsbedingungen hat er ein vollständiges Berufsverbot. Zudem musste er den Behörden seinen Pass abgeben. Während der Untersuchung haben die Gesundheitsbehörden mehr als 4000 seiner Patienten untersucht und haben 49 infizierte Personen gefunden, die einen genetisch ähnlichen Stamm des Virus in sich tragen. [ProMed]
16.06.2011 - VTEC Ausbruch in Frankreich

Dei französischen Gesundheitsbehörden haben am 16. Juni 2011 bekanntgegeben, dass 8 Kinder in Nordfrankreich hospitalisiert werden mussten, nachdem sie Hamburger gegessen hatten, welche mit E. coli kontaminiert waren. Die Furcht, dass es sich um die gleichen E.coli handeln könnte wie in Norddeutschland war gross. Die Gesundheitsbehörden konnten aber schon bald bekanntgeben, dass es sich nicht um den gleichen Keim handelt, welcher in Norddeutschland 39 Leute getötet und 300 weitere krank gemacht hat. Die deutsche Kette Lidl zog alles gefrorene Hamburgerfleisch zurück nachdem klar geworden war, dass dieses Produkt möglicherweise hinter dem Ausbruch stehen könnte. Das Fleisch war unter der Bezeichnung "Steaks Country" verkauft worden und hatte ein Ablaufdatum zwischen dem 10. bis 12. Mai 2011. Am Mittwoch, den 15 Juni waren 5 Kinder (Alter zwischen 20 Monaten und 8 Jahren) aus verschiedenen Regionen in Nordfrankreich nach Lille ins Spital gebracht worden, dach sie blutigen Durchfall bekommen hatten. Ein Kind konnte rasch entlassen werden, während die 4 anderen Kinder an die Hämodialyse angeschlossen wurden. Dies ist eine Methode, um Fremdstoffe aus dem Blut zu entfernen, falls die Niere ihren Dienst versagen sollte. Am 16. Juni 2011 wurden drei weitere Kinder ins Spital eingeliefert. Eines der Kinder war in einem kritischen Zustand. Der französische Gesundheitsminister Xavier Bertrand sagte, das seine Untersuchung angelaufen sei, um die genaue Quelle des Ausbruches zu bestimmen und dass in Zukunft striktere Kontrollen an den Lebensmittelproduktionsbetrieben vorzusehen seien. [ProMed]
09.06.2011 - Borreliose im Vormarsch (USA)

Im 2010 wurde bei fast 30 000 Amerikanern Borreliose diagnostiziert, mit Pennsylvania an der Spitze mit am meisten bestätigten Fällen. Gemäss den Gesundheitsbehörden der Region Allegheny County sind die Zahlen bei den 20-30 jährigen Personen stetig gestiegen, wobei jedoch die Art, wie die Infektionskrankheit übertragen wird geändert hat. In der Vergangenheit wurde die eine Infektion bei Wanderungen ausserhalb der genannten Region übertragen. Heute findet eine Infektion lokal statt: die Zecke, welche die Borreliose überträgt, ist heute in Allegheny County die am meisten gefundene Zecke auf Tieren und Menschen. Die „Centers for Disease Control” bestätigen, dass sich die Krankheit immer weiter ausbreitet. Im 2009 gab es in Pennsylvannia 4950 bestätigte Fälle von Borreliose. Im Normalfall kann die Borreliose mit Antibiotika bekämpft werden, ohne dass bleibende Schäden zurückbleiben. Wenn die Infektion aber nicht im frühen Stadium behandelt wird, können bleibende Schäden am Zentralnervensystem zurückbleiben. Viele infizierte Personen denken zuerst, dass sie eine milde Grippe hätten, bis sie einen Hautausschlag bekommen. Die Menschen kommen mit den Zecken in Kontakt, wenn sie durch hohes Gras oder durch verwelkte Blätterhaufen wandern. Deshalb ist es besser auf den Wanderwegen zu bleiben, damit ein möglicher Kontakt mit den Zecken nicht vorkommen kann. [ProMed]
02.06.2011 - Ausbruchquelle immer noch unbekannt (D)

Gemäss den deutschen Gesundheitsbehörden sind in den letzten 24 h über 100 Personen dazugekommen, welche an den schweren Symptomen der mit E. coli kontaminierten Lebensmittel leiden und 16 Personen sind in diesem Ausbruch schon umgekommen. Die deutsche Landwirtschaftsministerin sagte, dass die Wissenschafter daran seien, die Quelle dieses für Europa ungewöhnlichen Keims (E. coli O102) zu eruieren. Es wird davon ausgegangen, dass sich dieser Keim via kontaminiertes Gemüse in Europa verbreitet hat und es geht nun darum herauszufinden, bei welchem Lebensmittelhersteller die Kontamination passiert ist. Bisher wurden Hunderte von Tests durchgeführt und man hat herausgefunden, dass die meisten Erkrankten (vor allem in Norddeutschland) Gurken, Tomaten oder Blattsalat gegessen hatten. Zu Beginn deuteten die Resultate auf spanische Gurken als Infektionsquelle, aber weitere Tests konnten dies nicht bestätigen. Die spanischen Gurken konnten als Infektionsquelle ausgeschlossen werden, weil ein anderer E. coli Stamm als der E. coli O104, welcher zum Ausbruch führte, gefunden worden war. Das Robert Koch Institut sagte, dass im Moment 470 Personen an einer Infektion mit dem E. coli O104 Stamm erkrankt seien. Die Bakterien bilden ein Toxin, welches die Nieren attackiert und zu Schlaganfällen, Hirnschlägen und Koma führen kann. Normalerweise gibt es während einem Jahr ungefähr 50-60 solcher Infektionsfälle. [ProMed]
26.05.2011 - Ausbruch von gefährlichen E. coli

Seit Mitte Mai wurden die deutschen Gesundheitsbehörden von über 400 Fällen bestätigter / verdächtiger Fällen einer potentiell tödlichen Bakterieninfektion informiert. Diese hohe Zahl bedeutet eine dramatische Zunahme der Fälle im Vergleich zu den letzten 10 Jahren, wo pro Jahr 800-1200 Fälle registriert wurden. Die Infektion wird durch ein entero-hämorrhagisches E. coli Bakterium hervorgerufen (EHEC) und wird meistens über Lebensmittel übertragen. Das erste Symptom ist Durchfall, welcher meistens durch blutigen Stuhl und massive Krämpfe abgelöst wird. Bei den meisten Patienten klingen die Symptome nach einer Woche ab, in akuten Fällen können die Beschwerden jedoch zu Nierenversagen und sogar zum Tod führen. Die Inkubationszeit beträgt normalerweise einige Tage nachdem man in Kontakt mit den EHEC gekommen ist. Im Mai sind in Hamburg über 40 Personen an der schweren Form der Infektionskrankheit erkrankt, verglichen mit den „normalen“ 10 Fällen. Bis heute wurde ein Todesfall einer Infektion mit EHEC zugeordnet. Eine grosse Zahl an Patienten ist im Spital in kritischem Zustand. Diese Woche wurde nun veröffentlicht, dass die Quelle der Infektion Gurken sind, welche aus Spanien importiert wurden. Die deutschen Gesundheitsbehörden haben deshalb die Bevölkerung aufgefordert, keine Gurken mehr zu Essen und speziell bei ungekochtem Gemüse vorsichtig zu sein. [ProMed]
19.05.2011 - Neuer Ebola Ausbruch (Uganda)

Gemäss den lokalen Gesundheitsbehörden hat es in Uganda einen Ausbruch mit dem tödlichen Ebola-Virus gegeben. Der Erreger hat eine Person getötet und 30 weitere Personen stehen unter Kontrolle der Gesundheitsbehörden. Der Ursprung des Ausbruchs ist in Zentral-Uganda im Distrikt Luwero etwa 50 km nördlich der Hauptstadt Kampala. Ein 12-jähriges Mädchen hatte die Symptome einer Ebola-Virusinfektion bei seiner Einlieferung ins Spital und durchgeführte Untersuchungen bestätigten eine solche. Ebola-Viren sind hochansteckend und erzeugen eine Vielzahl von Symptomen, so u.a. Fieber, Erbrechen, Durchfall, allgemeine Körperschmerzen und in vielen Fällen externe und interne Blutungen (Hämorrhagien). Das Mädchen starb kurze Zeit nach der Aufnahme ins Spital und ungefähr 30 Personen, welche in Kontakt mit dem Mädchen standen, wurden angewiesen, keinen Kontakt zu anderen Personen zu haben. Diese 30 Personen werden von den Gesundheitsbehörden nun für die nächsten 21 Tage überwacht, wobei bis jetzt alle 30 Personen gesund sind. Falls jedoch jemand erkranken würde, befänden sich sie sich schon in Quarantäne. Dieser Typ des Ebola-Virus tötet 60% aller infizierten Menschen. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssen jedoch keine Einreise- oder Ausreisebeschränkungen über Uganda verhängt werden, wobei die Beamten an der Grenze jedoch vermehrt kontrollieren müssen. [ProMed]
12.05.2011 - Vergiftung von Geiern (Asien)

Gemäss einer kürzlich publizierten Forschungsarbeit, zeigt ein Verbot eines Schmerzmittels für Tiere in Südasien erste Wirkung, indem die Geier, welche verendete Tiere fressen, nicht mehr vergiftet werden. Viele Geier wurden getötet, weil sie sich von verendeten Tieren ernährt haben, welche mit dem Medikament kontaminiert waren. Die Populationsgrösse der Geier sank so stark, dass drei einheimische Geierarten von der Ausrottung bedroht sind. Die publizierte Studie zeigt nun erste Zeichen, dass die Geier weniger vergiftet werden. Die Regierungen von Indien, Nepal und Pakistan hatten im 2006 die Verwendung von Diclofenac für Tiere verboten. Zu dieser Zeit hatten die drei Geierarten um mehr als 97 Prozent abgenommen. Die Forscher wollten nun die Effektivität der Verbotsmassnahem testen indem sie die Konzentration des Medikamentes in den verendeten Tieren bestimmten. Sie nahmen Leberproben von 500 Kühen und zwar vor, während und nach dem Inkrafttreten des Verbotes (2007-2008). Sie konnten zeigen, dass die Prozentzahl der kontaminierten Kühe in Indien zwischen 2006 und 2008 um ungefähr 40 Prozent abnahm. Und auch in Kühen, welche das Medikament noch enthielten, war die Konzentration signifikant kleiner. Das Medikament, ein Entzündungshemmer, wird verwendet um Schmerzen und Schwellungen bei verletzten und kranken Kühen zu lindern. Aus religiösen Gründen werden in Indien sterbende Kühe nicht getötet, sondern mit Schmerzmitteln behandelt. So geben die Besitzer von Kühen und Buffalos ihren Tieren Schmerzmittel, wenn diese dem Tod nahe sind. [ProMed, www.plosbiology.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pbio.0040066]
05.05.2011 - Lepra: vom Gürteltier zum Menschen?

Personen welche in den USA an Lepra erkranken haben oft den gleichen Stamm Bakterien (Mycobacterium leprae), der häufig auch in Gürteltieren vorkommt. Obwohl man schon seit Jahrzehnten weiss, dass Gürteltiere Lepraerreger in sich tragen können, zeigt die Tatsache, dass es sich um die gleichen Erreger handelt, dass Gürteltiere möglicherweise die Menschen direkt infizieren können. Erst kürzlich haben Forscher gezeigt, dass infizierte Bewohner im Süden der USA mit Lepra infiziert wurden, während sie sich in der Nähe ihres Wohnortes aufgehalten haben, d.h. nicht während sie sich an exotischen Orten aufgehalten haben, wo Lepra häufiger vorkommt. Der einzig mögliche Infektionsweg müsste dann über ein Gürteltier oder über einen anderen infizierten Mensch gehen. Alle diese Punkte deuten auf eine direkte Übertragung vom Tier auf den Menschen hin. Ungefähr 6-10 Prozent der Gürteltiere in Alabama und Mississippi sind mit Lepraerregern infiziert. Andere Studien sprechen sogar von 20 Prozent Infektionsrate der wilden Gürteltiere. Wie genau jedoch die Übertragung vom Gürteltier auf den Menschen vor sich geht ist immer noch unklar. Klar ist, dass Lepra von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann. In den USA ist Lepra eine sehr seltene Infektionskrankheit mit etwa 150 neuen Fällen jedes Jahr. Die Krankheit ist heilbar, jedoch müssen unter Umständen für mehr als ein Jahr Antibiotika eingenommen werden. [ProMed]
28.04.2011 - Labor-assoziierte Salmonellose

Das „Center for Disease Control“ (CDC) arbeitet im Moment mit Gesundheitsbehörden mehrerer US-Staaten zusammen, um einen Ausbruch von Salmonella enterica serotype Typhimurium Infektionen zu untersuchen. Mit Hilfe von genetischen Untersuchungen der Bakterien, welche von den Patienten stammen, wird versucht, diejenigen Infektionsfälle zu finden, die dem gleichen Ausbruch zuzuordnen sind. Bis Ende April 2011 wurden 73 Infektionsfälle mit Salmonella enterica serotype Typhimurium aus 35 US-Staaten gemeldet. 14 Prozent der Patienten mussten sich in Spitalpflege begeben und 1 Todesfall wurde registriert. Die Anzahl neuer Fälle hat nun über die letzten paar Monate stark abgenommen und ist zurück auf die normale Rate von 0-4 Fälle / Woche gefallen. In einer epidemiologischen Studie, welche anfangs 2011 durchgeführt wurde, wurden 32 infizierte Personen befragt, was sie in den Tagen vor dem Auftreten der Symptome gemacht hatten. Vorläufige Resultate deuten darauf hin, dass es zur Exposition mit den Salmonellen in klinischen und mikrobiologischen Laboratorien gekommen sein könnte. Infektionsfälle wurden auch unter Mikrobiologiestudenten und Angestellten in Mikrobiologielaboratorien beobachtet. [ProMed]
21.04.2011 - Melioidose in Spanien

Eine vorher gesunde 35-jährige Frau wurde gegen Ende März in der Notfallabteilung eines Spitals in Madrid wegen einer Blutvergiftung und Atemproblemen aufgenommen. Sie war gerade von einer 11-monatigen Reise durch Afrika zurückgekehrt. Die Symptome entwickelten sich kurz nach ihrer Rückkehr nach Madrid. Blutkulturen zeigten eine Infektion mit Burkholderiabakterien, welche gegenüber einigen Antibiotika sensitive waren. Die Infektion der Patientin wurde in der Folge als eine mögliche Melioidose behandelt. So wurden der Patientin hohe Dosen von Antibiotika intravenös verabreicht, welche ihren Zustand merklich verbesserten. Sie befindet sich immer noch im Spital, bekommt noch immer intravenös Antibiotika und wartet auf die definitive Bestimmung des Erregers. Während ihrer Reise durch Afrika hatte sie weder Aktivitäten unternommen, welche zu einem höheren Risiko für eine Melioidose geführt haben könnten noch konnte eine Immunschwäche bei ihr gefunden werden. Ihr Ehemann, der mit ihr reiste, zeigt bis jetzt keine Symptome. Burkholderia pseudomallei existiert als Umweltkeim und kommt in Boden und in Oberflächenwasser in endemischen Gebieten (Südostasien und Nordaustralien) vor. [ProMed]
14.04.2011 - Eichhörnchen mit Pockenvirus

In Nordirland ist der Weiterbestand des einheimischen, roten Eichhörnchens durch eine tödliche Infektionskrankheit bedroht. Die Eichhörnchenpockenerreger, welche durch die grauen, nicht heimischen Eichhörnchen verbreitet werden, wurden nun als Todesursache für die roten Eichhörnchen bestätigt. In anderen Teilen von England wurden die roten Eichhörnchen durch die Eichhörnchenpocken schon vollständig ausgerottet. Man konnte zeigen, dass das Verschwinden der roten Eichhörnchen vor allem durch die Eichhörnchenpocken hervorgerufen wird, natürlich neben dem Verlust der Lebensräume und der Konkurrenz durch die grauen Verwandten. Die Eichhörnchenpocken sind eine virale Infektionskrankheit, das die roten Eichhörnchen innerhalb 15 Tage tötet. Die Viren werden durch infizierte, graue Eichhörnchen verbreitet, bei denen aber keine Symptome auftreten. Die grauen Eichhörnchen können so während sie herumstreichen und sich fortpflanzen die roten Eichhörnchen infizieren. Man geht davon aus, dass die grauen Eichhörnchen am Anfang des 20. Jahrhunderts vom Ausland nach England eingeschleppt worden sind und nun ihren Weg nach Norden gehen. Über die Jahrzehnte wurden verschiedene Ausbrüche von Eichhörnchenpocken bei den roten Eichhörnchen beobachtet, aber der Nachweis, dass es sich tatsächlich um Eichhörnchenpocken handelt konnte erst1980 erbracht werden. [ProMed]
07.04.2011 - Legionärskrankheit im Hotel (UK)

Nach dem Besuch eines Freizeitzentrums in einem 4-Stern Hotel in Dundee ist ein Mann mit Legionellose, einer potentiell tödlichen Infektionskrankheit, im Spital. Die Infektion des hospitalisierten Mannes wurde erst im Spital als Legionellose erkannt. Die Gesundheitsbehörden haben sofort eine Untersuchung aller Personen veranlasst, welche an diesem Ort ein und ausgegangen sind und sich in der Folge unwohl gefühlt haben. Gemäss den Behörden hat es in diesem Hotel vor dem einen Infektionsfall des Mannes keinen Hinweis für irgendwelche Kontamination mit Legionellen gegeben. Ingesamt hatten 66 Angestellte und Besucher im Hotel Grippe-ähnliche Symptome. Für die Mehrheit dieser Personen waren die Symptome aber sehr kurz und konnten zu Hause kuriert werden. Die Legionärskrankheit ist eine potentiell tödliche Lungenentzündung, welche durch Umweltkeime hervorgerufen wird. Menschen können sich infizieren, wenn sie Aerosole aus der Luft einatmen, welche mit Legionella-Bakterien kontaminiert sind. Die meisten Leute, welche den Legionella-Bakterien ausgesetzt sind, werden jedoch nicht krank. Zudem kann sich die Infektion nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Die Quelle einer Infektion ist meistens kontaminiertes Wasser. [ProMed]
31.03.2011 - Tularämieausbruch in Norwegen

In drei zentral gelegenen Gemeinden in Norwegen hat es von Januar bis März 2011 39 Fälle von Tularämie gegeben. Von diesen Personen hatten 34 angegeben, von privaten Wasserquellen Wasser getrunken zu haben. Weil die Inkubationszeit für Tularämie bis zu drei Wochen und die Zeit bis zur Serokonversion bis zu 6 Wochen beträgt, rechnet man in Norwegen mit weiteren Infektionsfällen. Man geht davon aus, dass eine erhöhte Nagerpopulation (Lemminge) und die Schneeschmelze zu einer Kontamination der Quellen geführt haben könnte. Tularämie ist eine zoonotische Krankheit, welche durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufen wird. Mehrere Wege für die Übertragung auf den Menschen sind beschrieben worden: meistens sind es Nager oder Hasen, jedoch gibt es auch Übertragungen durch Insektenbisse. In Norwegen ist Tularämie eine meldepflichtige Krankheit; so hat man in den letzten 10 Jahren drei Ausbrüche registriert. Bei diesen wurden die Infektionsfälle immer mit kontaminiertem Wasser in Gegenden in Verbindung gebracht, wo tote Lemminge beobachtet worden waren. Zwischen 2001 und 2010 hat es in ganz Norwegen jährlich zwischen 3 und 66 Tularämiefälle gegeben, mit einem Anstieg von 16 auf 32 im Jahresdurchschnitt. Jeder Besitzer einer Wasserquelle sollte alles tun, um den Zugang von Nagern in die Quelle zu verhindern. Falls nachgewiesen worden ist, dass eine Quelle kontaminiert wurde, so ist die Quelle vor dem weiteren Gebrauch zu desinfizieren. [ProMed, www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx]
24.03.2011 - Australien: Ross River Fieber

In der australischen Barwon South Western Region hat es dieses Jahr schon 52 Fälle von Ross River Fieber gegeben. Im gleichen Zeitraum hat es im letzten Jahr keinen einzigen Fall gegeben. Die Gesundheitsbehörden von Barwon haben bekanntgegeben, dass dieses Fieber normalerweise nicht so weit in den Süden vordringt sondern normalerweise mehr im Norden z.B. In Queensland vorkommt. Obwohl die Infektionskrankheit nicht tödlich ist, kann dennoch eine schwere Arthritis entstehen. Entlang dem Murray Fluss ist, gemäss den Gesundheitsbehörden die Anzahl der Infektionsfälle noch dramatischer angestiegen: dort hat man dieses Jahr in der Loddon / Mallee Region 233 Fälle registriert, verglichen mit keinem Fall im gleichen Zeitraum letztes Jahr. Die Gesundheitsbehörden machen das nasse Wetter, welches zu einer grossen Mückenpopulation beigetragen hat, mitverantwortlich für den Ausbruch. Die Anwohner entlang des Murray Flusses wurden im Februar schon über eine andere mückenübertragene Infektionskrankheit informiert: das tödliche Murray Valley Enzephalitis Virus. die Gefahr aufgeklärt. Diese Hirnentzündung wurde in Sentinel-Hühnern entdeckt. Auch der Tod eines Mannes aus Melbourne im März dieses Jahres gilt immer noch als ein verdächtiger Fall, der sich als Murray Valley Enzephalitis Virusinfektion herausstellen könnte. [ProMed]
17.03.2011 - HIV-Infektion durch Transplantation

In den USA hat ein Transplantationspatient durch eine Niere von einem lebendem Spender AIDS bekommen. Es ist der erste so geartete Fall in den USA, seit man dort Mitte der 80er Jahre jeden Organspender auf HIV untersucht hat. Es stellte sich heraus, dass der Spender ungeschützten, homosexuellen Kontakt in den 11 Wochen zwischen dem negativen HIV-Test und der Transplantation gehabt hatte. In einem Bericht des CDC (Centers for Disease Control and Prevention) wurde gefordert, dass Organspender einen HIV-Test eine Woche vor der Organspende wiederholen sollten. Des Weiteren sagten die CDC, dass man die lebenden Organspender darüber aufklären sollte, dass diese einen Lebensstil vermeiden sollten, welcher das Risiko für eine Infektionskrankheit erhöht. Lebende Organspender werden in den USA routinemässig auf Hepatitis und HIV getestet. Die Organisation, welche die Organspenden koordiniert hat keine Vorschriften herausgegeben, wann Untersuchungen auf Infektionskrankheiten zu geschehen haben. Diese Entscheidung wird den Transplantationszentren überlassen. Im vorliegenden Fall hatten weder der Spender noch der Empfänger bis ein Jahr nach der Transplantation eine Ahnung, dass beide mit HIV infiziert waren. Im Gegensatz zum Organspender bekam der Empfänger nach einem Jahr AIDS, wahrscheinlich weil sein Immunsystem wegen der Transplantation (Abstossung des Organs) unterdrückt wurde. Bei beiden Patienten wird die HIV-Infektion nun medikamentös behandelt. [ProMed]
10.03.2011 - Trichinellose in Spanien

In Huesca, einer autonomen Gemeinde in Aragon in Spanien, wurde ein Ausbruch von Trichinellose entdeckt. Fünf Männer und eine Frau im Alter von 52 bis 58 Jahren, waren vom Ausbruch betroffen. Sie assen Würste, welche aus Wildschweinfleisch hergestellt worden waren. Das Wildschwein war durch einen der betroffenen Männer auf der Jagd erlegt worden und entging so der vorgeschriebenen amtlichen Kontrolle. Am 5. Februar zeigten die Betroffenen die ersten Symptome und begaben sich ins Spital San Jorge de Huesca, wurden aber zu diesem Zeitpunkt nicht als Patienten aufgenommen. Erst als sich die Symptome ein paar Tage später verstärkten, wurden sie als Patienten zugelassen. Einer der Männer verstarb dann zu Beginn dieses Monats. Gemäss den lokalen Gesundheitsbehörden befindet sich der Bruder des Verstorbenen in ernster, jedoch nicht lebensgefährlicher Verfassung auf der Intensivstation. Die anderen Männer sind in stabiler Verfassung und die Frau konnte schon entlassen werden. Die Untersuchung des Ausbruches zeigte, dass die Infektionsquelle das Wildschweinfleisch gewesen war. Das Hauptreservoir der Trichinellaparasiten (Würmer) sind Haustiere wie Schweine oder Wildtiere wie Wildschweine oder Füchse. Die Übertragung der Krankheit geschieht durch den Verzehr von rohem oder zu wenig gekochten Fleisch oder durch Fleischprodukte, welche mit Trichinella Larven kontaminiert sind. Dieser Ausbruch zeigt deutlich, dass Trichinellen auch in Westeuropa in Wildtieren vorkommen und wie im vorliegenden Ausbruch lebensbedrohende Folgen haben können. Im Besonderen können Würste eine Infektionsquelle darstellen, weil der Inhalt von geräucherten Würsten vielfach nicht genügend erhitzt worden ist, um die Parasiten zu töten. [ProMed]
03.03.2011 - Q-Fieber in Deutschland

In den letzten vier Monaten wurden in Hallenberg (Deutschland) und in den umgebenden Gemeinden sowie auch in Bromskirchen (Hessen) verschiedene Fälle von Q-Fieber gemeldet. Bis heute haben sich 40 Personen mit dem Q-Fieber Erreger infiziert, wobei die Hälfte der infizierten Personen aus Amsberg und aus dem Bezirk Waldeck-Frankenberg stammen. Es konnte bestätigt werden, dass die Erreger von Schafherden stammen, welche in den Ländern Hessen und Nordrheinwestphalen beheimatet sind und via direkten Kontakt oder kontaminierten Staub auf den Menschen übertragen wurden. Sofort nachdem die lokalen Gesundheitsbehörden die Infektionsfälle bemerkt hatten, wurden die zuständigen Landesbehörden in die weiteren Untersuchungen miteinbezogen. Die Veterinärbehörden informierten die betroffenen Schafbesitzer, unterstellten deren Tiere gewissen Einschränkungen und initiierten weitere Schutzmassnahmen. Die Schafe werden jetzt geimpft, um die Ausscheidung des Erregers zu reduzieren. Da der Impfstoff in Deutschland im Moment nicht zugelassen ist, wurde er durch die lokalen Gesundheitsbehörden für die Impfaktion zugelassen. Q-Fieber existiert weltweit und ist eine bakterielle Infektion, welche durch Schafe, Ziegen und Rinder verbreitet wird. Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist sehr unwahrscheinlich. Eine akute Infektion beginnt normalerweise mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und starkem Kopfweh in der vorderen Kopfhälfte. Gefährlich ist die Infektion für schwangere Frauen. Akutes Q-Fieber kann mit speziellen Antibiotika behandelt werden. [ProMed]
24.02.2011 - Tödliche Laborinfektion (USA, 2009)

Am 18. September 2009 wurden die Gesundheitsbehörden von Chikago von einem lokalen Spital informiert, dass es bei ihnen einen Todesfall gegeben habe, der möglicherweise durch eine Laborinfektion mit dem Pesterreger Yersinia pestis hervorgerufen worden sei. Der Patient, bei welchem es sich um einen Forscher der Universität handelte, hatte zusammen mit einer anderen Forschungsgruppe an der Universität mit einem abgeschwächten Stamm von Y. pestis gearbeitet. Mit diesem Stamm hatte es bisher weder Laborinfektionsfälle noch Todesfälle gegeben. Andere Forscher der gleichen Universität arbeiteten mit einem virulenten Stamm von Y. pestis. Dieser virulente Stamm ist in der Liste der möglichen Bioterrororganismen, der abgeschwächte Stamm gehört jedoch nicht zu dieser Gruppe. In der Folge wurde durch die Universitätsbehörden, durch die Gesundheitsbehörden von Illinois und durch die Centers for Disease Control (CDC) eine Untersuchung des Todesfalles durchgeführt. Ein kürzlich erschienener Bericht fasst nun die Resultate der Untersuchung zusammen und zeigt, wie es zu diesem Fall einer unerkannten, arbeitsplatzbedingten Erkrankung, welche zu einem septischen Schock mit Todesfolge führte, kommen konnte. Y. pestis war schon vor dem Tod des Patienten aus dem Blut isoliert worden. Die molekulare Analyse zeigte, dass es sich um einen abgeschwächten Stamm von Y. pestis handelte. Die Tests nach dem Tod zeigten keine Hinweise, dass es sich um eine normale Lungenpesterkrankung gehandelt hatte. Forscher sollten sich immer an die vorgeschriebenen Biosicherheitsregeln halten, wenn mit lebenden Bakterienstämmen gearbeitet wird, auch bei abgeschwächten Stämmen! [ProMed; www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/mm6007a1.htm]
17.02.2011 - Laborinfektion mit Kuhpocken

In einem ungeimpften Labormitarbeiter wurde in den USA der 1. Fall einer Kuhpockeninfektion nachgewiesen, wie die US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta mitteilen. Die CDC empfehlen eine Impfung von Labormitarbeitern, falls diese mit Kulturen von Kuhpocken oder infizierten Tieren umgehen. Dies aber nur, wenn mit hochvirulenten Stämmen, welche den Menschen infizieren können, gearbeitet wird, inklusive wie in diesem Falle mit Orthopoxviren. Dem Forscher wurde eine Impfung angeboten, welche er aber ablehnte, weil er nicht an einem Projekt mit diesen Viren arbeitete. Im Juli 2010 wurde der Forscher mit einem nicht human-pathogenen Pockenvirus infiziert. Er bekam ein verdächtiges, schmerzhaftes Geschwür an einem Finger. Der Forscher bemerkte kurz vor dem Entstehen des Geschwürs an diesem Ort einen kleinen Schnitt. Nach drei Monaten verschwand das Geschwür wieder. Im Oktober 2010 wurde eine Probe des verdächtigen Geschwürs an die CDC zur Untersuchung eingeschickt und es wurden Orthopoxviren festgestellt. Orthopoxviren DNA wurde auch in Abstrichproben von Laboroberflächen und von einem Gefrierraum gefunden, wobei jedoch keine lebenden Viren in diesen Proben gefunden werden konnten. In Europa hat es auch schon Fälle von Kuhpocken gegeben, diese v.a. bei Personen, welche engen Kontakt zu Hauskatzen und zu Ratten hatten. Es ist sehr wichtig die Guten mikrobiologischen Techniken zu beachten: Schutzhandschuhe tragen, Hände und Oberflächen oft desinfizieren sowie vermeiden mit diesen Keimen zu arbeiten bei Schwangerschft, Immunschwäche und Diabetes. [ProMed]
10.02.2011 - Leptospirose in Australien

Bei 4 Personen, welche sich in den letzten Wochen im Niederschlags-geplagten Queensland (Australien) aufgehalten haben, wurde Leprospirose, eine schwere Bakterienerkrankung, festgestellt. Die Infektion wird häufig über Wasser, das von infizierten Tieren mit Urin versucht wurde, übertragen und zwar über Risse in der Haut, über die Augen oder über die Schleimhäute. Die Infektion wird durch Leptospirabakterien verursacht, welche sich in Frischwasser (nicht in Salzwasser!), in nassem Boden oder an kontaminierten Pflanzen befinden. Nager, Hunde, Rinder und Schweine sind Reservoire der Bakterien. Leptospirose tritt weltweit auf und zwar meistens nach intensiven Niederschlägen. Gefährdet sind vor allem Personen, welche draussen (mit Tieren) arbeiten, z. B. Reisbauern, Fischer, Waldarbeiter, Milchbauern oder Soldaten. Auch bei Freizeitsportarten wie Schwimmen, Camping, Kanu oder Kajak fahren, Golf spielen oder Wandern können die Menschen mit den Bakterien in Kontakt kommen. Die meisten Leptospirose-Patienten haben unspezifische, milde, grippenähnliche Symptome. Bei einigen der infizierten Menschen entwickelt sich jedoch eine schwere Krankheit mit Herz-, Lungen-, Nieren- oder Leberproblemen. In 5-40% der Fälle kann diese schwere Infektion zum Tod führen. [ProMed]
03.02.2011 - Chemieunfall im Labor

Ende Dezember 2010 ereignete sich am Oregon National Primate Center (USA) ein Gasleck, welches dazu führte, dass das Gebäude evakuiert werden musste. Die Feuerwehr sowie auch ein Spezialteam von Chemieexperten waren bei diesem Ereignis involviert. Es war 9 Uhr morgens als Mitarbeitende des Primatencenters den Ereignisdiensten mitteilten, dass es zu einem Chemieunfall gekommen sei, bei dem Gas ausströmte. Minuten später waren die Feuerwehr und die Chemiespezialisten am Ort des Geschehens. Die Feuerwehrmänner betraten das Gebäude, bei welchem es sich um einen Tierstall der Sicherheitsstufe 3 (ABSL3) handelt, und stellten fest, dass dort zwei grosse Gasbehälter mit Chlorgas auf einem Wagen festgebunden waren. Die Feuerwehrmänner schlossen sofort die Ventile der Gasbehälter und begannen die Luftqualität im Gebäude zu prüfen. Später wurden die Gasbehälter von den Chemiespezialisten aus dem Gebäude gebracht und die Luftqualität wurde von ihnen nochmals untersucht. Die Sicherheitsleute des Centers sagten aus, dass sie die Begasung (Desinfektion) eines Labors mit Chlorgas vorbereitet hatten, als eine Mitarbeitende ein zischendes Geräusch hörte, als sie das Ventil öffnete und dann den Geruch von Chlorgas wahrnahm. Sofort aktivierte sie das hausinterne Sicherheitssystem, veranlasste ihre Kollegen das Gebäude zu verlassen und evakuierte die Tiere, welche sich noch in der Umgebung befanden. Das Sicherheitssystem umfasst eine Lüftung, welche verhindert, dass ausgeströmendes Gas vom Gang in die Tierräume gelangen kann. Niemand wurde bei diesem Vorfall verletzt. [http://theportlander.com/2010/12/29/chemical-spill-oregon-primate-center/]
27.01.2011 - Tod durch Tollwut (Philippinen)

Eine 38-jährige Mutter von drei Kindern starb in Brgy (Philippinen) am 8. Januar 2011. Dies ist in den Philippinen der erste Todesfall durch Tollwut im 2011. Die Frau wurde, wie auch ihre Schwester, im Juni 2010 von einem 3 Monate alten Welpen gebissen. Die Schwester wurde sofort mittels Injektionen eines Anti-Tollwutimpfstoffes behandelt, während die Mutter nicht behandelt wurde. Gemäss einem Gesundheitskoordinator der Region, zögerte die Mutter, gerade nach dem Biss medizinische Hilfe zu suchen. Das Opfer hatte bei der Einlieferung ins Spital schon Aerophobie (Angst, Luft zu atmen) und Hydrophobie (Angst vor Wasser). Am 1 Januar beklagte sie sich über Körperschmerzen und am 6. Januar hatte sie grosse Schmerzen in ihrem rechten Bein. Am nächsten Tag hatte sie Schwierigkeiten mit dem Schlucken, bevor sie zwei Tage später starb. Symptome der Tollwut sind Fieber, Kopfweh, allgemeine Müdigkeit und Unwohlsein. Die anderen Familienmitglieder, welche mit dem Welpen Kontakt gehabt hatten, wurden alle mit passivem und aktivem Impfstoff (Immunoglobuline und Impfstoff) behandelt und niemand kam zu Schaden. Die Gesundheitsbehörden fordern alle Personen, welche von Hunden oder anderen Tieren gebissen werden, auf, nicht zu zögern und sofort medizinische Hilfe im nächstgelegenen Spital zu suchen. [ProMed]
20.01.2011 - Exposition im Flugzeug (Neuseeland)

Die neuseeländischen Gesundheitsbehörden warnen die Passagiere eines Fluges der von Dubai nach Auckland flog, dass sie möglicherweise Masernviren ausgesetzt gewesen sind. Dies, nachdem bei einem australischen Passagier nachträglich eine Maserninfektion diagnostiziert wurde. Personen, welche in einer Reihe in der Nähe des infizierten Passagiers gesessen haben, waren möglicherweise Masernviren, welche sich in der Luft befunden haben könnten, ausgesetzt. Die Gesundheitsbehörden verbreiten die Information über diesen Flug in den Gesundheitszentren im ganzen Land. Dennoch sind rund 20 Personen, welche in der Nähe der infizierten Person gesessen haben, noch nicht identifiziert. Die Behörden betonen, dass folgende Symptome auftreten können: Fieber, laufende Nase und entzündete Augen, sowie zwei Tage später gefolgt von einem roten, gefleckten Hautausschlag. Ein Teil der infizierten Personen könnte dann weitere Komplikationen wie Durchfall und Ohrenentzündungen entwickeln. Neuseeland hatte im 2009 / 2010 drei Ausbrüche von Masern und jeder Ausbruch begann mit einer Person, welche sich im Ausland angesteckt hatte. Die Gesundheitsbehörden empfehlen allen Personen unter 40, welche die Masern noch nicht durchgemacht haben, sich zu impfen. [ProMed]
13.01.2011 - Ackee-Vergiftung (Jamaika)

Das jamaikanische Gesundheitsministerium warnt seine Bewohner vor dem Verzehr von ungeöffneten und unreifen Ackees. Zwischen dem 1. Dezember 2010 und dem 12. Januar 2011 hat es 35 Vergiftungsfälle mit Ackees gegeben, wie eine Untersuchung des Ministeriums gezeigt hat. Die Behörden betonen, dass die privaten Haushalte darauf achten müssen, dass nur geeignete und voll geöffnete Ackee für den Verzehr verwendet werden sollen. Die Ackees sollen des Weiteren richtig präpariert werden, so muss der Samen und die vorhandene, rötliche Membran vollständig entfernt, die Ackees dann mit Wasser gewaschen und gekocht werden. Die unreifen Füchte enthalten nämlich eine hohe Mengen eines Toxins (Hypoglycin), welches potentiell zum Tode führen kann. Die Ackees und z.B. der vielfach zusammen verwendete Stockfisch, sollen separat gekocht werden. Das Kochwasser der Ackees soll weggeschüttet werden und nicht für das weitere Kochen von anderen Lebensmitteln, wie z. B. Reis, verwendet werden. Die Symptome einer Vergiftung sind: Erbrechen, Magenkrämpfe und Magenschmerzen, Schwindelanfälle, Durchfall und starkes Schwitzen. Personen, welche diese Symptome bei sich beobachten, sollen sich sofort in medizinische Hilfe begeben und auf dem Weg ins Spital oder in ein medizinisches Zentrum etwas Süsses trinken. Alle Vergiftungsfälle sind bisher nur in privaten Haushalten aufgetreten und es hat keine Vergiftungen gegeben, wenn Ackees aus Büchsen gekocht wurden. [ProMed]
06.01.2011 - Affenpocken (Dem. Rep. Kongo)

Im Norden und Süden der Provinz Équateur (Demokratische Republik Kongo) hat es einen Ausbruch von Affenpocken gegeben. Mindestens drei Gesundheitsbezirke sind betroffen, so z.B. die Zone Bikoro, wo 114 Personen erkrankt sind, 5 davon mit Todesfolge. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation steht dieser Bezirk damit mit Infektionsfällen an erster Stelle. Proben aller Patienten wurden nach Kinshasa ins Nationale Referenzlabor zur Untersuchung geschickt und bei allen Proben wurde bestätigt, dass es sich um einen Infektion mit Affenpockenviren handelt. Es ist jedoch noch immer unklar, wie viele Personen sich wirklich in der ganzen Region infiziert haben. Die Gesundheitsbehörden haben aufgerufen, dass Hygieneregeln strikt zu beachten seien. Zudem wurden die Bauern im Bezirk angewiesen, tote (Wald)Tiere nicht anzufassen, so z. B. Eichhörnchen, Affen und Schuppentiere. Diese Tiere können die Viren auf den Menschen übertragen. Eine kürzlich gemachte Studie zeigt, dass die Affenpockenviren, gegen die auch der normale Pockenvirenimpfstoff eine Immunität erzeugt, 20 Mal häufiger vorkommen verglichen zum Zeitpunkt (1977) als die Pocken gerade ausgerottet worden waren und die Impfungen nicht mehr konsequent gemacht wurden. [ProMed]